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Platzeck ist wieder bei seinem grossen Thema: Dem Verhältnis Deutschlands zu Russland, den Möglichkeiten, an die Ostpolitik von Egon Bahr und Willy Brandt anzuknüpfen. Dafür bringt er viele kluge Argumente. Eine Diskussionsgrundlage für eine Neuausrichtung der Aussenpolitik. Rezension: Platzeck ist wieder bei seinem grossen Thema: dem Verhältnis Deutschlands zu Russland. Nach persönlichen Reminiszenzen über seine Beziehungen zu Russland, legt er seine Vorstellungen von einer neuen Ostpolitik dar. Dafür bringt er viele kluge Argumente, von der von Egon Bahr und Willy Brandt begründeten Politik des "Wandels durch Annäherung", umgesetzt in den frostigsten Zeiten des Kalten Krieges, bis hin zur Notwendigkeit, an Rohstoffe heranzukommen. Er kritisiert aber auch die Aussenpolitik Russlands. Gegen die Scheinheiligkeit vieler Russlandgegner helfen ihm historische Vergleiche. Wenn der Westen Putin Völkerrechtsbrüche vorwirft, werden die der USA vergessen. Man denke an die Lügen, die zum Irak-Krieg führten, den völkerrechtswidrigen Drohneneinsatz usw. Das Rüstungsbudget der USA ist mehr als zehnmal so hoch wie das russische. - Man sollte die Vorschläge von Platzeck ernst nehmen, sonst findet sich Europa ohne Verbündete zwischen den Interessen immer stärker werdender ostasiatischer Staaten und dem dann in Richtung Pazifik ausgerichteten nordamerikanischen Militär- und Wirtschaftsriesen. (2)

Matthias Platzeck, Vorsitzender des Deutsch-Russischen Forums und früherer Ministerpräsident Brandenburgs, analysiert das brisante Verhältnis zwischen Russland und der Europäischen Union. In seiner Rede " Brauchen Europa und Russland einander wirklich?" spricht Matthias Platzeck über die aktuelle Situation, die von wachsenden Spannungen zwischen Russland und der EU bestimmt ist. Als Vorsitzender des Deutsch- Russischen Forums sucht er in der Krimkrise und den Auseinandersetzungen im Osten der Ukraine immer wieder nach diplomatischen Wegen der Deeskalation. Der 62-Jährige begann seine politische Karriere als Grünen-Politiker in der frei gewählten letzten Volkskammer der DDR. Er hat ebenso erfolgreich als Oberbürgermeister von Potsdam wie zuletzt als Ministerpräsident von Brandenburg gearbeitet, bis er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgab.