Nach vierzig Jahren: die deutschen Staaten und die Sowjetunion
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 26, Heft 6, S. 672-679
ISSN: 0006-4416
Anlaß des Beitrags über das deutsch-sowjetische Verhältnis ist der vierzigste Jahrestag des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Zunächst wird die Problematik des deutsch-sowjetischen Verhältnisses skizziert. Anschließend wird auf die lange gemeinsame Geschichte hingewiesen. Im zweiten Teil wird auf die heutige Rüstungspolitik der UdSSR eingegangen, die in erster Linie als eine Folge des Zweiten Weltkriegs verstanden wird. Dabei werden sowohl der Aspekt der Beziehungen zur Bundesrepublik als auch der Aspekt des militärischen Gleichgewichts erörtert. Im dritten Teil wird aufgezeigt, daß von der in der Bundesrepublik weithin empfundenen Bedrohung durch die UdSSR nicht die Rede sein kann. Daher wird über Möglichkeiten einer neuen Außenpolitik der Bundesrepublik nachgedacht, die den Teufelskreis "Verdrängung der Vergangenheit - Angst vor einer Bedrohung aus dem Osten - bedingungslose Eingliederung in das gegen den Osten gerichtete Militärbündnis der NATO - Rüstungswettlauf mit dem Gegner ohne Ende" aufbrechen kann. Diese Möglichkeit wird in der Neutralität der Bundesrepublik gesehen. (KW)