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Moralische Rechtfertigung von Ungleichheit: psychische Mechanismen im Prozess der Entsolidarisierung
In: Zeitschrift für politische Psychologie: ZfPP ; offizielles Organ der Sektion Politische Psychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) ; offizielles Organ der Walter-Jacobsen-Gesellschaft e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (WJG), Band 12, Heft 1/2, S. 3-23
ISSN: 0942-9867
"Die Rechtfertigung von Ungleichheit in der Gesellschaft lässt sich als subtile oder latente 'rechte' Ideologietendenz interpretieren. Die mit einer neu konstruierten Skala erfassten Einstellungen beinhalten die Tendenz, vorhandene und nicht zu übersehende gesellschaftliche Ungleichheiten zwischen Menschen als unvermeidbar oder sogar legitimiert zu betrachten. Sie können nach Erachtens des Verfassers die Funktion erfüllen, Ungleichheiten nicht als ungerecht - und somit als Störung des Glaubens an eine gerechte Welt - erleben zu müssen. Inhaltlich geht es bei den Items um Behinderte, Arbeitslose, Menschen in wirtschaftlicher Not, Einwanderer, Frauen und Menschen in Entwicklungsländern. Die innere Konsistenz der Skala erwies sich in einer heterogenen Stichprobe als angemessen. Die Differenzierungsfähigkeit zwischen Individuen und Gruppen ist gegeben. Die Rechtfertigung von Ungleichheit war bei Mitgliedern von Studentenverbindungen und Landsmannschaften signifikant höher ausgeprägt als in den übrigen Teilstichproben. Zusätzlich wurden der Glaube an eine gerechte Welt, aktives politisches und soziales Engagement, politisches Interesse sowie das Selbstkonzept eigener politischer Handlungsfähigkeit erfasst. Erwartungsgemäß weisen politisches und soziales Engagement sowie politisches Interesse positive Korrelationen zum Selbstkonzept eigener politischer Handlungsfähigkeit und negative Korrelationen zur Rechtfertigung von Ungleichheit auf. Der Glaube an eine gerechte Welt korreliert minimal negativ mit Engagement und minimal positiv mit Rechtfertigung von Ungleichheit. Der Glaube an eine gerechte Welt fördert nicht etwa - angesichts offensichtlicher Ungerechtigkeiten - ein vermehrtes gesellschaftliches Engagement; es besteht sogar eine leicht gegenläufige Beziehung. Der Glaube an eine gerechte Welt steht dagegen in einer leicht positiven Beziehung zur Rechtfertigung von Ungleichheit: Wer Ungleichheit nicht als ungerecht empfindet, kann den Glauben an eine gerechte Welt offenbar leichter aufrecht erhalten. Rechtfertigung von Ungleichheit einerseits und politisches und soziales Engagement andererseits stehen ebenfalls in einer gegenläufigen Beziehung: Wer Ungleichheiten als unvermeidlich oder legitimiert betrachtet, engagiert sich weniger - und umgekehrt. Rechtfertigung von Ungleichheit hat offenbar eine entlastende Funktion: Sie hilft, den Glauben an eine gerechte Welt aufrecht zu erhalten und sie entbindet von der Verantwortung für solidarisches Handeln zur Überwindung von Ungerechtigkeiten." (Autorenreferat)
Massenmedien, Menschenbilder, Machtverächter: Skandalverarbeitung im Spannungsfeld politischer Erfahrungen, Werte und Einstellungen
In: PP-Aktuell: Informationsblatt der Sektion Politische Psychologie im BDP, Band 9, Heft 1/2, S. 15-22
ISSN: 0931-9255
Der Beitrag entwickelt einige Thesen über die Skandalverarbeitung in der Öffentlichkeit, die auf einer Durchsicht und Analyse empirischer Forschungsergebnisse beruhen. Die in der Literatur berichteten Befunde zeigen bei einer ersten Durchsicht, was man eigentlich schon immer geahnt hat: Menschen unterscheiden sich bei der Verarbeitung von Skandalen ganz erheblich hinsichtlich ihrer - Wahrnehmungen, - Beurteilungen, - Bewertungen und - Handlungskonsequenzen. Verantwortlich für diese Unterschiede dürften unter anderem persönliche Erwartungen, Einstellungen, Wertmaßstäbe, Handlungstendenzen, handlungs(be)gleitende Kognitionen und Menschenbilder sein. Bei der Verarbeitung politischer Skandale finden sich ganz normale menschliche Reaktionen, wie sie auch aus anderen psychologischen Forschungsfeldern bekannt sind. Der Autor kommt zu dem Ergebnis: Skandale beinhalten eine Störung des persönlichen Wertsystems. Sie zeigen aber auch, daß Werte noch vorhanden sind. (RW)
Die Bedeutung von Kontroll- und Geborgenheitsmotiven für politik-orientierte Problembewältigungsstrategien
