Nationsbildung und Außenpolitik im Osten Europas: Nationsbildungsprozesse, Konstruktionen nationaler Identität und außenpolitische Positionierungen im 20. und 21. Jahrhundert
In: Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau 41
Nationen und Nationalstaaten entstanden aus dem Zerfall der Imperien, zuletzt dem Sowjetreich. Die verspäteten Wieder- oder Neuentstehungen in einem stark multiethnisch besiedelten Großraum lassen sich in drei Phasen der Nationsbildung unterscheiden, die im vorliegenden Band betrachtet und in Beziehung zueinander gesetzt werden: die Phase der Neuordnung nach dem Ersten Weltkrieg, dann unter sowjetischer Herrschaft nach dem Zweiten Weltkrieg und schließlich seit dem Beginn der Transformationszeit im ausgehenden 20. Jahrhundert. Divergierende außenpolitische Positionierungen erschweren immer wieder aufs Neue eine konsensuale Homogenisierung und Stabilisierung der internationalen Politik. Ein Team von 31 Autorinnen und Autoren legt dar, wie nationale Identität im Untersuchungszeitraum verstanden, wie dabei Nation definiert wurde sowie welche Impliktationen sich daraus für die Außenpolitik ergaben. Dieser Blick auf die Geschichte von Nationsbildung und Außenpolitik im östlichen Europa bündelt Wissen und Methoden, die auch der Analyse gegenwärtiger Konfliktlagen dienen können.