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Anfang 2011 brachen in fast allen arabischen Ländern Unruhen und Proteste aus, die eine Vorgeschichte in großer sozialer Not, politischer Unzufriedenheit und Frustration hatten. Organisiert mit Hilfe von Mobiltelefonen und neuen sozialen Medien fegten die Proteste innerhalb von Wochen und Monaten die alten autoritären Regime und Despoten weg. Was lernen Theorie und Praxis der Friedensförderung vom "Arabischen Frühling", und was könnten die Impulse der Friedensförderung für die weitere Entwicklung, besonders in Ägypten und Tunesien, sein? Der Beitrag beschäftigt sich zunächst mit den Akteuren des Wandels, geht dann auf die Wahl der Strategien ein und setzt sich abschließend mit dem Stellenwert der Allianzbildung für den Friedensprozess auseinander. Das kurze Fazit verweist darauf, dass die Revolutionen in Ägypten und Tunesien nicht das Ergebnis jahrelanger Bemühungen von internationalen NRO oder Regierungsorganisationen war. Westliche NRO sollten sich an lokalen sozialen Bewegungen orientieren und von den Strategien und Erfolgsformeln für gewaltlosen Widerstand lernen. (ICA2)

"Der Artikel diskutiert die konkreten Herausforderungen der NGOs in der Friedensförderung. Im Vordergrund der Diskussion stehen aktuelle Fragen der Institutionalisierung und des mainstreaming von Gewaltprävention, der Professionalisierung und Effektivitätssteigerung und der verstärkten Koordination zwischen Regierungen, NGOs und anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Es wird deutlich, dass sich bei den NGOs eine klare Tendenz zur Technokratisierung und Vermarktung des 'Projektes Frieden' in den letzten Jahren abzeichnet und normative Grundannahmen nicht mehr hinterfragt werden. Nur durch die Rückkoppelung an grundlegende Fragen von sozialer Gerechtigkeit, Menschenrechten und sozialem Wandel werden die NGOs der Friedensförderung in der Lage sein, ihren kritischen Selbstanspruch zu erhalten und ihrer Wertorientierung gerecht zu werden." (Autorenreferat)

"Cordula Reimann offers a general overview and a tentative interpretation of the state of the art in the field of conflict management. This includes a review of the field's research agenda and research questions on the one hand and an analysis of the role of theory and research methods on the other. The author introduces three distinct approaches: conflict settlement, conflict resolution and conflict transformation. One of the most important conclusions is that the concepts of conflict resolution and conflict settlement do not address the complexity of most protracted, intractable inter-state conflicts. Therefore it is necessary to synthesise and integrate different theoretical frameworks with actors and strategies. The author's discussion of the role of theory and research methods in the overall field makes clear why, and to what extent, theoretical complementarity must be given in ontological (the study of what is being analysed) and epistemological (the study of how it is being analysed) terms." (author's abstract)

Cedermann, Lars-Eric: Zur Rolle der Zivilgesellschaft in Friedensprozessen. - S.4-9. Schmeidl, Susanne: Das Afghan Civil Society Forum als Beitrag zur zivilen Friedensförderung in Afghanistan. - S.10-15. Krummenacher, Heinz: ACSF als Feldprojekt von swisspeace: zwischen Theorie und Pragmatismus. - S.16-17. Paffenholz, Thania: Evaluation von Interventionen ziviler Friedensförderung. - S.18-26. Schnabel, Albrecht: Evaluationen zivilgesellschaftlicher Akteure: Minimalvoraussetzungen und realistische Erwartungshaltung. - S.27-29. Reimann, Cordula: Grenzen der Evaluation von zivilgesellschaftlichen Projekten in Friedensprozessen. - S.30-32. Dannecker, Rudolf: Mögliche Ansätze für die Evaluation von ACSF. - S.33-37. Mlodoch, Karin ; Enste, Gregor: Evaluierungsansätze für das Projekt "Tribal Liason Office" in Afghanistan. - S. 38-40. Goetschel, Laurent: Grenzen und Potentiale der Förderung der Zivilgersellschaft in Friedensprozessen - Schlussbemerkungen. - S.41-44