Teil I: Biografie, Bilder und Adressierungen – Theoretische Grundlagen -- Teil II: Die Offene Kinder- und Jugendarbeit als Untersuchungsfeld -- Teil III: Biografie, Bilder und Adressierungen – Empirische Untersuchung -- Teil IV – Diskussion und Schlussfolgerungen -- Literaturverzeichnis.
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Thomas Meyer und Sebastian Rahn stellen im ersten Beitrag Ergebnisse von Fallstudien zur biografischen Bedeutung von Offener Kinder- und Jugendarbeit dar. Sie haben in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendausschuss Karlsruhe (STJA) und der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft (STJG) ehemalige Besucher und Besucherinnen von Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit befragt, welche biografischen Bedeutungen deren Angeboten für sie gehabt haben. Die Autoren fassen zunächst das bestehende Wissen zur biografischen Bedeutung der OKJA für junge Menschen zusammen und stellen dann grundlegende Erkenntnisse ihrer eigenen Studie vor. Dabei geht es u.a. um Erfahrungen von Gemeinschaft und Geborgenheit, um das eigene Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit, um das Ausprobieren und Entdecken neuer Dinge, um die dialogische Auseinandersetzung mit Werteorientierungen, um Unterstützung bei Schule, Ausbildung und Beruf sowie um die Unterstützung bei familiären und privaten Problemen, aber auch um Chillen, Feiern und sonstige Freizeitaktivitäten. Aus ihren Befunden leiten sie abschließend eine Typologie von Jugendhausbesuchern und -besucherinnen ab.
Henrike Litzler und Sebastian Rahn setzen sich im zweiten Beitrag mit Offenheit als Arbeitsprinzip der Kinder- und Jugendarbeit (KJA) vor Ort auseinander. Sie sehen diese in einem Spannungsfeld zwischen Flexibilität und Vereinnahmung, zwischen kommunalen Anforderungen und lebensweltlichen Interessen junger Menschen. Am Beispiel der Stadt Karlsruhe gehen sie auf empirischer Basis der Frage nach, wie die Offenheit der KJA in der gesellschaftlichen Krisenphase der Pandemie realisiert werden konnte. Insgesamt stellen sie eine starke Flexibilisierung der Angebote, aber auch einen Verlust an politischer Bildung und an Partizipation fest. Sie reflektieren dann die Auswirkungen der Pandemie im Hinblick auf Flexibilität, Adressatenorientierung, Entgrenzung und Vereinnahmung des Praxisfeldes. Dabei heben sie eine Zunahme der Vereinnahmung durch schulische und kommunalpolitische Interessen hervor und sprechen von einer dilemmatischen Struktur von Adressatenorientierung und Entgrenzung. Die Folge: Profilverlust.
ZusammenfassungNach fast drei Jahren Corona-Pandemie geht der Beitrag der Frage nach, inwieweit Schulsozialarbeiter_innen tätigkeits- und kooperationsbezogene Veränderungen im Vergleich zur Vorpandemie-Zeit beobachten und welche Themen und Bedarfe auf Seiten der jungen Menschen sie nach der Pandemie verstärkt wahrnehmen. Grundlage des Beitrags bildet eine quantitative Befragung von 591 Fachkräften in Baden-Württemberg.
Die »Gestaltung von Gesellschaft« wird zunehmend zum Anspruch unterschiedlicher Designausrichtungen wie zum Beispiel Social Design oder Public Interest Design. Damit verbunden ist die Vorstellung eines positiven Beitrags zu den gegenwärtigen Herausforderungen unserer Zeit. Hieraus ergeben sich vielfältige Überschneidungen mit anderen Disziplinen, zum Beispiel der Sozialen Arbeit, die sich ebenfalls im »Feld des Sozialen« verorten und darauf abzielen, soziales Miteinander zu beobachten, zu initiieren und zu begleiten. Mit der Überzeugung, voneinander lernen zu können, beleuchten die Beiträge des Bandes die Bedingungen, Formen und potenziellen Folgen einer kollaborativen Gesellschaftsgestaltung
Die "Gestaltung von Gesellschaft" wird zunehmend zum Anspruch unterschiedlicher Designausrichtungen wie zum Beispiel Social Design oder Public Interest Design. Damit verbunden ist die Vorstellung eines positiven Beitrags zu den gegenwärtigen Herausforderungen unserer Zeit. Hieraus ergeben sich vielfältige Überschneidungen mit anderen Disziplinen, zum Beispiel der Sozialen Arbeit, die sich ebenfalls im "Feld des Sozialen" verorten und darauf abzielen, soziales Miteinander zu beobachten, zu initiieren und zu begleiten. Mit der Überzeugung, voneinander lernen zu können, beleuchten die Beiträge des Bandes die Bedingungen, Formen und potenziellen Folgen einer kollaborativen Gesellschaftsgestaltung.
