Andreas Petersen verfolgt die historischen Linien des Unbewussten in Ost und West. Er beschreibt, wie die Tiefenpsychologie in der Sowjetunion zunächst gefördert und dann in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts vollständig verworfen wurde. Während es in Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem »psychological turn« kam, blieb das Unbewusste in Osteuropa offiziell tabu. Dies galt bis 1989 – mit Folgen bis in die Gegenwart.
Woran die DDR gescheitert ist - das stalinistische Trauma der Gründergeneration: Die DDR war geprägt von Paranoia und Denunziation. Der Historiker und Publizist Andreas Petersen erzählt, wie es dazu kam, und erkundet das Trauma der Gründergeneration um Pieck und Ulbricht. Sie hatten in Moskau die Jahre des Terrors erlebt, in denen Stalin mehr Spitzenkader der KPD ermorden ließ als Hitler. Angst und Verrat wurden für die Exilanten aus Deutschland zur schrecklichen Normalität. Ab 1945 übernahmen die zurückgekehrten "Moskauer" die Führung in der sowjetisch besetzten Zone. Die ersten Jahre waren Stalin-Jahre, Zweifel und Fragen waren in der neu gegründeten SED nicht erwünscht. Die "Moskauer" hätten sich sonst der eigenen Verstrickung stellen müssen. Denn jeder von ihnen hatte jemanden denunziert, um sich selbst zu retten, und jeder wusste es vom Anderen. Ein Mantel des Schweigens legte sich über den neuen Staat. "Petersen bemüht Begriffe wie Schweigen, Trauma und Schizophrenie, aber ihm gelingt kein rundes Psychogramm, trotz Zitaten von Foucault, Arendt und Carolin Emcke - oder von Ex-Kommunisten wie Herbert Wehner, Arthur Koestler und Wolfgang Leonhard. Mit deren Konversionszeugnissen geht er oft bemerkemswert unkritisch um... In den stärksten Stellen hingegen betreibt Petersen simple Erinnerungsarbeit und konzentriert sich auf die Toten von Moskau. Doch so zentral ihr Leiden und ihr Tod in seinem Buch sind, so bedeutungslos oder sogar abstoßend sind für ihn ihre Ideale. Damit fasst er sie nie als ganze Menschen. Die toten Kommunisten dialektisch wenigstens im Tod als Kommunisten anerkennen, das kann Petersen nicht" (deutschlandfunkkultur.de) Leseprobe im Internet unter https://www.fischerverlage.de/buch/andreas_petersen_die_moskauer/9783103974355
Der im Jahr 2012 100-jährige Erwin Jöris wurde als Sohn eines spartakistischen Schlossers in Berlin-Lichtenberg geboren. Als charismatischer KPD-Jugend-führer prügelte er sich durch die Strassenschlachten der untergehenden Republik, tauchte 1933 in die Illegalität ab und fand sich in Sonnenburg, einem der frühesten deutschen KZs, zusammen mit der linken Politprominenz seiner Zeit wieder
BACKGROUND: Invasive infections caused by Staphylococcus aureus have high clinical and epidemiological relevance. It is therefore important to monitor the S. aureus trends using suitable methods. AIM: The study aimed to describe the trends of bloodstream infections (BSI) caused by meticillin-resistant S. aureus (MRSA) and meticillin-susceptible S. aureus (MSSA) in the European Union (EU) and the European Economic Area (EEA). METHODS: Annual data on S. aureus BSI from 2005 to 2018 were obtained from the European Antimicrobial Resistance Surveillance Network (EARS-Net). Trends of BSI were assessed at the EU/EEA level by adjusting for blood culture set rate (number of blood culture sets per 1,000 days of hospitalisation) and stratification by patient characteristics. RESULTS: Considering a fixed cohort of laboratories consistently reporting data over the entire study period, MRSA percentages among S. aureus BSI decreased from 30.2% in 2005 to 16.3% in 2018. Concurrently, the total number of BSI caused by S. aureus increased by 57%, MSSA BSI increased by 84% and MRSA BSI decreased by 31%. All these trends were statistically significant (p < 0.001). CONCLUSIONS: The results indicate an increasing health burden of MSSA BSI in the EU/EEA despite a significant decrease in the MRSA percentage. These findings highlight the importance of monitoring antimicrobial resistance trends by assessing not only resistance percentages but also the incidence of infections. Further research is needed on the factors associated with the observed trends and on their attributable risk.