Arita steht für japanisches Porzellan, Tradition und eine transnationale Geschichte. Seit den 1990er Jahren jedoch ist die lokale Keramikbranche von einer Absatzkrise betroffen. Welche Strategien entwickeln lokale Akteure, um die Krise zu überwinden, und welche Rolle spielt dabei lokale Identität? Vor dem Hintergrund der japanischen Dezentralisierungs- und Regionalentwicklungspolitik diskutiert Cornelia Reiher die Frage nach den Perspektiven lokaler Handwerkscluster im globalen Kapitalismus. Sie zeigt: Aritas ökonomische und kulturelle Marginalisierung und deren soziale Folgen stehen für die H
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The Fukushima nuclear catastrophe of March 2011 created a boom in independent radioactivity monitoring among citizens in Japan. Drawing on three case studies of monitoring stations in Tokyo, Kanagawa, and Fukushima, this paper analyzes citizens' practices of monitoring radioactively contaminated food from the perspective of citizen science (CS). It explores if and how the Fukushima nuclear catastrophe challenges lay-expert relations, and assumes that there is difference between expert and lay knowledge. It does so not because the terms "lay" and "expert" are static features of those individuals involved in science, but rather because of the different contexts in which knowledge production takes place. The paper argues that lay-expert relations in Japan have changed to certain degree since Fukushima, because independent monitoring was first initiated by lay people - thereby empowering nonprofessional scientists. At the same time, independent monitoring offers professional scientists new contexts for the production of "alternative knowledge". Although it is not included in the Japanese government's policymaking decisions, this alternative knowledge has a transformative potential because it is employed by civil society organizations and the antinuclear movement in Japan. Independent monitoring therefore has a (perhaps unintended) subversive character, and should be considered when evaluating the transformative potential of independent monitoring organizations and when talking about civil society and advocacy with regard to scientific issues.
The Fukushima nuclear catastrophe of March 2011 created a boom in independent radioactivity monitoring among citizens in Japan. Drawing on three case studies of monitoring stations in TakyO, Kanagawa, and Fukushima, this paper analyzes citizens' practices of monitoring radioactively contaminated food from the perspective of citizen science (CS). It explores if and how the Fukushima nuclear catastrophe challenges lay-expert relations, and assumes that there is a difference between expert and lay knowledge. It does so not because the terms "lay" and "expert" are static features of those individuals involved in science, but rather because of the different contexts in which knowledge production takes place. The paper argues that lay-expert relations in Japan have changed to a certain degree since Fukushima, because independent monitoring was first initiated by lay people - thereby empowering nonprofessional scientists. At the same time, independent monitoring offers professional scientists new contexts for the production of "alternative knowledge." Although it is not included in the Japanese government's policymaking decisions, this alternative knowledge has a transformative potential because it is employed by civil society organizations and the antinuclear movement in Japan. Independent monitoring therefore has a (perhaps unintended) subversive character, and should be considered when evaluating the transformative potential of independent monitoring organizations and when talking about civil society and advocacy with regard to scientific issues. (Asien/GIGA)
Roland Robertson ist einer der Pioniere der Globalisierungsforschung und hat als einer der ersten Sozialwissenschafter eine explizite Globalisierungstheorie entwickelt. Seine Arbeiten, die Kultur zur zentralen Kategorie erheben und Globalität als das Ergebnis der Verflechtung materieller Globalisierungsprozesse mit Prozessen der subjektiven Bewusstwerdung der Welt als ganzer konzipieren, haben einen Perspektivenwechsel in der Globalisierungsforschung herbeigeführt. Robertsons Glokalisierungsbegriff ist ein Angebot, das Verhältnis zwischen dem Lokalen und dem Globalen neu zu denken, und hat eine große Anzahl empirischer Untersuchungen inspiriert. Innerhalb der theoretischen Globalisierungsdebatte finden sich zahlreiche Referenzen zu Robertsons Globalisierungskonzept. (ICE2)
»Umkämpftes Essen« bringt erstmals interdisziplinäre Perspektiven zum globalen Ernährungssystem aus dem deutschsprachigen Raum zusammen. Der Band analysiert die Globalisierung der Produktion, des Handels und des Konsums von Lebensmitteln, untersucht die Verbindungen zwischen Produzenten und Konsumenten und deckt die Interessen und Machtstrukturen auf, die das globale Ernährungssystem bestimmen. An den Schnittstellen zwischen Sozial- und Regionalwissenschaften sowie der Globalisierungsforschung angesiedelt, fokussiert »Umkämpftes Essen« auf die Akteure, die das globale Ernährungssystem gestalten, und analysiert ihre Interessen, Machtstrategien und Handlungsspielräume. Dies erfolgt am Beispiel empirisch dichter Fallstudien aus Europa, Asien und (Nord-)Afrika, die ausgewählte Einblicke in regionalspezifische Kontexte liefern und jeweils in die globalen Zusammenhänge des Ernährungssystems eingeordnet werden. Die Autorinnen und Autoren des Bandes zeigen: Unser globales Ernährungssystem wird zunehmend von privatwirtschaftlichen Akteuren und Interessen bestimmt. Die Bedingungen von Lebensmittelproduktion, -handel, und -konsum sollten jedoch Gegenstand einer öffentlichen und demokratischen Debatte sein, betreffen sie doch grundlegende Fragen unserer Gesellschaft. Mit dieser Botschaft richtet sich der Band nicht nur an ein akademisches, sondern auch an ein interessiertes Laienpublikum sowie Vertreter von sozialen Bewegungen, Politik und Wirtschaft.
Am Beispiel der No! GMO-Kampagne und der Stop TPP!-Kampagne in Japan zeigt dieser Aufsatz, dass transnationale Vernetzung, Mobilisierung und Themensetzung dazu beitragen, der Knappheit politischer und finanzieller Ressourcen zivilgesellschaftlicher Organisationen zu begegnen, Druck auf die japanische Regierung aufzubauen und Argumente und Mobilisierung zu stärken. Der Erfolg japanischer Verbraucherschützer hängt aber maßgeblich von political opportunity structures ab. Während zu Beginn der 2000er Jahre auf Druck der No! GMO-Kampagne Grenzwerte für GVO eingeführt wurden, weil in dieser Zeit auch ein neues Regulierungssystem für Lebensmittelsicherheit entstand, war die Stop TPP!-Kampagne nicht erfolgreich, weil die TPP für die japanische Regierung sowohl ökonomisch als auch sicherheitspolitisch wichtig und Verbraucherinteressen nachrangig waren.