AbstractMotivation decreases in higher education programs and is associated with dropout. Consequently, analyzing the development of motivation and subsequent student behavior is needed. We focused on factors that influence subject interest through the cognitive–rational aspect (university entrance grades) as well as the emotional aspect (perceived support from lecturers) and associated these variables with student dropout. We used data from 2301 co-op students in their first academic year collected by cross-sectional survey and university administration. We identified direct effects of interest, support, and university entrance grade on dropout rates and found that interest mediates lecturers' perceived support and student dropout.
Diese Studie analysiert am Beispiel der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) die Entwicklung von affektivem Commitment bei dual Studierenden gegenüber ihren Ausbildungsstellen. Hintergrund ist die zentrale Bedeutung der ausbildungstragenden Organisationen im dualen Studium. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie sich diese Bindung im Laufe des dreijährigen Studiums entwickelt und welche Differenzierungen sich hierbei zeigen. Besonders berücksichtigt werden studienfachspezifische Unterschiede sowie sozialisationstheoretische Einflüsse. Die Datengrundlage bildet das Studienverlaufspanel der DHBW mit vier Befragungswellen und N = 26,316 Messungen. Die Analysen anhand von Fixed-Effects-Modellen zeigen, dass das affektive Commitment im Studienverlauf relativ kontinuierlich abnimmt, wobei sich die Intensität dieser Abnahme zwischen den verschiedenen Fachbereichen unterscheidet.
Der vorliegende Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen der Qualität der Praxisphasen im dualen Studium und der Zufriedenheit der dual Studierenden der Sozialen Arbeit mit ihren Praxisstellen. Als Datengrundlage dient eine hochschulweite Befragung an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) aus dem Jahr 2022. Die Analysen zeigen, dass eine höhere Aufgabenqualität und eine bessere Theorie-Praxis-Verzahnung zu einer höheren Praxiszufriedenheit der dual Studierenden beitragen.
Um die Frage, wie Kinder die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) nutzen, geht es im Beitrag von Mirjana Zipperle, Thomas Meyer, Melanie Werling, Sebastian Rahn und Dorothee Engbers. Sie weisen darauf hin, dass in Einrichtungen der OKJA seit einiger Zeit eine Tendenz zur Verjüngung der Besucherschaft erkennbar ist, und sie informieren über Ergebnisse eines Forschungsvorhabens, das den Fragen nachging, aus welchen Motiven vermehrt Kinder Angebote der OKJA nutzen und welchen ihrer Bedürfnisse dieses Praxisfeld entgegenkommt. In Tübingen wurden Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren und deren Eltern in diese Untersuchung einbezogen. Kinder, die Einrichtungen der OKJA nutzen, kommen überwiegend aus deren sozialräumlichem Umfeld und interessieren sich primär für kreative, gemeinschaftliche und bewegungsorientierte Tätigkeiten. Bei Jungen ist die Bindung an die Einrichtung deutlich stärker als bei Mädchen. Freiwilligkeit, das Kommen-und-Gehen-Können und zeitliche Flexibilität sind auch für Kinder wichtige Gründe für ihren Besuch in einer Einrichtung. Die Forschungsgruppe betont die Relevanz eines dezentralen und vielfältigen Netzes an offenen Angeboten für Kinder und die Tatsache, dass Kooperationen der OKJA mit Schulen als Türöffner gelten können.
Katharina Maier, Sebastian Rahn, Mirjana Zipperle, Andreas Karl Gschwind und Leah Stange berichten im dritten Beitrag aus einem Forschungsprojekt in Baden-Württemberg, mit dem Modelle und Potenziale einer strategischen Allianz zwischen Kinder- und Jugendarbeit und Schulsozialarbeit untersucht wurden. Dabei wurde in besonderer Weise die Zusammenarbeit im Sozialraum in den Blick genommen. Bei Kooperationen von Jugendarbeit und Schule spielt wechselseitiges Misstrauen wohl weiterhin eine Rolle. Der Beitrag macht deutlich, dass es für diese Zusammenarbeit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit mit dem zunehmend wichtigen Partner Schule aber auch durchaus realitätstaugliche pragmatische Kooperationsformen gibt.