Migration verändert die Gesellschaften Europas und mit ihnen die Schule. Insofern ist Migration nicht nur ein Gegenstand des Unterrichts, sondern ein soziales und politisches Element des gesellschaftlichen Rahmens von Schule überhaupt. Migrationsprozesse und -regime sind prinzipiell transnational, Migrationspolitiken auf nationaler und internationaler Ebene umstritten und umkämpft. Dabei geht es nicht nur um Grenzziehungen, deren Kontrolle und Leben kostende Effekte, sondern um politische Rechtsnormen, um soziale und politische Inklusion und Exklusion, sowie vor allem um die damit verbundenen Legitimationsdiskurse im nationalstaatlichen Rahmen. Schule und somit auch Schul- und Unterrichtsforschung haben in vielfacher Weise Teil an diesen Diskursen, beide Bereiche sind Felder, in denen sie sich manifestieren. (DIPF/Orig.)
Migration verändert die Gesellschaften Europas und mit ihnen die Schule. Insofern ist Migration nicht nur ein Gegenstand des Unterrichts, sondern ein soziales und politisches Element des gesellschaftlichen Rahmens von Schule überhaupt. Migrationsprozesse und -regime sind prinzipiell transnational, Migrationspolitiken auf nationaler und internationaler Ebene umstritten und umkämpft. Dabei geht es nicht nur um Grenzziehungen, deren Kontrolle und Leben kostende Effekte, sondern um politische Rechtsnormen, um soziale und politische Inklusion und Exklusion, sowie vor allem um die damit verbundenen Legitimationsdiskurse im nationalstaatlichen Rahmen. Schule und somit auch Schul- und Unterrichtsforschung haben in vielfacher Weise Teil an diesen Diskursen, beide Bereiche sind Felder, in denen sie sich manifestieren. (DIPF/Orig.).
Was hat Geschlecht mit Politischer Bildung zu tun? Die Autor_innen gehen der Frage nach, warum Geschlecht politisch ist und geben Einblick in die aktuelle Entwicklung der Gender und Queer Studies. Sie zeigen den Diskussionsstand in der politischen Bildung auf und fragen nach neuen Theorieimpulsen, Denkanregungen und Einsprüchen für die Reflexion politischer Bildungsarbeit. Die Autor_innen arbeiten in unterschiedlichen Praxisfeldern der politischen Bildung: Hochschule, Schule, Jugend- und Erwachsenenbildung, Soziale Arbeit.
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Cover -- Geschlecht ist politisch. Geschlechterreflexive Perspektiven in der politischen Bildung -- Inhalt -- Zur Einführung: Geschlechterreflexive Perspektiven in der politischen Bildung? -- I. