Knapp 30 Prozent der Einwohner*innen Deutschlands leben in Kleinstädten, die in Speckgürteln der Metropolregionen oder in peripheren Räumen liegen. Im ländlichen Kontext können Kleinstädte wichtige Anker sein, anderswo dienen sie eher als Wohn- und Erholungsorte. Das alltägliche Zusammenleben in und die Zukunft von Kleinstädten handeln die Akteur*innen vor Ort auf vielfältige Weise aus. Die Beiträger*innen des Bandes beleuchten die Heterogenität von Kleinstädten durch diverse Fallstudien mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen. In Reflexionen dieser Zugänge zeigen sie die Potentiale einer interdisziplinären Kleinstadtforschung auf und nehmen Themen wie Digitalisierung, Mobilität und Migration in den Blick.
Wenn die Leitfunktion des Handels in den Zentren von Klein- und Mittelstädten sowie Stadtteilzentren größerer Städte abnimmt, steht die räumliche Planung in Bezug auf die (Weiter-)Entwicklung urbaner Zentren vor neuen Herausforderungen. Ausgehend von aktuellen Trends der Zentrenentwicklung werden Konsequenzen für alte und neue Nutzungen aufgezeigt und Handlungsempfehlungen entwickelt: Es bedarf Transformationsstrategien, die im Kern eine neue multifunktionale Nutzungsmischung durch Ansiedlung ergänzender, frequenzbringender Nutzungen neben dem Handel beinhalten, um lebendige und attraktive (Stadt-)Zentren zu erhalten. Die öffentlichen Räume als "gute Stube" sind um nicht kommerzielle Aufenthaltsqualitäten aufzuwerten, um die Identifikation der Einwohnerinnen und Einwohner mit "ihrem" Zentrum zu fördern. Die Zentrenentwicklung wird als eine Gemeinschaftsaufgabe gesehen, an der unter Federführung von Stadtpolitik und -verwaltung die verschiedenen Akteursgruppen aktiv mitwirken. Zudem werden Instrumente der Zentrentransformation vorgestellt, mit denen schnell, flexibel und situationsangepasst zukünftige Entwicklungen gestaltet werden können. ; If the leading function of retail trade in the centres of small and medium-sized cities and district centres is declining, spatial planning will face challenges regarding the (further) development of urban centres. Starting with current trends in centre development, consequences for old and new uses are shown and recommendations are given for action: Transformation strategies are needed, which include the establishment of complementary uses alongside retail, in order to maintain lively and attractive (city) centres. In this context, it is important to create non-commercial qualities of stay in public spaces as "parlour" and to promote the identification of the inhabitants with "their" centre. Centre development is seen as a collaborative task in which the various groups of actors participate under the leadership of the city politics and administration. In addition, instruments of centre transformation are presented, which enable future developments to be designed quickly, flexibly and in line with the situation.