In: Macht und Bewußtsein: europäische Beiträge zur Politischen Psychologie, S. 151-159
"Es wird auf die Bedeutung des Wunsches nach Geborgenheit hingewiesen, der nach Auffassung des Autors in der fachlichen wie in der öffentlichen Diskussion zu kurz kommt. Es wird eine Konzeption für die empirische Erfassung dieses Motivs entwickelt; die postulierten Subskalen weisen teilweise befriedigende, teilweise recht hohe innere Konsistenzwerte auf. Eine Faktorenanalyse auf Itembasis ergibt vier Aspekte der Geborgenheitsmotivation: 1. Suche nach Vertrautheit, 2. Suche nach Verläßlichkeit, 3. Suche nach Orientierung und Sinn sowie 4. Rückzugstendenzen und Vermeidung von Verantwortung. Kontrollmotivation und Geborgenheitsmotivation stellen keine Gegensätze dar, sondern sind voneinander weitgehend unabhängig. Es lassen sich einige Beziehungen der Geborgenheitsmotivation zum Lebensalter, zur religiösen Bindung und zur Selbsteinstufung auf einer politischen rechts-links-Skala aufzeigen. Das Geborgenheits- und das Kontrollmotiv werden als hypothetischer Erklärungsansatz für Wahrnehmungsverzerrungen bei politischen (Skandal-)Ereignissen herangezogen. Schließlich werden hypothetische Auswirkungen unterschiedlicher Kombinationen von Geborgenheits- und Kontrollerwartungen auf bevorzugte Problembewältigungsstrategien formuliert." (Autorenreferat)
Zur Konstanz und zur Handlungsrelevanz von Werten — 12 Thesen
In: Jugend, Politik und politische Bildung, S. 159-161
Ängste und Hoffnungen in der Berufsperspektive von Lehrerstudenten: Veränderungen während des Schulpraktikums
In: Umweltprobleme und Arbeitslosigkeit: gesellschaftliche Herausforderungen an die Politische Psychologie, S. 191-194
Der Autor erkundet in einer Pilotstudie an 39 Lehrerstudenten die emotionalen und kognitiven Veränderungen nach Absolvierung eines fünfwöchigen Schulpraktikums. Im einzelnen beschrieben und analysiert werden Formen politischen und sozialen Engagements, Kontrollbewußtsein, berufliche Zukunftsperspektive und Lebensplanung angehender Lehrer, die ihre ersten Schulerfahrungen gemacht haben. Unter der Belastung drohender Arbeitslosigkeit sind gerade die positiven Unterrichtserfahrungen der Lehrerstudenten besonders fatal, weil im Kontrast zu motivierenden Erfahrungen die Nicht-Veränderbarkeit objektiver Einstellungschancen drastisch vor Augen tritt und tiefe Resignation auslöst. In der Beurteilung der Chancen für einen zukünftigen Arbeitsplatz werden andere Personen als Einflußfaktor zunehmend wichtig. (UH)
Alltagstheorien von Laien als Brücke zwischen psychologischer Forschung und politischer Bildung
In: Reproduktion von Gesellschaft: Jugend - Partizipation - politische Bildung, S. 220-224
Der Beitrag skizziert positive Aspekte und Konsequenzen eines handlungstheoretischen Menschenbildes und argumentiert dabei gegen die Allianz von Alltagsferne, Simplifizierung und Verschrobenheit in der psychologischen Sprache und Modellbildung. Der Autor plädiert für die Wiederaufnahme einer im Wissenschaftsbetrieb verschütteten Tradition, die den Menschen als potentiell rationales Wesen sieht, und unterstreicht dabei anthropologische Grundannahmen wie Finalität, Kontrollbedürfnis und Reflexivität. In der Politischen Bildung, wo Alltagstheorien von Laien und wissenschaftliche Sichtweisen aufeinandertreffen, sei es notwendig und möglich, mit diesem Ansatz eine Verständigungsbasis zwischen Lehrenden und Lernenden herzustellen. (UH)
Generalisierte und spezifische Kontrollüberzeugungen in ihrer Bedeutung für soziales, politisches und berufliches Engagement
In: Kognitive und emotionale Aspekte politischen Engagements
"Bei 76 Lehramtsreferendaren wurden die korrelativen Beziehungen zwischen beruflichem, sozialem und politischem Engagement und - mittels eines eigens entwickelten Ratingverfahrens erhobenen - Kontrollüberzeugungen ermittelt. Die bisher verwendeten Kategorien der internalen, der external-fatalistischen und der external, an 'mächtigen anderen Personen' und gesellschaftlichen Bedingungen orientierten Kontrollüberzeugungen wurde um die Kategorie der 'finalen' an eigenen Zielen orientierten, Überzeugungen erweitert. Es ist festzustellen, daß bei unserer Zielgruppe soziales Engagement kaum zu Lasten des beruflichen Engagements geht und daß politisches Engagement sogar in positiver Beziehung zum beruflichen Engagement