Foucaults Theorie der Ordnung
In: Technologien der Macht: zu Michel Foucaults Staatsverständnis, S. 53-65
Der Beitrag widmet sich dem Ordnungsbegriff bei Foucault. Auch in der klassischen Staatstheorie ist "Ordnung" ein zentraler Begriff. Während im naturrechtlichen Diskurs der Verweis auf Ordnung stets der Legitimation von Herrschaft oder deren Einschränkung diente, deutet Foucaults Theorie der Ordnung den Begriff vollständig um. Die "Ordnung des Diskurses" und die "Ordnung der Dinge" erweisen sich als neues Konzept, insofern Ordnung hier nicht auf eine gegebene und daher abzubildende Struktur verweist, sondern die Kontingenz aller sozialen Ordnung in den Fokus rückt. Der Autor möchte die politische Dimension von Foucaults Arbeiten unter dem Aspekt erschließen, in welcher Form, in welchen Modalitäten und in welchen Ambivalenzen von Positivität und Kritik die Bezugnahme auf Ordnung in diesen Arbeiten zum Tragen kommt. Dazu betrachtet er die Ordnung des Diskurses, die Ordnung des Verhaltens (Disziplin), die Machtverhältnisse und den Staat und fragt abschließend danach, was Kritik ist. (ICB2)