Lost and found: transforming assistance at digital Deutsche Bahn
In: Working paper series
In: SFB 1187 Medien der Kooperation; 19
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In: Working paper series
In: SFB 1187 Medien der Kooperation; 19
In: Soziologie: Forum der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Band 52, Heft 1, S. 50-67
ISSN: 1862-2550
Der vorliegende Beitrag diskutiert die Relevanz von Rezensionen in einem Kontext, der sich im Zuge der Metrifizierung stark verändert hat. Er stellt heraus, dass Rezensionen ein übergreifendes Format der 'Prüfung' bereitstellen. Darüber wird eine wissenschaftspolitische Schieflage deutlich, aus der der Beitrag, auch im Eindruck gegenwärtiger Proteste, ein offenes Forschungsdesiderat ableitet: Die Frage nach biografischer Inklusion in die organisierte Wissenschaft, oftmals (und oft ersichtlich im Namen von Partikularinteressen) ignoriert oder bloß forciert, bedarf einer Rekonzeptualisierung, die der komplexen Ökonomie der dafür angestrengten Prüfungen gerecht wird.
Paying close attention to the intricacies of the episode below, this paper sets out to reflect in situ a shift to digitizing "lost and found" services. Foreshadowing a more extensive study on a contemporary redistribution of assistance at Deutsche Bahn, it refers to a pragmatist tradition concerned with preserving the condition of voice. Following this vein, it faces a purist critical attitude – epitomized in the practice of economics (Orléan 2014), which defends market forces ("exit") as a way to outperform voice in any situation of decline, decay or dissatisfaction (Hirschman 1970). Anti-elitist suspicions, brought to perfection by another branch of social sciences, have become a powerful ally of this position. Rather than criticizing elitism and privilege, however, the present contribution draws on ethnographic research which displays the ambiguity of privileged users' encounters with assis- tants. Exploring ambiguous patterns in the practice of assistance, it seeks for a politics of pity which has been largely absent from current appraisals of digital sociality.
BASE
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 40, Heft 4, S. 536-562
ISSN: 1861-8588
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 40, Heft 4, S. 536-562
ISSN: 0340-0425
"Wenn es um Sicherheit geht, sieht die sozialwissenschaftliche Forschung vor allem symbolpolitische Inszenierungen. Auch der Fall der Verkehrssicherheit liefert dafür reichlich Anhaltspunkte. Symbolpolitische Deutungen unterschätzen jedoch den Gestaltwandel des Politischen. Infrapolitische Deutungen heben dagegen auf unterschiedliche Formate von Tests und Prüfungen ab. Der Beitrag erörtert das Spannungsfeld beider Deutungen anhand der Karriereerzählung eines Ingenieurs, der über 30 Jahre lang bei einem Autohersteller mit Sicherheitsfragen befasst war." (Autorenreferat)
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 20, Heft 2, S. 32-50
ISSN: 0941-6382
"Die Gegenüberstellung von 'Soziologie der Kritik' und 'kritischer Soziologie' hat wichtige Impulse der pragmatischen Soziologie der Kritik in den Schatten gestellt. Weitere Kennzeichen der pragmatischen Perspektive sind das Kontinuum der Kritik von der Alltagsmoral bis in den politischen Diskurs und das Verständnis von Kritik als einer situierten Praxis. Diese Grundzüge lassen sich im Kontrast zu François Dubets Studie über 'Ungerechtigkeiten' am Arbeitsplatz verdeutlichen, die sich ausdrücklich einer Soziologie der Kritik verpflichtet, aber nicht dem pragmatischen Forschungsprogramm zurechnet. Umgekehrt erhellen die empirischen Befunde seiner Studie Modalitäten von Kritik, die keine Prüfungen auslösen und darum unterhalb der Schwelle des Urteilens verbleiben. Das Modell der Rechtfertigungsordnungen (Boltanski/ Thévenot) erweist sich darum einmal mehr als ergänzungsbedürftig." (Autorenreferat)
In: Handbuch Wissenschaftspolitik, S. 91-105
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 10, Heft 1
ISSN: 1438-5627
Es steht außer Frage, dass wir uns beständig rechtfertigen oder Rechtfertigungen entgegennehmen. Doch es ist wenig darüber bekannt, wie Rechtfertigungen eigentlich funktionieren. Der New Yorker Soziologe Charles TILLY (1929-2008) stellt fest, dass diese Frage und ihre methodischen Implikationen in der sozial- und geschichtswissenschaftlichen Forschung zu wenig Beachtung gefunden haben. Er hat darum ein Buch mit dem Titel "Why?" geschrieben. Gibt es einen Zwang zur Rechtfertigung? Wenn ja, wie wird dieser aktiviert? Wie kommen Rechtfertigungen zustande? Wie werden Situationen, die Rechtfertigungen enthalten, zum Abschluss gebracht? TILLY argumentiert, dass Operationen der Rechtfertigung unterschiedliche Formen annehmen und unterscheidet vier Formate: Rechtfertigungen stützen sich auf Konventionen (S.32-60), Geschichten (S.61-95), Gesetze und Vorschriften (S.96-125) sowie technische Expertisen (S.126-156). TILLY hat jedem dieser Formate ein eigenes Kapitel gewidmet, behauptet aber, dass alle vier Typen von Rechtfertigung eine Gemeinsamkeit aufweisen. Welches Format Rechtfertigungen auch annehmen, sie lassen sich stets als "Praktiken" beschreiben und verweisen auf "soziale Beziehungen". Weder seien Praktiken und soziale Beziehungen durch Rechtfertigungen determiniert, noch umgekehrt.
