Gesellschaftliche Wohlfahrt und Klimawandel: Umgang mit normativen Annahmen und Ungewissheiten bei der klimaökonomischen Politikberatung
In: Hochschulschriften zur Nachhaltigkeit
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In: Hochschulschriften zur Nachhaltigkeit
Damit die interessierte Öffentlichkeit in der Lage ist, an einem komplexen und voraussetzungsreichen Diskurs wie der Klimapolitik vernünftig teilzunehmen, bedarf es einer vereinfachenden Übersetzung des natur- und sozialwissenschaftlichen Wissens. Welche Rolle können dabei Integrierte Bewertungsmodelle spielen?
BASE
In: Die Energiewende und ihre Modelle
In: Society
ISSN: 1936-4725
AbstractLists of basic needs necessary for a decent human life have found their way into approaches to sustainable development such as the "Safe and Just Space for Humanity" framework. The "dominant" conceptions of a decent human life have been criticised by social groups which find themselves at the margins of public debates such as the Degrowth or Post-colonial movements. According to the latter, the dominant conceptions neglect certain values which are necessary constituents of a decent human life: meaningful activities, convivial activities, and relationships of certain quality (love, respect, harmony, care) towards human and other-than-human beings. With this paper, we present results of interviews with male Maasai pastoralists in a village in Northern Tanzania in which we elicited what they consider as requirements for a good human life. According to our results, Maasai pastoralists disagree about the necessary constituents of a decent human life as well, replicating the controversy from the international debates between the proponents of the dominant approaches and their critics from Post-colonial and Degrowth movements.
In: Neue Gesellschaft, Frankfurter Hefte: NG, FH. [Deutsche Ausgabe], Band 57, Heft 5, S. 47-50
ISSN: 0177-6738
Die Klimabewegung, getragen von "Fridays for Future" und " Extinction Rebellion", hat es geschafft, politisch wirksam zu werden und für Regierungen unausweichlichen politischen Druck zu erzeugen. Wie kann dieser Handlungsdruck in konkrete politische und gesellschaftliche Veränderungen überführt werden?
BASE
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 40, Heft 3 and 4-2020, S. 258-283
ISSN: 2366-4185
Mehrere Kritiker*innen warnen, dass die Verbreitung des Bioökonomie-Diskurses die Kolonialität von Märkten und Wissen weiter verfestige, welche die formal postkolonialen Nord-Süd-Beziehungen prägten. In diesem Text stimmen wir diesem Gedankengang nur teilweise zu. Kritiker*innen der globalen Wirkungsmacht des Bioökonomie-Diskurses setzen ein zu enges Verständnis von Bioökonomie voraus. Wir argumentieren, dass ein unumstrittener Kern des Bioökonomie-Diskurses darin liegt, Visionen und Wege zu konzipieren, wie Institutionen zur Ermöglichung menschlichen Wohlergehens derart organisiert werden können ("Wirtschaft"), dass sie den Erfordernissen inter- und intragenerationeller Gerechtigkeit entsprechen und alle moralisch berücksichtigungswürdigen Wesen berücksichtigen ("Bio"). Um diesen "Raum des Möglichen" zu öffnen, schlagen wir vor, die Idee der "Bioökonomie" strategisch neu anzueignen und stattdessen den Begriff "Bio_Ökonomie" zu verwenden: Der Unterstrich verweist auf eine breite Vielfalt ethisch rechtfertigbarer Visionen, wie das "Bio" mit der "Ökonomie" verknüpft werden sollte. Das gesamte Spektrum der politischen Diskurse über die Zukunft der Landwirtschaft in den Ländern Subsahara-Afrikas enthält das Potenzial, einen kritischen Diskurs über Bioökonomie-Visionen entstehen zu lassen. Diese These belegen wir anhand von zwei Fallstudien aus dem landwirtschaftlichen Diskurs in Tansania: zu Landnutzung und zu gentechnisch veränderten Organismen. In beiden Bereichen finden sich Indizien dafür, dass es eine Vielfalt bio_ökonomischer Visionen gibt, die von verschiedenen Interessengruppen in Tansania, wenn auch implizit, befürwortet werden.
