«Wir wollen ja primär als Game Designer ausgebildet werden»: When Game Design Meets Game Studies
In: Werkstücke, Band 9
Mit der Entwicklung der Video Games zum Massenmedium ging eine steigende akademische Auseinandersetzung mit Games einher. Während sich der Studiengang Game Design gezielt der theoretischen und praktischen Ausbildung zum/zur künstlerischen Designer/in verschreibt, kommt den Game Studies ein multidisziplinärer Charakter zu. Die Interaktion zwischen den anwendungsorientierten und akademischen Disziplinen, wie sie bspw. Gundolf S. Freyermuth oder Eric Zimmermann fordern, scheint nur langsam voranzugehen.
Mit dieser Schnittstelle möchte ich mich in diesem Beitrag anhand eines konkreten Beispiels aus dem Studiengang Game Design an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) auseinandersetzen. Als 'Aufhänger' wurde das Seminar Tropes vs. Women in Video Games gewählt. Es wurde nach der gleichnamigen Videoserie von Anita Sarkeesian benannt, die vor einigen Jahren für Aufsehen sorgte. Das Ziel des Moduls ist es, die Studierenden für den Kreislauf der Produktion und Reproduktion von gesellschaftlichen (Geschlechter)Konventionen sowie für die eigene Gestaltungsmacht der Game Designer/innen innerhalb dieses Kreislaufes zu sensibilisieren. Anhand von Interviews mit Studierenden sowie der Dozentin des Seminars soll festgestellt werden, ob ein Einfluss der Game Studies auf den Studiengang Game Design und auf die Inhalte des Seminars erkennbar ist und wenn ja, wie sich das Modul und dessen Ausrichtung auf die Studierenden auswirken. Zusätzlich bieten die Interviews Einblick in die subjektiven Ansichten angehender Game Designer/innen.