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Röhrich geht davon aus, daß der größte Teil der Auswandererlieder auf selbst Erlebtem beruht. Daher sei es möglich, darin die Motivationen der Auswanderer, ihre Vorstellungen von der "Neuen Welt" und ihre tatsächlichen Erfahrungen zu erforschen. Sie handeln von den alltäglichen Erlebnissen, den Gefühlen und Wünschen der Auswanderer, und sie stellten daher einen wichtigen Beitrag zu einer "Geschichte von unten" dar, der Aufschlüsse liefern könne über die Mentalität und die kulturellen Verhaltensmuster der meistens unteren Bevölkerungsschicht, für die die Auswanderungsthematik eine Rolle spielte. Die Funktion der Auswandererlieder konnte ganz verschieden sein; sie typisierten das Schicksal der Auswanderer entweder mit dem Ziel, die Emigration zu propagieren oder diese als den Aufbruch in Ungewißheit, Entwurzelung und Elend zu diskreditieren. Mit der Frage nach der Funktion der Lieder könne auch oft schon die nach deren Urheber beantwortet werden. Röhrich führt für die verschiedenen Liedtypen jeweils Beispiele an, die er dann kurz analysiert. (LZ)