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 40, Heft 3-4, S. 258-283
ISSN: 2366-4185
Mehrere Kritiker*innen warnen, dass die Verbreitung des Bioökonomie-Diskurses die Kolonialität von Märkten und Wissen weiter verfestige, welche die formal postkolonialen Nord-Süd-Beziehungen prägten. In diesem Text stimmen wir diesem Gedankengang nur teilweise zu. Kritiker*innen der globalen Wirkungsmacht des Bioökonomie-Diskurses setzen ein zu enges Verständnis von Bioökonomie voraus. Wir argumentieren, dass ein unumstrittener Kern des Bioökonomie-Diskurses darin liegt, Visionen und Wege zu konzipieren, wie Institutionen zur Ermöglichung menschlichen Wohlergehens derart organisiert werden können ("Wirtschaft"), dass sie den Erfordernissen inter- und intragenerationeller Gerechtigkeit entsprechen und alle moralisch berücksichtigungswürdigen Wesen berücksichtigen ("Bio"). Um diesen "Raum des Möglichen" zu öffnen, schlagen wir vor, die Idee der "Bioökonomie" strategisch neu anzueignen und stattdessen den Begriff "Bio_Ökonomie" zu verwenden: Der Unterstrich verweist auf eine breite Vielfalt ethisch rechtfertigbarer Visionen, wie das "Bio" mit der "Ökonomie" verknüpft werden sollte. Das gesamte Spektrum der politischen Diskurse über die Zukunft der Landwirtschaft in den Ländern Subsahara-Afrikas enthält das Potenzial, einen kritischen Diskurs über Bioökonomie-Visionen entstehen zu lassen. Diese These belegen wir anhand von zwei Fallstudien aus dem landwirtschaftlichen Diskurs in Tansania: zu Landnutzung und zu gentechnisch veränderten Organismen. In beiden Bereichen finden sich Indizien dafür, dass es eine Vielfalt bio_ökonomischer Visionen gibt, die von verschiedenen Interessengruppen in Tansania, wenn auch implizit, befürwortet werden.
In: Texte 2018, 17
In: Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Dass das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung auch das Ziel beinhaltet, gutes Leben für alle Menschen weltweit und in der Zukunft zu ermöglichen, dürfte unumstritten sein. In den letzten Jahren haben Diskurse zum Thema gutes Leben in öffentlichen Debatten deutliche Verbreitung gefunden. Gleichwohl sind ihre Beziehungen zur Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik ungeklärt. Dieser Bericht ist der erste Teil von zwei Berichten, die das Ziel verfolgen, diese Bezüge herauszuarbeiten. Dieser Teil widmet sich der konzeptuellen Analyse von ausgewählten Diskursen zum guten Leben, um Voraussetzungen zu schaffen, um im zweiten Teil ihre Beziehungen zu den Belangen nachhaltiger Entwicklung zu erarbeiten. Drei aktuelle Diskurse, in denen Auffassungen guten Lebens eine zentrale Rolle spielen, haben wir für die Analyse herangezogen: den zivilgesellschaftlich geprägten Postwachstumsdiskurs, die auf der politisch-institutionellen Ebene vorangetriebene Debatte "Beyond-GDP" sowie die auf der Grundlage der aktuellen Ergebnisse aus der ökonomisch-psychologischen Glücksforschung resultierenden Diskurs zum Glück als Indikator guten Lebens. Für jeden dieser Diskurse arbeiten wir heraus, welche Auffassung guten Lebens dort jeweils unterstellt wird, welche zentralen Akteure sich an dem Diskurs beteiligen und welche politischen Implikationen innerhalb der Diskurse geschlussfolgert werden. Aus diesen Analysen ziehen wir vorläufige Schlussfolgerungen hinsichtlich der Bezüge dieser Diskurse zur Nachhaltigkeitspolitik: Diskurse zum guten Leben sind prinzipiell anschlussfähig an Themen der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik. Jedoch lassen sich grundlegende Unterschiede hinsichtlich ihrer tatsächlichen Bezüge zu Nachhaltigkeitsbelangen feststellen: Der Diskurs mit der größten inhaltlichen Nähe zum Konzept der starken Nachhaltigkeit (Postwachstumsdiskurs) hat die geringste Wirkmächtigkeit auf der politisch-administrativen Ebene. Der Glücksdiskurs hat hingegen die stärkste Wirkung auf der politisch-administrativen Ebene, aber Nachhaltigkeitsbelange spielen darin die geringste Rolle.
Die Diskussion um die Energiewende hat gezeigt, dass Umweltpolitik zunehmend mit Fragen der Gerechtigkeit verknüpft ist. Wenn diese These zutrifft, dann kann die Akzeptanz für Umweltpolitik nur dadurch gesichert werden, indem Umwelt- und Gesellschaftspolitik in adäquater Weise integriert werden. Die vorliegende Studie zeigt zunächst die sehr vielfältigen Facetten der Wechselbeziehungen zwischen Umweltpolitik und der Diskussion um alternative Wohlfahrtsmodelle auf. Danach wird das Bedeutungsspektrum des Begriffs der ökologischen Gerechtigkeit beschrieben: ökologische Gerechtigkeit knüpft dabei an die vorliegenden fundamentalen Gerechtigkeitstheorien an. Der Bezug zwischen ökologischer Gerechtigkeit und modernen Formen von Governance wird ebenso diskutiert wie eine Systematisierung des Transformationsdiskurses, der sich um eine Neuorientierung der gesellschaftlichen Entwicklung am Leitbild der Nachhaltigkeit bemüht. Schließlich werden exemplarische Anknüpfungspunkte des Umgangs mit der ökologischen Gerechtigkeit in aktuellen Politikansätzen dargestellt, und im letzten Abschnitt werden Thesen zu einer deutlich verbesserten Verknüpfung von Umwelt- und Gesellschaftspolitik formuliert, die in der nächsten Zeit dringend realisiert werden sollte.
