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Erklärung und Verständnis für den Nachwuchsmangel durch eine faszinierend umfassende Betrachtung von Familienpolitik und zu lange andauerndem Konservatismus. Vorurteile von Bürgern, Politikern, Kirche, Wirtschaft und Frauenbewegung, das Hin und Her gesetzlicher Regelungen, moralische Appelle, viele Kompromisse, das ewige Misstrauen gegen Ganztagsbetreuung werden wieder in Erinnerung gerufen, "Hausfrauen-Ehe", "Doppelverdiener", "Schlüsselkinder", "Rabenmütter" und andere Schlagworte werden wieder lebendig. Gleichzeitig lenkt die engagierte Radiojournalistin (Jahrgang 1968) den Blick auf die fortschrittlicheren Maßnahmen in Skandinavien und Frankreich, auch auf die Situation in der DDR. Ob jüngere Leute das glänzend geschriebene, gründliche und faktenreiche Werk zu schätzen wissen? Sicher Beifall findet es bei Älteren, die vieles teilnehmend beobachteten oder erleben durften/mussten. Die abschließenden, vernünftigen Forderungen, nach neuen Familienbildern und anderer Politik kommen - das weiß die Autorin - zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Besondere Empfehlung! (2)