Cover -- Inhalt -- Danksagung -- 1 Das Problem des Originals -- 2 Die Geschichte des Originals: Eine Skizze -- 3 Wie das Wort »Original« entstand -- 4 »Original« im Zeitalter der Genieästhetik -- 5 Kunstphilosophische Debatten über Originale -- 6 Was »Original« möglicherweise bedeutet -- 7 Bedingungen originalstatusbegründender Kontexte -- 8 Gegensatzobjekte -- 9 Bedingungen originalstatusbegründender Eigenschaften -- 10 Fazit -- Literaturverzeichnis.
Auf den vielfachen sexuellen Missbrauch von Kindern durch Geistliche ist inzwischen eine breite Öffentlichkeit aufmerksam geworden. Noch immer weitgehend im Dunkel liegt dagegen das Phänomen des "spirituellen Missbrauchs", das sexuellen Übergriffen meist erst den Boden bereitet. Doris Wagner schildert nun erstmals ausführlich die unterschiedlichen Facetten des Phänomens manipulativer Seelenführung in Gemeinschaften der katholischen Kirche und verdeutlicht diese durch eine Vielzahl realer Fallbeispiele. Auf der Suche nach den tieferen Ursachen für diese Art des Missbrauchs fördert die Autorin dabei die zwiespältige Einstellung der katholischen Kirche zur spirituellen Selbstbestimmung zutage. Was ist unter "geistlichem" oder "spirituellem" Missbrauch zu verstehen? Menschen, die geistlichen Rat oder Hilfe suchen, werden durch Manipulation, Abhängigkeit oder Kontrolle um ihre Selbstbestimmung in Fragen der Weltdeutung und Sinnfindung gebracht. Der spirituelle Missbrauch hat häufig ebenso gravierende Folgen wie sexuelle Übergriffe. Viele Betroffene zerstört er in ihrem Innersten, einige begehen gar Suizid. Weil die Gemeinschaften Kontakt zur Außenwelt so weit wie möglich unterbinden, bekommen Außenstehende von den seelischen Nöten der Mitglieder nur wenig mit. Ein solches Phänomen ist bislang vor allem aus in sich geschlossenen Sekten oder evangelikalen Freikirchen bekannt. Dass ähnliche Praktiken auch im Umfeld der katholischen Kirche vorkommen, ist entweder ein Tabu oder wird toleriert. Dieses Buch beschäftigt sich mit diesem Phänomen in der katholischen Kirche und will vor allem Betroffenen und Verantwortlichen helfen, es zu verstehen. Was genau fügt Menschen sogar in kirchlich anerkannten und teils angesehenen Gemeinschaften und Bewegungen solch schweren Schaden zu? Und warum ist das in der Kirche überhaupt möglich? Dabei thematisiert Doris Wagner auch die tieferen Ursachen für diese Art des Missbrauchs. Ihr aufrüttelnder Weckruf macht deutlich, dass die katholische Kirche das Phänomen nicht länger ignorieren kann. Gerade auch im Zusammenhang mit der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs gilt es vielmehr, den Blick hierfür zu schärfen. (Verlagsinformation)
Die Philosophin Doris Reisinger und der Filmregisseur Christoph Röhl untersuchen die Rolle, die Papst Benedikt XVI. (Ratzinger) in der Missbrauchskrise gespielt hat. Sie schildern im Detail, wie die katholische Kirche versuchte, Presseberichten über sexuellen Missbrauch ausweichend oder mit Beschwichtigungen zu begegnen. Wenig davon ist neu, aber die umfassende Darstellung ist bemerkenswert. Für die Autoren kümmerte sich Ratzinger nicht ernsthaft, spät und zögerlich um den Missbrauch. Sie versuchen, anhand der Fehler, die er im Umgang mit diesem Missbrauchs-Skandal machte, aber sein gesamtes Denken und Wirken als verfehlt und schädlich für die Kirche darzustellen. - Kritisch anzumerken ist auch, dass die Autoren wichtige Dokumente nicht berücksichtigen bzw. einseitig interpretieren. Das führt zu manchen Pauschalverurteilungen. Trotzdem: Flott zu lesen, aktuell auf den Bestsellerlisten und als Ergänzung zu Ratzinger-Biografien, die Ratzinger unkritisch darstellen