Warum stagniert der Mercosur?: wirtschaftliche Faktoren
In: Lateinamerika-Analysen, Heft 1, S. 119-136
ISSN: 1619-1684
"Nach einer erfolgreichen Anfangsphase ist das Projekt 'Gemeinsamer Markt des Südens' (Mercosur) in schwere Turbulenzen geraten. Die Öffnung der Märkte der Mitgliedstaaten untereinander stockt und ist teilweise wieder zurückgenommen worden. Die unterschiedlichen makroökonomischen (währungspolitischen) Konzeptionen Argentiniens und der anderen Staaten sowie nicht abgestimmte politische Alleingänge erschweren den Integrationsprozess. Auch die Offenheit des Mercosur gegenüber Drittstaaten - und damit das Konzept des 'Offenen Regionalismus' - stehen mittlerweile in Frage. In der vorliegenden Arbeit wird nach den Ursachen dieser Entwicklung gefragt. Es wird argumentiert, dass das negative weltwirtschaftliche Umfeld in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre zwar mit zur Krise des Mercosur beigetragen hat, grundlegende ökonomische und politische Probleme bei der Verwirklichung des Gemeinsamen Markts aber als das eigentliche Konfliktpotential anzusehen sind." (Autorenreferat)