Familiäre Sozialisationsbedingungen und Problemverhalten Jugendlicher — Ergebnisse des 3. Leipziger Jugendlängsschnitts
In: Ostdeutsche Jugendliche, S. 53-61
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In: Ostdeutsche Jugendliche. Vom DDR-Bürger zum Bundesbürger., S. 53-61
In dem Beitrag wird zunächst die Genese der Leipziger Längsschnittforschung als eine Forschungsstrategie zur Erfassung der Entwicklung der Persönlichkeit Jugendlicher im Kontext sich verändernder Entwicklungsbedingungen beschrieben: Bis zur Schließung des Zentralinstituts für Jugendforschung (ZIJ) Ende 1990 wurden dank günstiger Voraussetzungen (stabile Forscherteams, gesicherte Finanzierung) insgesamt 19 Intervall- bzw. Längsschnittstudien unter verschiedenen Populationen Jugendlicher und junger Erwachsener durchgeführt. Die Ergebnisse der Längsschnittstudie "Chancen und Risiken des Erwachsenwerdens" zu Auswirkungen des Wandels von Familienstrukturen und familiären Lebenslagen auf die Sozialisationsfunktion der Familie werden vorgestellt. (ICA).
In: Ostdeutsche Jugendliche: vom DDR-Bürger zum Bundesbürger, S. 53-61
In dem Beitrag wird zunächst die Genese der Leipziger Längsschnittforschung als eine Forschungsstrategie zur Erfassung der Entwicklung der Persönlichkeit Jugendlicher im Kontext sich verändernder Entwicklungsbedingungen beschrieben: Bis zur Schließung des Zentralinstituts für Jugendforschung (ZIJ) Ende 1990 wurden dank günstiger Voraussetzungen (stabile Forscherteams, gesicherte Finanzierung) insgesamt 19 Intervall- bzw. Längsschnittstudien unter verschiedenen Populationen Jugendlicher und junger Erwachsener durchgeführt. Die Ergebnisse der Längsschnittstudie "Chancen und Risiken des Erwachsenwerdens" zu Auswirkungen des Wandels von Familienstrukturen und familiären Lebenslagen auf die Sozialisationsfunktion der Familie werden vorgestellt. (ICA)
Befragt wurden 2.481 Jugendliche in der DDR 1987 zum Gesundheitszustand (Beschwerden, Arbeitsunfähigkeit) sowie zur Häufigkeit des Gebrauchs von Arzneimitteln und Rauschmitteln (insbesondere Drogen, Lösungs- und Reinigungsmittel sowie Kombinationen aus Beruhigungsmitteln und Alkohol). Ermittelt wurde, daß im Kalenderjahr durch Krankschreibung durchschnittlich zehn Arbeitstage ausfallen. Die Einstellung zum "Krankmachen" und damit die "bewußt unberechtigte Inanspruchnahme von Leistungen der Sozialversicherung" wird von nur 44 Prozent der Studenten eindeutig abgelehnt, von 30 Prozent der "ideologisch negativ Eingestellten" sogar uneingeschränkt befürwortet. Weder regelmäßiges Sporttreiben noch das Rauchverhalten habe einen Einfluß auf die Häufigkeit und Dauer von Arbeitsunfähigkeiten. Nur etwa 3 bis 4 Prozent der Jugendlichen gibt zu, sich mit anderen Mitteln als Alkohol in einen Rausch versetzt zu haben. Damit ließ sich nur eine geringfügige Zunahme gegenüber früheren Untersuchungen nachweisen; während Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmedikamente dabei eine gewisse Rolle spielen, fehlt völlig eine klassiche Drogenszene mit dem Gebrauch von Kokain, Heroin oder ähnlichen Drogen. (psz)
Der Forschungsbericht basiert auf der 1987 durchgeführten Untersuchung "Jugend und Massensport", in deren Rahmen 2481 Jugendliche aller sozialen Schichten und Berufsgruppen schriftlich zum Ernährungsverhalten und Genußmittelkonsum befragt wurden. Der Autor analysiert folgende Themenkomplexe und Einflußfaktoren: (1) Ernährungsverhalten (Übergewicht, sportliche Betätigung, Nahrungsmittelangebot, Gemeinschaftsverpflegung, geschlechtsspezifische Vorbildwirkung); (2) Rauchen (Anteil Jugendlicher unter den Rauchern, Tätigkeitsgruppen, Bildungs- und Qualifikationsniveau, Rauchbeginn, Regelmäßigkeit, Zigarettenanzahl, Bewußtheit der Schädigung); (3) Alkoholkonsum (Geschlecht, Alter, Trinkhäufigkeit und -gewohnheiten, soziale Schicht, Beziehung Alkohol-Rauchen sowie Freizeitinteressen-Alkohol). Daneben werden staatliche und gesellschaftliche Präventivmaßnahmen aufgezeigt. (SH)
