Schneller, Höher, Weiter - Sportkulturen im internationalen Vergleich : eine Analyse anhand des ISSP-Datensatzes "Sports and Leisure Time 2007" und zweier Fallstudien
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, eine international vergleichende Analyse vonSportkulturen anzustellen. Dabei soll das Augenmerk nicht auf den Profisport, sondern auf dieSportkultur der Durchschnittsbevölkerung gelegt werden. Als Datengrundlage dient dabei die ISSP-Studie aus dem Jahre "Sports and Leisure Time". Eineeinleitende geschichtliche Darstellung soll die Entwicklungslinien des heutigen Sports als einKonglomerat aus englischem Wettbewerbssport, schwedischer Gymnastik, deutschem Turnensowie französischem Olympismus nachzeichnen. Die Ausgangsthese dieser Arbeit ist, dassSport ein Abbild der Gesellschaft ist, und dass demnach auf internationaler Ebene verschiedene Sportkulturen ausfindig gemacht werden können. Durch multivariate, strukturfindende Methoden der Korrespondenz- und Faktorenanalyse sollen diese internationalen Unterschiede sichtbar gemacht werden. Es wird auf Basis vonVorbildstudien angenommen, dass Sportkultur - bestehend aus beliebten Sportarten,Einstellung zum Sport, Motivation zum Sporttreiben sowie aktive Sportausübung - vor allemvon Faktoren wie wirtschaftlichen Gegebenheiten, Religionen, Werten, sowieder Politik einer Nation geprägt wird. Ergebnis der Analyse ist, dass der Entwicklungsstandzusammen mit den Dimensionen der Religion und den Werthaltungen einer Nation einenstarken Einfluss auf die jeweilige Sportkultur ausübt bzw. diese bedingt. International lassensich also voneinander unterschiedene Sportkulturen ausmachen. Dabei ist zu beobachten, dassSport vor allem ein Phänomen höher entwickelter Nationen mit entsprechendem Ethos ist.Dieses Ergebnis wird zusätzlich durch den im letzten Teil behandelten Vergleich derSportkulturen in Japan und den USA untermauert; materielle und ideelle Grundlagen einerGesellschaft bedingen deren Sportkultur. Vor allem die religiös inspirierten Wertkodizes desBushido und des American Dream spielen eine entscheidende Rolle alsHandlungsanleitungen. ; This Master thesis is concerned with an international comparative analysis of sport cultures. The focus lies on sport of the average population instead of professional sports. The data basis is mainly the 2007 ISSP-survey on "Sports and Leisure Time". Starting with a historical introduction, the development of today's sport as a conglomerate of English competitive sports, Swedish gymnastics, German "Turnen" and French olympionism is presented. The main hypothesis is that sport is a reflection of the society in which it is practiced. This implies that there are several international sport cultures. By means of multivariate methods such as correspondence analysis and factor analysis, the structure of international sport cultures is examined. Exemplary studies suggest several factors that shape sport cultures. Most dominant factors are the economy, religion, politics and values of a nation. The result of the analysis shows distinct sport cultures on an international scale. These sport cultures are mainly shaped by factors such as the status of economic development, religious denominations, and values. As will be shown, sport is mainly a matter of economically well-developed countries with a certain ethos. This finding is also underpinned by the comparison of the sport cultures of Japan and the United States. The material and ideational foundations of a society determine its sport culture. Especially unwritten cultural codes such as the Bushido in Japan and the American Dream in the USA are of importance. A comparison of Japanese and American Baseball brings to light the differing cultural ideals of the two nations that are reflected throughout the sport. ; Wolfgang Pichler ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2013 ; (VLID)232424