In: Technology Assessment in der Weltgesellschaft, S. 71-82
Es wird die These vertreten, dass Prozesse der Herstellung der Weltgesellschaft einer situierten Analyse zu unterziehen sind. Dieses Forschungsdesiderat wird am Beispiel des Flugverkehrs konkretisiert. Dabei wird gezeigt, worin sich dieses Forschungsanliegen von einer Analyse unterscheidet, die bei der Gegenüberstellung von globalen technischen Netzwerken und lokal gebundener politischer Territoralität stehen bleibt. Der Beitrag empfiehlt mit der Unterscheidung von Ursachenforschung und Schuldzuweisung ein Konzept, das es erlaubt, Prozesse technikunterstützter Globalisierung in widerstreitende Teilprozesse zu zerlegen. (GB)
In: Science Studies
Prof. X, Leiter eines bekannten Berliner Architekturbüros, schlägt vor, in der "City West mehrere Hochhäuser und einen Paradiesischen Garten zu bauen. Die Biographie dieses ebenso schillernden wie umstrittenen Projekts wird analysiert: Was tun Architekten, wenn sie entwerfen? Wie beschaffen sie gute Gründe, hier und nicht dort, so und nicht anders zu entwerfen? Wodurch zeichnet sich architektonische Expertise aus? Um diesen Fragen nachzugehen, wird in Anlehnung an die neuere Wissenschafts- und Technikforschung mit einem weiten Repräsentationsbegriff gearbeitet. "Die Frage ist nunmehr, wie die Stadt ins Labor geholt wird. Eine doppelsinnige Frage: Es ist zum einen die Frage, wie Stadt im Labor abgebildet wird, welche Hinsichten auf Stadt im Labor hergestellt werden. Es ist zum anderen die Frage, wie das Labor zum Vertreter städtischer Belange wird und legitimerweise einen solchen Eingriff planen und realisieren kann. Diese beiden Aspekte der Repräsentation fallen zusammen. (siehe S. 68) Die Untersuchung beruht auf einer ethnographischen Beschreibung des Entwurfs und Expertinnen-Interviews. An einigen Episoden wird gezeigt, wie die interne Logik des Entwurfs und Positionen des politisch-administrativen Feldes, in dem der Entwurf placiert werden muß, zusammenhängen. Die Analyse dieses Vermittlungsprozesses läßt - entgegen der Annahmen mentalistischer Entwurfstheorien - den eminent praktischen Charakter architektonischer Expertise hervortreten. In einem Feld, in dem ein beträchtlicher Personenkult betrieben wird und Erfolg offenbar viel mit Namen zu tun hat, mag diese Aufmerksamkeit für die Praktiken des Entwurfs ungewöhnlich sein. Dennoch bietet diese Untersuchung eine Modellgeschichte dafür, wie eine städtebauliche Innovation eingeleitet wird. ; A renown architect's office proposes to construct three high-rise buildings and a Paradise Garden in Berlin's "City West.The biography of this glamorous but controversial project is analyzed: what are architects doing when they design? How do they provide justification to construct buildings this way at this location? What is architectural expertise and how is it best described? To answer these questions, a broad notion of representation is borrowed from science and technology studies. "The question is how to bring the city into the laboratory. This question is ambiguous: On the one hand, it is asked how the city is depicted.What kinds of visual representations are produced inside the laboratory? On the other hand it is asked how the laboratory becomes a politically legitimate representative to act on behalf of the city. These two aspects of representation are closely linked. There are not two problems of representation but just one. (p. 68) The study is based on an ethnography of the design process and some expert Interviews. It is shown how the internal logic of designing and the logic of the political field into which the project has to be placed are woven together. The analysis of this mediation process reveals the very practical character of architectural expertise and therefore contradicts current mentalistic design theories. Given the architectural field that is dominated by a few primadonnas it may be surprising that emphasis is put on local practices instead of relating succes to names. Nevertheless, this study offers a model story of how an urban planning innovation is initiated.
