Das Adjektiv 'pathisch' erwähnen ältere Nachschlagewerke noch mit einem Hinweis auf Ludwig Klages. Es meint ein rezeptives Selbst, das ohne eigene Aktivität schauend, erlebend, 'leidend' an ein Artefakt oder ein Bild der Lebenswelt hingegeben ist. Das 'wirkliche Erlebnis' gehört zu den transitiven Lebensvorgängen und setzt das Selbst von der Subjektstelle an diejenige des Objekts: Die Gemütsbewegung widerfährt, das Ich fällt dem lebendigen Geschehen anheim. Von dieser vitalistischen Definition ausgehend, fragt das vorliegende Buch nach dem Wandel und der Konstanz in den Theorien der Wahrnehmun
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Preliminary Material /Heinz-Peter Preußer -- Perzeption und Urteilsvermögen Eine Einleitung zu Krieg in den Medien /Heinz-Peter Preußer -- "Ich bin auf Standby – Ich sehe alles und nichts" Aus dem Tagebuch einer Reise durch Bosnien-Herzegowina /Juli Zeh -- Von Tolstoi bis Griffith Krieg im Wandel der Mediendispositive /Manuel Köppen -- Krieg als Medienereignis Zur Geschichte seiner Vermittlung in der Neuzeit /Jürgen Wilke -- Medien des Krieges Zur Semantik des Weltverkehrs /Niels Werber -- Wahn-Europa Mediale Gas-Luftkrieg-Szenarien der Zwischenkriegszeit /Erhard Schütz -- Tödliche Blicke Filmische Typologien des Fotografen, des Reporters und des Regisseurs im Kriege. Spottiswoode–Born/Schlöndorff–Manchevski–Kusturica–Angelopoulos /Heinz-Peter Preußer -- Das Prinzip Live – Krieg im Hörspiel /Jochen Meißner -- Der Balkankrieg in den deutschen Medien – Seine Wahrnehmung in der Süddeutschen Zeitung, bei Peter Handke und in den Übersetzungen der exjugoslawischen Frauenliteratur /Mirjana Stančić -- "Wir warten auf die Bilder..." Beobachtungen und Anmerkungen zur Irak-Kriegsberichterstattung 2003 /Heinz-B. Heller -- Public Relations in Kriegszeiten – Die Notwendigkeit von Lüge und Zensur /Michael Kunczik -- Zwischen den Linien Zur Kriegsdarstellung in Comics von George Herriman, Harvey Kurtzman und Jacques Tardi /Ole Frahm -- Die Konfiguration des Bösen Ikonographische Anmerkungen zum Bild Osama bin Ladens in den Massenmedien /Klaus Kreimeier -- Der Bombenkrieg als Sensation und als Dokumentation Gert Ledigs Roman Vergeltung und die Debatte um W. G. Sebalds Luftkrieg und Literatur /Gregor Streim -- Wirklichkeitsentzug–Krieg und Medien bei Alexander Kluge /Matteo Galli -- Mediale Inszenierung als Paradigma der entfremdeten Moderne: Friedrich Dürrenmatts Der Auftrag oder Vom Beobachten des Beobachters der Beobachter /Jürgen Kost -- "Giving a Sense of War As It Really Was" – Präformation, Marketing und Rezeption von Steven Spielbergs Saving Private Ryan /Thomas F. Schneider -- Über die Darstellung kriegerischer Gewalt in Goethes Faust /Horst Domdey -- Kriegsmaschinen. Zur politischen Theorie von Gilles Deleuze und Félix Guattari /Christian Jäger -- Verzeichnis der Abbildungen /Mirjana Stančić -- Zu den Autorinnen und Autoren /Mirjana Stančić -- Personenregister /Mirjana Stančić.
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30 Jahre nach dem Mauerfall gilt es kulturwissenschaftlich aufzuarbeiten, in welcher Form Filme aus der und über die DDR unsere Vorstellung von diesem inzwischen verschwundenen Staat prägen.Im Kontext kollektiver Erinnerungsprozesse übernehmen Fiktionen, die Zeitgeschichte narrativ aufgreifen, wichtige kulturelle Funktionen, auch und sogar dann, wenn realweltliches Geschehen im Zuge einer Aufbereitung für breite Zuschauerinnen- und Zuschauerkreise verdichtet und zugespitzt wird. Fiktionale Bildmedien bieten dabei eine spezifische Form der Aufarbeitung. Die Prägekraft von (Spiel-)Filmhandlungen übersteigt den Gehalt der Nachrichten, die mit dem Tagesgeschäft verschwinden, um ein Vielfaches, ja sie verdrängt sogar die eigene Erfahrung. Die von entsprechenden Erzählungen tradierten Motive und Themen sind oftmals diskursbestimmend, wenn über die ehemalige Deutsche Demokratische Republik gesprochen und geschrieben wird – unabhängig davon, wie nah oder fern sie sich tatsächlich an der Historie messen lassen können.Der Band stellt sich daher der Aufgabe, wirksame Bilder aus und über die DDR in Einzelanalysen von DEFA-Klassikern sowie BRD- und Hollywood-Produktionen vor und nach 1989 nachzuzeichnen
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Darstellungen von Gewalt haben nie eindeutige Wirkungen. Alle gesellschaftlichen Debatten insbesondere nach Amokläufen sind aber immer wieder von Automatismen geprägt – und folgen überwiegend der Suggestionsthese, der gemäß die in Bild-Medien gezeigte Gewalt schlicht nachgeahmt, wiederholt werde. Trotzdem wird man sich der These einer generellen Wirkungslosigkeit affektiv dargestellter Gewalt auch kaum anschließen können. Das trifft, wenn überhaupt, nur auf sozial integrierte Menschen zu, die das Gesehene emotional verarbeiten, starke Gefühlsaufwallungen intelligibel auffangen können – und damit eine Reinigung von den erlebten Affekten bewirken im Sinne einer Katharsis-Theorie. In dem interdisziplinär ausgerichteten Band zu Bewegtbild (Film, Computerspiel) und statischem Bild (Foto, Malerei, Druckgrafik) geht es darum, die Kontexte und dispositiven Rahmen zu klären, in denen Gewalt im Bild dargeboten wird. Was ist textuell angelegt und zu dechiffrieren für den Betrachter? Welche Selbstreferenzialisierungs- und motionalisierungsstrategien werden wirksam? Was ändert die Häufigkeit des Medienkonsums, was propagandistische Absicht? Wird differenziert nach Arten der dargestellten Gewalt: ob sie etwa vorsätzlich verübt wurde – und die Rezipienten dann mit Trauer, Wut, Ekel, Verachtung oder Angst reagieren konnten?
The contributors usually focus on one film from the period, put it in the historical, cultural, political and, above all, the formaesthetic context of its creation - and elucidate other works of the investigated director or process-related films. This creates a panoptic of aesthetic innovation in the late silent film with its selected and outstanding artifacts