Die Frauenbewegung in der BRD wird als neue soziale Bewegung - bestehend seit dem Ende der 60er Jahre - auf ihre Behandlung in der Wissenschaft hin untersucht. Vor diesem Hintergrund erstellt die Autorin einen analytischen Rahmen, innerhalb dessen eine Interpretation der neuen sozialen Bewegungen möglich ist, und sie macht diesen Rahmen für die Analyse der neuen Frauenbewegung brauchbar. Konstatiert wird ein erheblicher Mangel an Forschungsarbeiten über die neue Frauenbewegung. Folgendes wird hinsichtlich der Themen, Organisationsformen und den dahinterstehenden Entwicklungen festgestellt: (1) derzeit wird die neue Frauenbewegung vornehmlich von Studentinnen, jungen Frauen der Mittelschicht und von Frauen der sozialen Dienstleistungsberufe getragen; (2) es gibt keine genauen Angaben über die Anzahl der Mitglieder; (3) die Themen haben sich im Verlauf des Zeitraumes stets gewandelt, zu Beginn war der Paragraph 218 dominierend und (5) das Neue an der Frauenbewegung ist die Politisierung der Reproduktionsfrage. (KG)
Eine Analyse der geschlechtsspezifischen Wirkung der Sozialpolitik führt auf die Verschränkung der sozialen Sicherung durch den "familiären Unterhalt" mit den durch eigene Erwerbsarbeit erworbenen Leistungsansprüchen gegenüber den Sozialversicherungssystemen. Die Autorin behandelt als zentralen Aspekt der Rolle der Frau in der Sozialpolitik die "Familiensubsidiarität". Diese erklärt nicht nur die Benachteiligung der Frau in der Sozialpolitik infolge der nur "abgeleiteten Ansprüche" über den Ehemann, sondern sie erklärt auch den beschränkten Zugang der Frau zum Arbeitsmarkt, die Lohndiskriminierung, die typisch weiblichen Berufsverläufe u.a., die sich wiederum in unzureichender sozialer Sicherung niederschlagen. Beide Momente - Familiensubsidiarität und Diskriminierung in den Sozialversicherungssystemen - bergen das Risiko der Armut in sich, wie die Armut im Alter und von alleinerziehenden Müttern aktuell zeigt. Die Autorin greift zunächst die Entwicklung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Zusammenhang mit der Geschichte der Erwerbsarbeit von Frauen auf. Danach geht sie auf die soziale Sicherung der Frau in der Familie ein und diskutiert zuletzt die aktuellen sozialpolitischen Reformmodelle (garantiertes Mindesteinkommen, bedarfsorientierte Grundsicherung, kommunale Sozialpolitik) in ihrer Bedeutung für die Frau. (IAB2)
Die Autorin fragt nach den Beziehungen zwischen Frauenarmut, sozialer Sicherung und Frauenpolitik. In dem Beitrag "sollen die Ursachen der Armut der Frau im Zusammenhang der Entwicklung der Frauenarbeit in der Institution Familie behandelt werden. Gezeigt werden soll, wie die soziale Sicherung der Frau auf die Familie festgelegt und wie die alte und neue Frauenbewegung diese Abhängigkeit von der Institution Familie damals und heute interprediert hat." (IAB2)
In diesem Beitrag wird Armut und Armenpolitik als Bestandteil von Familienarbeit und deren Krise, als Armut der Frau, untersucht. Die Autorin prüft, inwieweit das oft schlicht unterstellte und vorausgesetzte Familienmodell noch wirksam ist, und zeigt somit jene Stellen auf, an denen herkömmliche Politik an der Diskrepanz von Ideologie und Wirklichkeit scheitern muß. Betrachtet man die Krise von Familie und Familienarbeit heute gemeinsam mit der der Erwerbsarbeit und vergegenwärtigt sich, daß unsere Gesellschaft auf Arbeitsvertrag und Familie und nicht auf der Armenpflege beruht, so wird deutlich, daß beide Krisen in ihrem Zusammenwirken die Grundlagen von Gesellschaft und Sozialpolitik selbst in Frage stellen und eine neue Gesamtorientierung herausfordern. (GF)
To be included in the forthcoming book, "Selbsthilfe und Selbstorganisation im Gesundheitswesen", edited by Bernhard Badura und Christian von Ferber, Munich, Oldenbourg Verlag.
I. Einleitung der Herausgeber -- Grenzen des Sozialversicherungsstaates oder grenzenloser Sozialversicherungsstaat? Eine Einführung -- II. Prinzipien und Reformperspektiven des Sozialversicherungsstaates -- Möglichkeiten des "Sozialversicherungsstaates" — Prinzipielles und Reformvorschläge an den Beispielen Gesundheits- und Umweltvorsorge -- III. Die gesetzliche Rentenversicherung -- Erschöpfung des Sozialversicherungsprinzips? Gesetzliche Rentenversicherung und sozialstaatlicher Republikanismus -- Lebensstandardsicherung — ein überkommenes Ziel der gesetzlichen.Rentenversicherung? -- Struktur und Organisation der medizinischen Rehabilitation — Thesen zur Weiterentwicklung und Reform -- IV. Gesetzliche Krankenversicherung und Pflegeversicherung -- Restrukturierung der Sozialpolitik? Das Beispiel der Gesundheitspolitik -- Gesundheitsreform als Ausstieg aus der klassischen Sozialversicherung? -- Die Einführung der Pflegeversicherung — Ist das Sozialversicherungsprinzip am Ende? -- V. Arbeitsmarktpolitik nach der Vereinigung -- Arbeitsmarktpolitik nach der Vereinigung – Überforderung und Substanzverlust des Beitragsfinanzierungsprinzips? -- Der Arbeitgeberbeitrag — eine sozialpolitische Illusion? -- VI. Armut in Ost und West -- Wie wirksam ist die Sozialhilfe? Dauer und biographische Bedeutung von Sozialhilfebezug -- Zur Transformation von Armut in den neuen Bundesländern -- VII. Wohnungspolitik -- Grenzen der sozialen Wohnungspolitik -- VIII. Europäisierung des Sozialversicherungsstaates -- Grenzen deutscher Sozialstaatlichkeit. Vom gemeinsamen Arbeitsmarkt zu erzwungener europäischer Sozialreform -- Autorenverzeichnis.
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