BASE
In: Sollen wir mal ein Hochhaus bauen? Faksimileausgabe. Mit Kommentaren von Jörg Potthast, Bernward Joerges & Michael Guggenheim, S. 97-111
In einer "Laborstudie" der besonderen Art werden Beobachtungsepisoden zusammengetragen über das, was Architekten und Planer tun, wenn sie dem alltäglichen Geschäft des Designs in einem Hochhausprojekt nachgehen. Das Besondere dabei ist zum einen, dass eine ethnografisch angeleitete Methodik des "über die Schultern Schauens" oder "Beschattens", wie sie aus vielen Untersuchungen von Wissenschaftlern im Labor bekannt war, auf den außerwissenschaftlichen Kontext von Designpraktiken im Architektur-Studio übertragen wurde. Zum anderen war diese Methodik, im Zuge einer "Heimkehr der Ethnologie" nach Europa, in ein Studying-up zu verwandeln: in der zu betrachtende fremde Kultur stand der soziologisch-ethnografische Novize nicht mehr oder weniger hilflosen Stammesmitgliedern, sondern in vielfältiger Weise überlegenen architektonisch-urbanistischen Profis gegenüber.
In: European journal of social theory, Band 15, Heft 2, S. 157-178
ISSN: 1461-7137
This article explores the elective affinities between Actor-Network Theory (ANT) and the sociology of critical capacities. It argues that these two research programmes can be understood as symmetrical twins. We show the extent to which the exchange between Bruno Latour and Luc Boltanski has influenced their respective theoretical developments. Three strong encounters between the twin research programmes may be distinguished. The first encounter concerns explanations for social change. The second encounter focuses on the status of objects and their relationship to places. The third encounter is about the concept of critique. Drawing on their long-term mutual readings, we gain insight into how pleas for symmetrical analysis raised in response to Bourdieu's theory of fields have evolved within both ANT and the sociology of critical capacity. We conclude by relating the development of the respective research programmes to the issue of disciplinary boundaries.
In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Band 28, Heft 2, S. 214-230
'Die Verfasser befassen sich in ihrem Beitrag mit neuen Arrangements der Wissensproduktion, mit akademischen Ausgründungen zwischen Forschung und Markt vor dem Hintergrund einer allgemeineren Fragestellung, ob zunehmende Ausgründungsaktivitäten, hier untersucht anhand der außeruniversitären Forschung, ein Indikator für den Strukturwandel des Wissenschaftssystems sind. Vor allen Dingen interessieren diese Ausgründungen in ihren Beziehungen und Rückwirkungen auf die öffentlich finanzierte Forschung, da für sie Ausgründungen in vielen Fällen eine Abkehr von der ausschließlich wissenschaftlichen Orientierung und eine Öffnung gegenüber einer marktdeterminierten Nachfrage der Wirtschaft bedeuten: Ausblutung der Wissenschaft oder Kompetenzgewinn durch neue Verbindungen zur Wirtschaft? Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Entwicklungen für eine veränderte Binnendifferenzierung des außeruniversitären Wissenschaftssystem hindeuten, dass sich die Profilierung nach grundlagen- und anwendungsorientierten Forschungstypen abschwächt und die Einrichtungen eine zu-nehmend hybride Forschungsorientierung anstreben.' (Autorenreferat)