Listen to the scientists – hören wir auf die Wissenschafter … und zwar auf alle. Mit dieser Herangehensweise an das Thema Nr. 1, den Klimawandel, macht das Buch bereits den Unterschied zu herkömmlichen Einschätzungen aus, die die Angelegenheit auf eine einzig gültige Erzählung reduzieren wollen. Denn die wissenschaftliche Debatte wird keineswegs einheitlich geführt, wie es ihre Darstellung in den Leitmedien suggeriert. Der Autor bietet einen Überblick über die verschiedenen Forschungen, die sich mit der zu erwartenden Erderwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels beschäftigen. Anhand von zahlreichen Statistiken wird zudem gezeigt, dass von einer Zunahme extremer Wetterereignisse keine Rede sein kann, für Panik gibt es keinen Grund.
Die Erinnerung an den mörderischen Antisemitismus der NS-Zeit, der im Holocaust gipfelte, war in Deutschland schon immer problematisch. Nach 1945 wurde von oben das Dogma verordnet, der Massenmord an Jüdinnen und Juden wäre das Werk einer kleinen Clique gewesen. Diese Lüge verhinderte eine Aufarbeitung der deutschen Täterschaft. Ende der 1960er-Jahre schwenkte die offizielle Politik zu einer neuen Haltung um, die die Erinnerung an die Shoah mit einer Unterstützung des Staates Israel verband. Seither soll Sühne für die deutsche Schuld durch ein besonders enges Verhältnis zum Staat Israel erlangt werden. Strohmeyer kritisiert die Übernahme des zionistisch geprägten Gedenkens an den Holocaust, mit der die Verfolgung der PalästinenserInnen indirekt legitimiert wird. Die Identifizierung mit dem nationalistisch-zweckgebundenen Gedenken an den Holocaust hat die Erinnerungspolitik in eine Sackgasse manövriert. Um sie nicht scheitern zu lassen, muss sie sich davon befreien und neu aufstellen, damit das Holocaust-Gedenken in eine universalistisch verstandene Globalgeschichte eingeordnet werden kann.
"Gefährliche Falschinformation" lautet die Punze, die monopolartig agierende Konzerne wie Alphabet/Google oder Facebook/Meta all jenen Publikationen und Wortmeldungen auf ihren Plattformen aufdrücken, die dem transatlantisch-liberalen Weltbild ihrer Betreiber nicht passen. Gelöscht und blockiert wird von politisch und kulturell gesteuerten Algorithmen. In den vergangenen Jahren ist dies millionenfach geschehen, wenn Beiträge über Corona, Russland, den Islam oder den Klimawandel nicht der herrschenden Meinung entsprechen. Zwischen repressiv agierenden staatlichen Akteuren und privaten Medienmonopolen entwickelt sich in unseren Tagen eine neue Zensur-Praxis, für die beide nicht zuständig sein wollen und einander gegenseitig die Verantwortung zuspielen; eine Zensur des post-industriellen, kybernetischen Zeitalters. Der Wiener Historiker Hannes Hofbauer geht in die Geschichte zurück, um die aktuellen Verbotspraktiken besser verstehen zu können.
Intro -- Über den Autor -- Felix Wemheuer: Kann der Markt den Sozialismus retten? (Einleitung) -- Kapitel 1: Neue Ökonomische Politik (NÖP): Taktischer Rückzug oder Modell für den Aufbau des Sozialismus? -- Wladimir Iljitsch Lenin: Den Austausch mit den Bauern über den Markt regeln (1921) -- Nikolaj Bucharin: Der Weg zum Sozialismus (1925) -- Josef Stalin: Die Fehler der Bucharin-Gruppe und die Notwendigkeit der Kollektivierung (1929) -- Kapitel 2: Materielle Anreize: Markt, Lohn, Preis und Profit in der Planwirtschaft -- Jewsei Grigorjewitsch Liberman: Plan, Gewinn, Prämie (1962) -- Ota Šik: Betriebe und Gewinnorientierung im Sozialismus (1965) -- Debatte zwischen Maurice Dobb und Charles Bettelheim: Die Rolle von materiellen Anreizen (1965/66) -- Diane Elson: Markt-Sozialismus oder Sozialisierung des Markts? (1988) -- Kapitel 3: Das "Neue Ökonomische System der Planung und Leitung" (NÖSPL) in der DDR -- Zentralkomitee der SED: Kritische Einschätzung der bisherigen Praxis und Leitung der Volkswirtschaft (1963) -- Erich Apel/Günter Mittag: Mehr Effizienz durch ökonomische Hebel (1964) -- Kapitel 4: Debatte um das jugoslawische Modell -- Rudi Supek: Das neue Modell der sozialistischen Selbstverwaltung (1973) -- Ernest Mandel: Kritik der jugoslawischen ökonomischen Theorie (1967) -- Kapitel 5: "Reform und Öffnung" in China -- Xue Muqiao: Wertgesetz und neue Preispolitik in China (1982) -- Zhao Ziyang: Die Küstengebiete für ausländisches Kapital öffnen (1988) -- Quellenangaben für die ausgewählten Texte -- Kurzbiographien der AutorInnen -- Weitere Lesetipps.