Verstehen und professionelles Reflektieren der milieubedingten Lebensstile sind notwendig, um im Kontext sozialer Ungleichheitsverhältnisse die Soziale Arbeit nachhaltiger zu gestalten und zu professionalisieren. Auf Basis dieser Kernthese zielt die Autorin darauf ab, Habitus-Milieu-Reflexivität als Schlüsselqualifikation verstehbar und anwendbar zu machen. Ein wichtiges Buch, das aus ungleichheitssoziologischer Perspektive das Selbstverständnis Sozialer Arbeit zu schärfen vermag.
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Der Beitrag diskutiert Bourdieus Analyse männlicher Herrschaft bzw. der Geschlechterverhältnisse auf ihre Reichweite und Erklärungskraft für moderne Gesellschaften. Die Defizite der Geschlechtertheorie Bourdieus aus "La domination masculine" werden herausgearbeitet, um in einem zweiten Schritt am Beispiel des wissenschaftlichen Feldes die Möglichkeiten und Grenzen einer an Bourdieus Theorie angelehnten Geschlechterpolitik zu überprüfen.Die Autorin zeigt, dass Bourdieu aus seinen ethnologischen Analysen der kabylischen Gesellschaft ein anthropologisierendes und statisches Konzept "symbolischer Herrschaft" gewinnt, das den Frauen schon vorgängig jeglichen Subjektstatus abspricht und entscheidende Transformationsprozesse der modernen Gesellschaft sowie Ergebnisse der neueren Geschlechterforschung ausblendet. Am Beispiel des wissenschaftlichen Feldes wird dann demonstriert, dass Frauen sich aus Spitzenpositionen in diesem Feld nicht selbst ausschließen und damit zu "Komplizen männlicher Herrschaft" werden, wie Bourdieu nahe legt, sondern dass der vergeschlechtlichte Habitus im Feld der Wissenschaft immer schon auf "objektive" vergeschlechtlichte Macht- und Ausschlussstrukturen trifft. Was dieser Befund für eine avancierte Geschlechterpolitik bedeutet, wird abschließend diskutiert. (ICA2)
Hybride Kulturen und personale "Bastardidentitäten" können nicht in derselben homogenen Weise gedacht werden wie die tradierten sozialen, kulturellen und personalen Identitäten. Vor allem die anglo-amerikanische Soziologie hat im Rahmen der Postkolonialismus-Debatte die Herausforderung tradierter Identitätskonzepte durch den Globalisierungsdiskurs angenommen und die Konturen einer "globalized theory of the person" entfaltet. Zentrales Charakteristikum des sich am Horizont abzeichnenden "homo globalis", so der Ertrag dieser Debatte, ist die "kreolisierte und hybridisierte Bastardidentität". Die im Postkolonialismus formulierte Konzeption von hybriden Identitäten, von kreolisierten Bastardidentitäten umgibt sich dabei mit dem Gestus des Revolutionären und Subversiven. Der Traum von "Ich bin viele", der in dieser Debatte auftaucht, ist aber nichts anderes als die nachträgliche Sanktionierung der Identitäszerstückelung und -auflösung, die der moderne Gesellschaftsprozeß erzwingt. (pre)
Die Einführung gibt einen Einblick in die aktuelle sozial- und kulturwissenschaftliche Identitätsdebatte, die weit über diesen Bereich ausstrahlt. Nach einem orientierenden Überblick werden im ersten Teil Modelle »dezentrierter« Identitäten vor dem Hintergrund »postmoderner« Individualisierungs- und Pluralisierungstendenzen vorgestellt: die Konzepte der »Bastelbiografie«, der »Patchwork-Identität«, des »flexiblen Menschen« sowie die Metaphern des »Vagabunden« und des »Touristen«. Der zweite Teil des Bandes ist den Prozessen der Fragmentierung und »Dezentrierung« kollektiver Identitäten im Kontext von Globalisierung und Migration gewidmet. Im Vordergrund stehen hier die Zugehörigkeiten zu Nation, »Rasse«/Ethnizität und Geschlecht. Abschließend wird das Konzept »hybrider Identitäten« vorgestellt, das im Postkolonialismus zum politischen Programm gemacht wird.
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'Kultur' statt 'Gesellschaft'? Zur kulturtheoretischen Wende in den Sozialwissenschaften -- Strukturerhaltung und Gedächtnis Anmerkungen zum Kulturbegriff in der Systemtheorie -- Das Problem der Optionssteigerung Überlegungen zur Risikokultur der Moderne -- Umweltnutzung und materielle Kultur Kritische Überlegungen zum Leitbild "Sustainable Development" -- Soziokulturelle Ethnographie Zum kultursoziologischen Beitrag in der Ungleichheitsforschung -- Hunde ohne Kleinhirn Die Zukunft der Intellektuellen -- Nicht-Orte Kulturtheorie im Hinblick auf Slavoj Zizek, Ernst Bloch und Marc Augé -- "Zeit der Erschlaffung"? Überlegungen zur Kulturkritik bei Adorno und Lyotard -- Auschwitz im Widerstreit Über einige Verfahrenskonvergenzen in Adornos und Lyotards Reflexionen auf die nationalsozialistischen Todeslager -- Dramaturgie des modernen Serienprodukts "Lindenstraße" als Ideologie -- Paradoxien des Multikulturalismus -- Über die Autorinnen.
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Cover -- Intersektionen von race, class, gender, body -- Inhalt -- Vorwort und Dank -- Intersektionalität: Ein neuer Diskurs für Forschung und Handlungsfelder Sozialer Arbeit -- Kapitel I: Handlungsfeld Jugend -- "The Hidden Injuries of Class". Mechanismen und Wirkungen von Klassismus in der Hauptschule (Ethnografie) -- Junge männliche Migranten. Der Diskurs um Integration (Diskursanalyse) -- "Die sah aus wie'n Schrank, das könnte ich nicht" -Durchkreuzte Lebens- und Berufsplanungen junger Frauen (Gruppendiskussion) -- Empowerment von und für People of Color am Beispiel der pädagogischen Arbeit mit Mädchen of Color (Empowerment) -- Kapitel II: Handlungsfeld Familien -- Zwischen Ausgrenzung und Normalität: Zur Macht und Wirksamkeit von Familien(leit)bildern und Geschlechterrollen in aktuellen Armutsdiskursen (Diskursanalyse) -- Freundschaftszentrierte Lebensweisen und die Privilegierung der (hetero-)sexuellen Paarbeziehung und der Familie (Diskursanalyse) -- Häusliche Gewalt. Eine intersektionale Perspektive auf Migrantinnen im Frauenhaus (Biografierekonstruktion) -- Kapitel III: Handlungsfeld Stadt -- Ältere Migrant_innen im Quartier: Eine intersektionale Betrachtung (Intersektionale Sekundäranalyse) -- Drogengebrauchende Sexarbeiterinnen im Fadenkreuz von Repression und Gentrifizierung (Intersektionale Mehrebenenanalyse) -- Rap als urbane Jugendkultur. (Re-)Präsentationvon race, class und gender (Diskurs- und Interviewanalyse) -- Kapitel IV: Handlungsfeld Transnationalisierung -- Migrationsregime und Arbeit. Diskursive Regulierungen der Grenzgebiete Mexikos (Diskursanalyse) -- Eine intersektionale Analyse translokalisierter Arbeit. Klassifizierung, Ethnisierung und Vergeschlechtlichung von LateinamerikanerInnen durch Bau und Privathaushalt in Madrid (Ethnografischer Ansatz)
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