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Am 28. Juni 1956 legten die Arbeiter der Posener Betriebe ihre Arbeit nieder und gingen auf die Straßen der Stadt. Der Grund für den Streik war die wirtschaftliche Situation im Land. Neben ökonomischen Forderungen erschienen auch politische Losungen: man forderte die Liberalisierung des öffentlichen Lebens und die Durchführung freier Parlamentswahlen. Den Streikenden schlossen sich einfache Bürger Posens an. Es wird geschätzt, dass an der Demonstration ca. 100 000 Personen teilgenommen haben. Zeuge dieser Ereignise war eine zahlreiche Gruppe von Ausländern, die in der Stadt als Teilnehmer an der Posener Internationalen Messe verweilten. Eben diese haben nach Westeuropa die Nachrichten darüber gebracht, was sich hinter dem "eisernen Vorhang" ereignet hatte. Die Demonstranten betraten die Gebäude der Partei-, Staats- und Milizbehördern, ohne dort Schäden anzurichten. Auf der Suche nach den angeblich verhafteten Vertretern der Arbeiter, die als Delegierte mit den Behördern verhandeln sollten, befreiten die Demonstranten die Gefangenen aus dem Stadtgefängnis in der Młyńska Straße, und demolierten anschließend die Gebäude des Gerichts und der Staatsanwaltschaft. Tragische Szenen spielten sich vor dem Sitz des Wojewodschaftsamts für Öffentliche Sicherheit in Posen ab: die Funktionäre dieses Amts feuerten, aus Angst davor, dass die Demonstranten ihr Gebäude stürmen würden, die ersten Schüsse auf die Protestierenden ab. Die Demonstranten besorgten daraufhin Waffen und es begann eine Schlacht, die noch am folgenden Tag andauerte. Es kamen dabei einige Dutzend Personen ums Leben. Diese Ereignisse in Posen werden jetzt u.a. als Posener Aufstand – Juni 1956 bezeichnet.