Interkulturelle Kommunikation
In: Kommunikation und Institution, Untersuchungen 12
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In: Kommunikation und Institution, Untersuchungen 12
World Affairs Online
In: Die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein, S. 104-119
Die ausländischen Familien, die längere Zeit in der Bundesrepublik leben, sind vom Verlust ihrer Sprache bedroht. Die Kinder wachsen zweisprachig auf und werden - da sie die Mehrheitssprache gut beherrschen - häufig nur in dieser unterrichtet. Der Beitrag weist nach, daß dies zu einer "doppelseitigen Halbsprachlichkeit", zur Verarmung des Wortschatzes und zu Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung der Kinder führen kann. Um den Zerfall der Muttersprache mit seinen negativen sprachpsychologischen Folgen zu vermeiden, sollte nach Ansicht des Autors die Muttersprache vom ersten Schuljahr an als Unterrichtssprache verwendet werden. In der Diskussion über den Vorschlag wurden die Probleme des Besuchs weiterführender Schulen und die Vor- und Nachteile verschiedener Kompensations- und Fördermaßnahmen diskutiert. (KA)
In: Hamburg studies on multilingualism Volume 3
In a world of increasing migration and technological progress, multilingual communication has become the rule rather than the exception. This book reflects the growing interest in understanding communication between members of different linguistic groups and contains a collection of original papers by members of the German Science Foundation's research center on multilingualism at Hamburg University and by international experts, offering an overview of the most important research fields in multilingual communication. The book is divided into four sections dealing with interpreting and translation, code-switching in various institutional contexts, two important strands of multilingual communication: rapport and politeness, and contrastive studies of Japanese and German grammar and discourse. The editors' preface presents the relevant theoretical and methodological background to the issues discussed in this book and points to useful directions for future research.
In: Mehrsprachigkeit 1
In: Mehrsprachigkeit Band 47
In: Mehrsprachigkeit / Multilingualism 47
Erstmals wird in detaillierten linguistischen Diskursanalysen erklärt, wie die Nutzung der L1 für fachliches Verstehen förderlich werden kann. So kommt das linguistische Teilprojekt des BMBF-Verbunds MuM-Multi zu dem Ergebnis: Mehrsprachiges Handeln mit dem Zweck, fachliches Verstehen zu verbessern und Wissen zu differenzieren, ist möglich und lohnenswert – auch noch in der Sekundarstufe I und für die dritte Generation von SchülerInnen mit Migrationshintergrund, also für Bildungsinländer, mit der Familiensprache Türkisch neben Deutsch. Die kognitive Wirksamkeit entfaltet sich allerdings nur bei der Herstellung und Wahrung bestimmter Konstellationen mehrsprachigen Handelns im Diskurs und bei kenntnisbasierter Akzeptanz durch die Lehrenden und die Lernenden. In Fallanalysen werden sechs mehrsprachige Unterrichtsstile der mathematischen FörderlehrerInnen als Typen des Multilingualen Languaging rekonstruiert und verstehensanalytisch bewertet. Komplementär erweisen sich die schülereigenen Verfahren im Umgang mit Mehrsprachigkeit als differenziert wissensabhängig und so noch in freier Gruppenarbeit wirksam.
In: Soziologische Analysen: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und der ad-hoc-Gruppen beim 19. Deutschen Soziologentag (Berlin, 17.-20. April 1979), S. 535-562
In dem Beitrag wird das kommunikative Handeln in der Schule unter sprachwissenschaftlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Fragestellungen untersucht. Es wird ein Verfahren verwandt, daß reflektiert-empirisch genannt wird. Das Material wird direkt in Schulstunden innerhalb der Unterrichtsgebäude erhoben. Die Bearbeitung der Transkripte erfolgt unter zwei Zielen: (1) die genaue Analyse der gesellschaftlich entwickelten kommunikativen Handlungsmuster und ihrer Verwendung in der Institution; (2) die Strukturen und Wirkungsweisen des Aktantenwissens für das sprachliche und sonstige institutionsspezifische Handeln. Das Konzept des Handlungsmusters wird diskutiert, indem Linearität und Diskretheit als Struktur der lautlichen Sprachseite herausgearbeitet, Sprache als Ereignis und Handlung untersucht, Handlungsweisen und Handlungszwecke identifiziert und Institutionen als Ensembles von Formen gesellschaftlicher Praxis benannt werden. Ausgehend von der Feststellung, daß die Erkenntnis des gesellschaftlichen Handelns die Erkenntnis der Strukturen dieses Handelns ist, werden die Strukturen sprachlicher Handlungsmuster bestimmt. In methodischer Konsequenz werden Handlungsmuster als Potentiale linearer Oberflächenrealisierungen dargestellt. An dem oben erwähnten Material aus Schulstunden werden die Überlegungen verdeutlicht. Es werden außerschulische und schulische Praxisformen der Kommunikation und Handlungsspielräume aufgezeigt. Abschließend werden die Leistungen der Musteranalyse für die Rekonstruktion gesellschaftlichen Handelns aufgezählt. (RW)