"Ziel der Untersuchung ist es, die Entwicklung der Rauch- und Trinkgewohnheiten einer repräsentativen Leipziger Schülerpopulation von der 7. Klasse bis zum 2. Lehrjahr im Längsschnitt zu verfolgen und bestimmte Einflußfaktoren zu berücksichtigen, um Folgerungen für die Gesundheitserziehung abzuleiten". "Als Methode wurde die anonyme schriftliche Befragung im Gruppenverband mit standardisiertem Fragebogen eingesetzt." Vergleichsuntersuchungen aus den 70er Jahren wurden herangezogen. Als Einflußfaktoren für die Höhe des Nikotin- und Alkoholkonsums wurden 1. Geschlechtszugehörigkeit; 2. Schulleistungen; 3.Ausbildungsformen (ob Lehre, Gymnasium usw.); 4. die Beziehungen zu den Eltern; 5. die weltanschaulich-politische Position; 6. die Wohnsituation (ob im Wohnheim oder bei den Eltern) und 7. die Qualifikation der Eltern in die Untersuchung mit einbezogen. Am Schluß der Studie werden Eltern, Politikern und Medien Vorschläge gemacht, das Rauch- und Trinkverhalten der Jugendlichen positiv zu beeinflussen. (psz)
Die vorliegende Studie verfolgt die Entwicklung der sportlichen Interessen und verschiedener Formen des Sporttreibens bei Leipziger Jugendlichen von der 7. Klasse bis zum 2. Lehrjahr im Längsschnitt. Die Untersuchung wurde 1980 mit einer Population von 884 Schülern begonnen. Die Fragen betreffen das Sporttreiben in einer Sportgruppe, mit Freunden oder allein sowie den Zeitaufwand für den Freizeitsport. Die Ergebnisse zeigen, daß das Interesse an unverbindlichen Formen des Sports (Schwimmen, Wandern, Radtouren) am größten ist. Das sportliche Interesse nimmt bis zum 2. Lehrjahr deutlich ab. (psz)
Die dargestellten Ergebnisse zum Gesundheitsverhalten Leipziger Schüler (7. bis 10. Klassen) wurden im Rahmen von Untersuchungen zur Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher Anfang der 80er Jahre erhoben. Die Studie informiert über Stand, Entwicklungstendenzen und bestimmte Einflußfaktoren in ausgewählten Bereichen der gesunden Lebensführung und leitet Folgerungen für die Gesundheitserziehung ab. Thematisiert werden das Ernährungsverhalten, das Rauchen und der Alkoholgenuß der Jugendlichen. Die Ergebnisse belegen, daß die meisten Schüler der Meinung sind, daß bereits im Jugendalter etwas zur Erhaltung der Gesundheit getan werden sollte und überzeugt davon sind, durch eine vernünftige Lebensweise dazu beitragen zu können. "Erwartungsgemäß findet diese positive Einstellung aber weit weniger ihre Entsprechung im Verhalten." (psz)
Anfang der 80er Jahre wurden (in nicht näher beschriebenen Befragungen) in Leipzig rund 800 Schüler schriftlich zu folgenden Bereichen befragt: Ernährungsverhalten und Schulspeisung, Rauchgewohnheiten, Alkoholgenuß, Einstellungen und Informationsverhalten in Bezug auf Fragen der Gesundheit. In der Kurzinfomation werden die Antworten weitgehend unkommentiert abgedruckt. (psz)
"Ziel dieser Untersuchung ist es, das Rauchverhalten und die Trinkgewohnheiten an für verschiedene Gruppen Jugendlicher repräsentativen Stichproben zu analysieren, Trends festzustellen und objektive sowie subjektive Einflüsse zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen zur wissenschaftlichen Begründung sozialer Maßnahmen gegen den Genußmittelmißbrauch Jugendlicher beitragen." Die Daten von jungen Arbeitern, Angestellten und Intelligenz zwischen 18 und 25 Jahren sowie von Lehrlingen und Studenten wurden in einer schriftlichen Gruppenbefragung erhoben. Analysiert wurde das Rauch- und Trinkverhalten in Abhängigkeit von soziodemographischen Faktoren wie z.B. Geschlecht, Alter, Wohnortgröße, sozialer Status oder Schulbildung und von vorwiegend subjektiven Einflußfaktoren wie z.B. Organisiertheit, weltanschauliche und ideologische Positionen, Schul- bzw. Studienleistungen. Darüberhinaus wurden auch Zusammenhänge zwischen Tabak- und Alkoholkonsum untersucht. (HS2)
