Die Zuverlässigkeit des autobiographischen Gedächtnisses und die Validität retrospektiv erhobener Lebensverlaufsdaten: kognitive und erhebungspragmatische Aspekte
In: Materialien aus der Bildungsforschung 71
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In: Materialien aus der Bildungsforschung 71
In: Studien und Berichte 70
In: Studien und Berichte 70
In: Methoden, Daten, Analysen: mda ; Zeitschrift für empirische Sozialforschung, Band 1, Heft 1, S. 69-92
ISSN: 2190-4936
'Erhebungen von retrospektiven Lebensverlaufsangaben zeigen, dass Befragte mehr oder weniger große Schwierigkeiten beim Erinnern und Datieren von Ereignissen und Episoden aus ihrem Leben haben. In früheren Lebensverlaufsbefragungen des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung (German Life History Study) wurden die Angaben der Befragten deshalb nach Ende des Interviews einer sorgfältigen und arbeitsintensiven Edition unterzogen. Um den Editionsaufwand deutlich zu verringern und gleichzeitig die Qualität der Angaben der Befragten schon während der Erhebung zu verbessern, haben die Verfasser sich zunächst mit der Frage beschäftigt, wie autobiographisches Erinnern und Datieren aus gedächtnispsychologischer Sicht funktioniert. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen haben die Verfasser bei der Neuentwicklung eines Instrumentes zur Erhebung retrospektiver Lebensverlaufsangaben in computergestützten, telefonischen Längsschnittbefragungen ('True Tales') umgesetzt. Dieses Instrument enthält verschiedene Techniken und Werkzeuge, mit denen die Interviewer die Erinnerungsarbeit der Befragten wesentlich intensiver und effektiver unterstützen können als bisher möglich.' (Autorenreferat)
In: Survey-Methoden in der Hochschulforschung, S. 235-267
Merkmale der akademischen Studienqualität werden für verschiedene Zwecke empirisch erhoben. Oft werden individuelle Bewertungen aus Befragungen aggregiert und als Merkmale zur Charakterisierung von Studiengängen oder anderen institutionellen Einheiten bis hin zu ganzen Hochschulen verwendet. Dieser Beitrag widmet sich der Frage, ob, wie und mit welchen Konsequenzen solche Aggregationen vorgenommen werden können und inwieweit aggregierte Informationen aus anderen Datenquellen die vorhandenen Befragungsdaten ergänzen können. Hierzu werden Bewertungen von zwei zentralen Aspekten der Studienqualität - Qualität der Betreuung und Studienorganisation - sowie die Studienzufriedenheit aus einer Absolvent*innenstudie (BAP) und einem Hochschulranking (CHE) über die- selben Organisationseinheiten einander gegenübergestellt. Zusätzlich werden Informationen aus der amtlichen Hochschulstatistik einbezogen. Analysiert werden die Objektivität individueller Angaben, die Variation der Bewertungen innerhalb institutioneller Kontexte und zwischen ihnen, die direkte Übereinstimmung zwischen unterschiedlichen Datenquellen sowie die Konsistenz von weiteren Ergebnissen, welche auf diesen beruhen. Die Analysen zeigen u.a., dass Individualangaben trotz beträchtlicher Variation verlässliche Mittelwertschätzungen erlauben und die verfügbare Varianz von Kontextmerkmalen stark vom Aggregationsniveau abhängt. Das Ausmaß der Übereinstimmung zwischen Datenquellen wird dabei maßgeblich vom jeweiligen Datentyp bestimmt. Daraus folgende Implikationen für die gängige Praxis des Umgangs mit derartigen Daten werden diskutiert.
In recent years, female senior scientists at universities and research institutions have repeatedly been accused, completely anonymously, of "leadership misconduct" or "abuse of power". In leadership positions, women are in the minority, in general as well as academic contexts. Their behaviour has been shown to be evaluated differently by superiors, colleagues, employees, and students than that of men in similar positions due to unconscious bias. In this paper, we argue that as a result of unconscious bias, female senior scientists are at increased risk of becoming involved in conflictual processes as a result of complaints because there is a mismatch between gender expectations and professional roles. This is especially true for organisations that have inadequate structures, processes, and procedures for dealing with complaints and conflict. Based on this, we provide recommendations for the development of procedures for dealing with conflicts at universities and research organisations that constitute viable and better alternatives to anonymous complaints.