steht. Berufliches Engagement wird durch external-fatalistische Kontrollüberzeugungen gehemmt, entgegen Plausibilitätserwartungen jedoch nicht durch beruflichen Optimismus gefördert. Externale, an mächtigen anderen und gesellschaftlichen Bedingungen orientierte Kontrollüberzeugungen stehen in unserer Stichprobe in positiver Beziehung zu beruflichem und politischem Engagement im bisherigen Leben sowie in negativer Beziehung zu sozialem Engagement im bisherigen Leben. Umgekehrt stehen finale Kontrollüberzeugungen in negativer Beziehung zu bisherigem politischem Engagement und in positiver Beziehung zu sozialem Engagement. Die Ergebnisse lassen sich in Einklang bringen mit der Annahme, daß Personen dann zu Engagement bereit sind, wenn sie durch dieses Engagement zumindest subjektiv Kontrollmöglichkeiten über ihre Umwelt und über ihr Leben gewinnen können." (Autorenreferat)
Erwartungen an die politische Psychologie: Ergebnisse einer Interessenbefragung
In: Kognitive und emotionale Aspekte politischen Engagements
71 Mitglieder der Sektion Politische Psychologie in der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und Interessenten an Themen der Politischen Psychologie wurden 1980 nach ihren persönlichen Interessenschwerpunkten und ihrer Bereitschaft zur Mitarbeit befragt. Die Ergebnisse zeigen, daß sich zahlreiche Psychologen für gesellschaftliche, politische und humanitäre Aufgaben engagieren und sich mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit an der Lösung der Probleme beteiligen. Die Schwerpunkte werden aufgelistet. (BO)
Brain-walking: Möglichkeiten zur Förderung politischen Engagements
In: Kognitive und emotionale Aspekte politischen Engagements
Die Technik des Brain-Walking, die die Vorteile von Brainstorming und Brainwriting verbinden soll, wird skizziert und an einem Beispiel verdeutlicht. Mehrere Fragestellungen können gleichzeitig und im Zusamenhang bearbeitet werden. Diese werden jeweils auf ein Plakat geschrieben und an den Wänden aufgehängt. Die Teilnehmer wandern ohne feste Reihenfolge zu den Plakaten und notieren ihre spontanen Einfälle, die von anderen Teilnehmern jeweils aufgegriffen werden können. Die Ergebnisse eines Brain-Walkings zur Frage "Wie kann politisches Engagement gefördert werden?" werden abgedruckt. (BO)
Weiterbildungsmotivation von Studierenden der Psychologie
Die Psychologie sieht sich mit einer wachsenden Nachfrage hinsichtlich ihrer Fach- und Praxiskompetenz konfrontiert. Gleichzeitig nehmen die innere Differenzierung und die Modernisierung des Faches zu. Der fachpolitische Anspruch auf Einheitlichkeit der Disziplin wird ergänzt um die Notwendigkeit der Spezialisierung und lebenslangen Weiterqualifizierung. Mit einer Onlineumfrage hat die Psychologische Hochschule Berlin 2014 die allgemeine Fort- und Weiterbildungsmotivation sowie themenspezifische Weiterbildungsinteressen von 204 Psychologiestudierenden an deutschen, österreichischen und schweizerischen Universitäten erfragt. Die aktuellen Ergebnisse wurden verglichen mit Befunden aus einer Befragung von 280 Studierenden im Jahre 2012. Demnach ist die Nachfrage nach psychotherapeutischer Weiterqualifikation unverändert hoch. Die große Bandbreite geäußerter weiterer Bildungs- und Anwendungsinteressen zeigt jedoch, dass trotz aller Spezialisierungstendenzen das Studium immer noch eine Hinwendung zu einer Vielfalt von Praxisfeldern ermöglicht. Um den in der Zukunft zu erwartenden gesellschaftlichen Bedarf befriedigen zu können, wird es für notwendig erachtet, bei den Absolventinnen und Absolventen ein spezifisches Weiterbildungsinteresse für solche Anwendungsfelder zu schaffen, die an Universitäten kaum verbreitet sind, wie etwa Verkehrspsychologie, Rechtspsychologie, Schulpsychologie oder Marktpsychologie. ; https://www.psyndex.de/psychologie/PSYNDEX.php?id=0292979&search=psycharchives ; notReviewed ; acceptedVersion
BASE
Präventionsansätze gegen Rechtsextremismus
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft 11, S. 32-38
ISSN: 2194-3621
"Rechtsextremismus ist kein Randphänomen mehr. Verstärkte Präventionsbemühungen erscheinen vordringlich. Trotz vieler beeindruckender Projekte ist die Gesamtbilanz der bundesweiten Aktionsprogramme ernüchternd. Für die Fortführung sind verstärkte Anstrengungen zur Qualitätssicherung unverzichtbar." (Autorenreferat)