Mit Simone de Beauvoirs Werk 'Das andere Geschlecht' aus dem Jahr 1949 wurde die Diskussion um die gesellschaftliche Konstitution von "Geschlecht" eröffnet. Heute ist "Gender", das kulturelle Geschlecht, zu einem geläufigen Begriff geworden. Therese Frey Steffen zeichnet Geschichte und Aktualität des Konzepts nach, das die Dualität von Mann und Frau radikal in Frage stellt, und bietet einen Ausblick auf ein künftiges Verständnis der Gender Studies
Geschichte Australiens von der Besiedelung durch die Aborigines vor über 40.000 Jahren über die Inbesitznahme durch weisse, europäische Einwanderer seit 1788 bis hin zur Entwicklung zum multikulturellen und multiethnischen Kontinent im 21. Jahrhundert, dem Schwerpunkt des Buches. Rezension: Vor über 40.000 Jahren erreichten die Aborigines aus dem südostasiatischen Raum den Kontinent. Im Lauf der Jahrtausende entwickelte sich unter ihnen mit über 600 Sprachen eine reiche Kultur. Entdeckungsfahrten im 17. Jahrhundert weckten Interesse in Europa, doch erst 1788, mit dem 1. britischen Gefangenentransport und der Gründung Sydneys begann die weisse, europäische Besiedelung. Nach bewegter 200-jähriger Geschichte, in der die Zahl der Aborigines stark dezimiert wurde, liegt der Fokus australischer Politik heute auf Verbindungen nach Asien und in die USA, was auch den Schwerpunkt des Titels des international renommierten Anglistik-Professors (s. "Die Aborigines Australiens", 2006) begründet. Australien begann sich nur schwer einem politischen Wandel zu öffnen. Das Buch eignet sich gut für eine entsprechend interessierte Leserschaft und den Hochschulbereich. Für eine breitere Leserschaft empfehlen sich nach wie vor A. Hagemann ("Kleine Geschichte Australiens", zuletzt 2. Auflage 2012) sowie E. Blank ("Australien", 2014). Mit Anmerkungen, Zeittafel, Bibliografie, Register, Karte. (3)
Grossbritanniens kleinste Region, zugleich eine der kulturell eigenständigsten, in knapper historischer und landeskundlicher Darstellung. Rezension: Michael Maurers bewährten, in verschiedenen Auflagen und Ausgaben hier jeweils positiv besprochenen Darstellungen Englands (2014), Irlands (2013) und Schottlands (2008) folgt nun eine Darstellung in kultureller und geschichtlicher Perspektive des eher als Region denn als Nation im United Kingdom wahrgenommenen Landesteils Wales. Doch kultureller und traditioneller Eigensinn in Sprache und Literatur, im Gesang, in der Kunst, im Sport und nicht zu vergessen im Religiösen - in jeweils eigenen Kapiteln behandelt - vermitteln die Eigenständigkeit dieser auch geografisch besonderen, gebirgigen, regenreichen und gegenüber England durch "Offa's Dyke", einen im 8. Jahrhundert geschaffenen Landgraben, abgegrenzten Region. Somit teilt sich die Geschichte bis zur politischen Gegenwart, die weniger autonomistisch geprägt ist als etwa die Schottlands, die Darstellung in diesem verlässlichen und gut verständlichen Bändchen ungefähr hälftig mit der kulturellen Beschreibung. Karten, Literaturhinweise, Register. (2-3 S)
Wir Menschen stellen immer mehr Dinge aus Kunststoff her, und das wird unserer Umwelt zum Verhängnis - dabei war Plastik einst das Material der Zukunft. Doch Berichte von sterbenden Walen haben viele aufgerüttelt, und immer mehr Menschen bemühen sich um ein plastikfreies, nachhaltiges Leben. Pia Ratzesberger erzählt die spannende Geschichte des Plastiks, von der Erfindung der Billardkugel über Recycling bis hin zu Unverpackt-Läden. (Verlagstext)
Zum 50-jährigen Jubiläum legt der Autor ein biografisches Werk vor, das an den Beginn der Studentenbewegungen der 1960er-Jahre erinnert. - Rezension : Im April vor genau 50 Jahren wurde Rudi Dutschke bei einem Attentat so schwer verletzt, dass er erst Jahre später wieder sprechen und gehen konnte. Nur ein Jahr zuvor kam der Germanistikstudent Benno Ohnesorg ums Leben und löste damit die bundesweite Verbreitung der Studentenbewegung aus. Diese Jahre, aus denen sich später auch die RAF herauskristallisierte, beschreiben das bisher geschichtsträchtigste Ereignis der Nachkriegszeit, das seine Spur über die ganze Erde zog. Kraushaar, Chronist des Jahres 1968, legt mit diesem Band einen Einblick in Ich-Form auf besagtes Jahr vor und berichtet von seinen eigenen Eindrücken, aber auch späteren Folgen oder dem weiteren Lebensverlauf wichtiger Personen der Studentenbewegung. Dabei beschränkt er sich nicht nur auf Deutschland, sondern berichtet auch von Bewegungen in bspw. Frankreich oder dem Protest der Sportler Tommie Smith sowie John Carlos während der Olympischen Spiele. - Kraushaars Buch versucht, den Beginn der Studentenbewegungen zu verstehen und die Beweggründe zu hinterfragen. Vorrangig als Einstiegslektüre empfohlen. (2)