In dem vorliegenden Zusatzbericht zur Parlamentsstudie 1975 wird die Verbreitung des Rauchens in der arbeitenden Jugend der DDR dargestellt. Es wurden ca. 7.400 junge Arbeitnehmer sowie 2.500 Studenten verschiedener Hoch- und Fachhochschulen der DDR zu dem Thema schriftlich mit standardisiertem Fragebogen befragt. Als Hauptergebnisse lassen sich festhalten: (1) Von den arbeitenden Jugendlichen rauchen 45 Prozent. (2) Es wird tendenziell mehr in den nördlichen als in den südlichen Bezirken der DDR geraucht. Es rauchen auch mehr Jugendliche in den Groß- als Mittel- und Kleinstädten. (3) In den Altersgruppen von 15 bis 23 Jahren ist der Raucheranteil größer als in denen ab 24 Jahre. (4) Insgesamt rauchen 55 Prozent der männlichen und 36 Prozent der weiblichen Jugendlichen, wobei die zunehmende Verbreitung des Rauchens bei jüngeren weiblichen Jugendlichen zu bemerken ist. (5) Es rauchen mehr geschiedene Jugendliche als verheiratete oder ledige Jugendliche. (6) Mit wachsendem Bildungs- und Qualifikationsniveau sinkt der prozentuale Raucheranteil bei Jugendlichen wesentlich ab. (6) Junge Arbeiter weisen mit 50 Prozent den höchsten Anteil bei den Rauchern aus, gefolgt von den Lehrlingen, Angestellten und den jungen Akademikern mit 25 Prozent. (7) Es rauchen mehr in der Landwirtschaft tätige Jugendliche als in der Industrie oder anderen Bereichen tätige Jugendliche. (8) In den niedrigeren Einkommensgruppen rauchen die meisten Jugendlichen und (9) ideologische Position und gesellschaftliche Aktivität steht in keinem Zusammenhang mit dem Rauchen. Zahlreiche Tabellen belegen diese Ergebnisse. Es wird empfohlen, da der Rauchbeginn immer früher einsetzt, die Bereiche zu erweitern, in denen Nichtrauchen geboten ist und daß Eltern, Lehrer und Erzieher mehr auf den Umgang mit dem Gebrauch von Genußmitteln achten. (psz)
Der vorliegende Bericht basiert auf den Ergebnissen einer schriftlichen Befragung von 600 Schülern in der DDR im Zeitraum 1968 bis 1975. Daten liegen zu folgenden Aspekten vor: (1) Rauchbeginn; (2) gelegentliches und gewohnheitsmäßiges Rauchen; (3) durchschnittlicher Zigarettenverbrauch/Tag; (4) Motive des Nichtrauchens. Wie in vergleichbaren westlichen Studien zeigen die Ergebnisse, daß das Rauchbedürfnis im wesentlichen auf den Wunsch nach sozialer Anerkennung unter Gleichaltrigen, auf gruppenkonformes Verhalten sowie auf eine entsprechend negative Vor- und Leitbildwirkung der Erwachsenen zurückgeht. (pmb)
Die Untersuchung befasst sich mit folgenden Hauptfragestellungen: In welchem Maße gelingt - gemessen an den individuellen Entwicklungsverläufen - die Bewältigung wesentlicher Entwicklungsaufgaben und inwieweit entwickeln sich verschiedene Risikoverhaltensweisen, bilden sich verschiedene Risikogruppen heraus? Welche Rolle spielen dabei äußere Entwicklungsbedingungen auf den Ebenen Gesellschaft und soziales Umfeld und deren Wandel im Hinblick auf Unterstützung/Chancen oder Risiken für die Bewältigung der Anforderungen? Wodurch und in welcher Weise verändern sich bestimmte Persönlichkeitsmerkmale - wie Selbstvertrauen, Zukunftsoptimismus, Kontrollüberzeugungen, Wertorientierungen und Lebensziele - als individuelle Bewältigungsressourcen und wie beeinflussen sie ihrerseits die Entstehung von Risikoverhalten?