BASE
In: Texte 2018, 18
In: Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Dass das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung auch das Ziel beinhaltet, gutes Leben für alle Menschen weltweit und in der Zukunft zu ermöglichen, dürfte unumstritten sein. In den letzten Jahren haben Diskurse zum Thema gutes Leben deutliche Verbreitung in öffentlichen Debatten gefunden. Gleichwohl sind ihre Beziehungen zur Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik ungeklärt. Aufbauend auf den Analysen von drei Diskursen zum guten Leben (Pissarskoi et al. i.E.) widmet sich dieser Bericht der Frage: Können diese Diskurse dabei helfen, die öffentliche Wahrnehmung der Nachhaltigkeitsthemen zu stärken? Der Bericht stellt ausgewählte aktuelle Herausforderungen der Nachhaltigkeitspolitik dar, analysiert anschließend, ob Diskurse zum guten Leben eine Art Brücke darstellen können, die es erlaubt, abstrakte Ziele der Nachhaltigkeitspolitik mit den unmittelbaren Anliegen der Bürger/innen zu verbinden. Und es zieht zwei öffentlich prominente, nicht umweltpolitisch motivierte Diskurse heran, nämlich den Diskurs um Fluchtmigration und den um die Erhaltung von Alterssicherungssystemen, um zu analysieren, ob Diskurse zum guten Leben eine kommunikative Brücke zwischen diesen öffentlich resonanten Debatten und Nachhaltigkeitsthemen darstellen können. Aufbauend auf diesen Analysen vertreten wir folgende Thesen: (1) Auffassungen guten Lebens können Orientierung im Umgang mit zentralen Herausforderungen der Nachhaltigkeitspolitik liefern - allerdings nur, wenn Konzepte guten Lebens eng an die Prinzipien der globalen und intergenerationellen Gerechtigkeit gekoppelt werden. (2) Diskurse zum guten Leben ermöglichen neue Narrative, die die Nachhaltigkeitskommunikation unterstützen. (3) Vorstellungen guten Lebens können als kommunikative Brücke zwischen öffentlich breit diskutierten Themen, wie beispielsweise der Fluchtmigration, und Nachhaltigkeitszielen fungieren. (4) Nachhaltigkeitskommunikation kann vom Erfolg anderer Diskurse lernen - beispielsweise bietet der Diskurs zur Rentensicherung Ansätze dafür, wie die abstrakte Idee der Generationengerechtigkeit kommunikative und politische Wirkung entfaltet.
In: Texte 2015, 94
In: Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Zwischen Umweltpolitik und Gesellschaftspolitik besteht ein enger Zusammenhang. Jede umweltpolitische Maßnahme soll zum gesellschaftlichen Wohlergehen beitragen und hat gesellschaftliche Folgen - dies gilt sowohl für vollzogene als auch für unterlassene Umweltmaßnahmen. Hauptziel dieses Projekts war es, einen Verständigungs- und Diskussionsprozess über Umweltpolitik und gesellschaftliche Wirkungen anzustoßen und zu moderieren. Hierfür wurde zunächst als gemeinsame Verständigungsgrundlage erarbeitet, was eine Umweltpolitik als Gesellschaftspolitik kennzeichnet und welche Herausforderungen hiermit verbunden sind. Konkretisiert in Form von sieben Thesen wurden zwei umweltpolitische Programme, das Ressourceneffizienzprogramm ProgRess und das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020, exemplarisch analysiert. Die Ergebnisse wurden in insgesamt vier Fachgesprächen und zwei Informationsveranstaltungen vorgestellt und mit Vertreterinnen und Vertretern des Bundesumweltministeriums und der nachgeordneten Behörden diskutiert. In diesem Prozess konnten zahlreiche gute Beispiele wie auch Hemmnisse einer Umweltpolitik im Wandel identifiziert und Implikationen für die umweltpolitische Praxis abgeleitet werden. Diese werden systematisch anhand der drei Themenfelder "Gesellschaftliche Wirkung von Umweltpolitik", "Zivilgesellschaftliches Engagement, Beteiligung und Umwelthandeln" sowie Fragen der "Fairness und Gerechtigkeit" in diesem Bericht dargestellt und reflektiert. Abschließend werden Unterstützungsbedarfe und -erwartungen für den andauernden Prozess der Entwicklung in Richtung einer transformativen integrativen Umweltpolitik benannt.
In: Texte 2020, 234
In: Environmental research of the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety
What relevance does economic growth have for achieving environmental policy goals? The report analyzes the arguments of various positions in this discourse and formulates an ideal-type "precautionary post-growth position". It also presents causes of economic growth and identifies social areas whose function could depend on economic growth. Furthermore, reform proposals are discussed to reduce this dependence on growth. The report shows the complexity of the growth debate and provides impulses for the public dispute on how social welfare can be realized within planetary boundaries.