Die Biographie der zu Unrecht vergessenen Trotzki-Übersetzerin und Lebensgefährtin Franz Pfemferts: Kindheit in einer jüdisch-orthodoxen Familie im zaristischen Russland, um die Jahrhundertwende Emigration ins wilhelminische Deutschland, turbulente Jahre in der Berliner Bohème, danach im Kreis um Pfemferts politisch-expressionistische Zeitschrift Die Aktion. 1933 Flucht und Exil in Europa, den USA und Mexiko, 1955 Rückkehr nach Westberlin. Julijana Ranc hat Alexandra Ramm-Pfemferts Leben nachgespürt und eine imponierende Frau wiederentdeckt. >In ihr war etwas von einer geborenen Anarchistin. Sie verabscheute jede Autorität, ob es der Lehrer, die älteren Geschwister oder der liebe Gott sei.< (Nadja Ramm über ihre Schwester Alexandra)
Die unzweifelhaft bedeutsamer gewordene Rolle von "Information" und "Wissen" für alle Bereiche der Gesellschaft wird heute meist unter den Schlagworten der "Informationsgesellschaft" bzw. in letzter Zeit vermehrt der "Wissensgesellschaft" diskutiert. Auch in der Alltagsdiskussion ist eine Tendenz unübersehbar, dass man sich von der Informatisierung und den "neuen Medien" die Lösung aller oder fast aller gesellschaftlichen Probleme verspricht. Vor diesem Hintergrund bemüht sich der vorliegende Beitrag um eine Klärung des realen Kerns der Rede von der Informations- oder Wissensgesellschaft. Es handelt sich dabei um eine neue Entwicklungsphase der kapitalistischen Weltwirtschaft, für die Manuel Castells den Begriff des "informational capitalism", des informationellen Kapitalismus, geprägt hat. Was ist darunter zu verstehen? (1) Der internationale Handel und die Kapitalbewegungen wurden enorm ausgeweitet und von einer tiefgreifenden Liberalisierung der internationalen Waren- und Geldströme begleitet; sie bilden die Basis für den Prozess, der heute als "Globalisierung" beschrieben wird. Die Globalisierung der Weltmarktzusammenhänge fand - auf der technischen Basis der neuen Informations- und Kommunikationstechniken - zuerst im Geld- und Finanzsektor statt. (2) Die Konkurrenz auf den Weltmärkten wurde dadurch erheblich intensiviert, der Druck in Richtung Umverteilung zugunsten der Profitabilität in der primären und der sekundären Einkommens und Vermögensverteilung erhöht. (3) Vor allem aber sehen sich die Unternehmen zu intensiven Anstrengungen veranlasst, durch Investitionen, Produktivitätserhöhungen und Reorganisationsmaßnehmen ihre Konkurrenzfähigkeit in der weltweiten Verwertungskrise zu erhöhen. Hierfür spielten die IuK-Techniken als neue universale Technologie eine Schlüsselrolle. (ICA2)