Preiskontrolle bei marktbeherrschenden Unternehmen: Zur Diskussion des Memorandums "Für eine wirksame und soziale Wirtschaftspolitik"
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Heft 5, S. 550-559
ISSN: 0006-4416
Der Autor untersucht, inwieweit durch Preiskontrollen bei "marktbeherrschenden Unternehmen" Gewinne und damit Investitionen und Wachstum beeinflusst werden können, denn für ihn scheint die wirtschaftliche Krise mit den traditionellen Wirtschaftspolitischen Instrumenten nicht zu überwinden zu sein. Ausführlich befasst er sich mit der Verfassungsmäßigkeit von Preiskontrollen, stellt die Bedeutung des Preises für Konjunkturentwicklung und speziell die des monopolistischen Preises dar. Er nennt mögliche Ansatzpunkte für Preiskontrollen und geht auf die "Mißbrauchsaufsicht das Kartellamts" ein, die jedoch in der Regel wegen mangelnder Informationen der Unternehmen nicht im erwünschten Umfang durchgeführt werden kann. Preiskontrollen sind ein Faktor für eine "den gegenwärtigen Problemen unseres Wirtschaftssystems adäquate Wirtschaftspolitik", die allerdings schwer durchführbar sind, wenn unser Wirtschaftssystem nicht offener wird für Elemente aus anderen Wirtschaftssystemen. Für eine "wirtschaftliche Entwicklung in einem gesamtwirtschaftlichen Rahmen" wäre eine Reform in diesem Sinne notwendig. (RE)