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Die Geschichte des gelähmten Philippe Pozzo di Borgo und seines Pflegers Abdel berührte Millionen Kinozuschauer und Leser (vgl. ID-A 15/12 und IN 37/12). Diese Ausgabe in einfacher Sprache soll nun auch leseschwachen Erwachsenen (z.B. funktionalen Analphabeten, Legasthenikern, Menschen mit Aphasie ...) ermöglichen, die Geschichte hinter dem Film zu lesen. Der Text wurde komplett überarbeitet und gekürzt, die Sprache stark vereinfacht. Knappe Sätze in kurzen Kapiteln mit mehreren, klar voneinander abgesetzten Abschnitten erlauben Pausen beim Lesen oder das gezielte Wiederholen einzelner Passagen. Schwierige Begriffe werden in einer Wörterliste kurz erklärt. Nach mehreren Titeln für leseschwache Jugendliche gibt der Verlag, der für diese Reihe z.B. mit der "Aktion Mensch" zusammenarbeitet, erfreulicherweise nun erstmals einen Titel heraus, der sich thematisch direkt an Erwachsene wendet. Sehr empfehlenswert für die entsprechenden Zielgruppen. (rmi)

Pozzo di Borgos Bestseller ("Ziemlich beste Freunde", ID-A 15/12) und der Titel ("Ziemlich verletzlich, ziemlich stark", ID-A 52/12) stellen die Themen "Menschen mit Behinderung" und "Inklusion" in den Mittelpunkt. Ein zentrales Anliegen Borgos ist hier nun die Idee, dass die Gemeinschaft der "Gedemütigten", die wegen Ihrer Einschränkung frei vom Wettbewerb und der sozial "institutionalisierten Aggression" sind, einen alternativen Gesellschaftsentwurf möglich machen. Jenseits von Rollen und Normierungen gelinge den "Verletzlichen" echtes Begegnen und das Knüpfen authentischer Beziehungen von Ich und Du, als Ausgangspunkt für ein neues gemeinschaftliches Miteinander, dass gesamtgesellschaftliche Strahlkraft entwickeln könne. Durch "Entwaffnung" wird ein Umgang ohne destruktiven Leistungs- und Erfolgsanspruch denkbar. Manche Textstellen lassen stilistisch mehr als eine Lesart zu, es bleibt offen, ob dies Absicht ist oder der Übersetzung geschuldet. Das Cover zeigt nicht das Gesicht des Schauspielers François Cluzet ("Ziemlich beste Freunde"), sondern das des "echten" Borgo (Hörbuch: IN-G 43/15). (2)

Taschenbuchausgabe des erstmals 2012 erschienenen Bandes (ID-A 52/12), der an die Autobiografie Phillipe Pozzo di Borgos ("Ziemlich bester Freunde", ID-A 15/12) sowie den gleichnamigen Kinofilm anknüpft. Seine Botschaft: Die durch ihre Verletzlichkeit aus der Gesellschaft ausgegrenzten Protagonisten gewinnen ihre Stärke und einen Platz in der Gemeinschaft durch ihre Beziehung. "Auf Grundlage persönlicher Erfahrungen geben Pozzo di Borgo und seine Koautoren praktische Tipps, wie jeder von uns die Begegnung mit Behinderten suchen und so zu einer neuen, humaneren Gestaltung unserer Gesellschaft, in der auch die Verletzlichen ihren Platz haben, beitragen kann. ... Mit Interview mit P. Pozzo di Borgo über die Suche nach einem realisierbaren Wandel unserer auf Perfektion zielenden Gesellschaft, Nachwort der Aktion Mensch, Adressen, Literatur" (Beatrix Szolvik). - Das jetzt annoncierte Bonusmaterial besteht aus 7 Seiten Erinnerungen des Autors an seinen Grossvater, Firmenchef von Moe͏̈t & Chandon, und dessen mittelständische Philosophie, die den Enkel sehr geprägt haben. Ansonsten blieb der Text unverändert. (1 S)