Direkte und indirekte Effekte der Argumentqualität
In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Band 34, Heft 4, S. 243-255
ISSN: 2235-1477
Zusammenfassung: In der Persuasionsforschung (z.B. Petty, Cacioppo & Goldman, 1981 ) werden häufig die Angaben zur Expertise eines Kommunikators und die Qualität der Argumente variiert. Gewöhnlich gelingt es dabei jedoch nicht, diese beiden Faktoren unabhängig voneinander zu manipulieren, wodurch die interne Validität der Experimente eingeschränkt wird. In der vorliegenden Untersuchung wurde die Annahme eines indirekten Effektes der Argumentstärke auf die Einstellung getestet, der über die wahrgenommene Expertise vermittelt ist. 100 Studierenden des Bachelor-Studienganges "Psychologie" an der Universität Basel wurde ein Zeitungsartikel zur Neuregelung der Kreditpunktevergabe im Psychologiestudium vorgelegt. Als unabhängige Variablen wurden die Expertise des Autors (hoch/niedrig/keine Angaben) und die Argumentqualität (hoch/niedrig) variiert. Wie erwartet, hatte die Qualität der verwendeten Argumente nicht nur einen Effekt auf die Einstellung gegenüber der vorgeschlagenen Neuregelung, sondern auch einen massiven Einfluss auf die wahrgenommene Expertise des Kommunikators. Mediationsanalysen belegen darüber hinaus, dass der Effekt der Argumentstärke auf die Einstellung partiell über die wahrgenommene Expertise vermittelt ist.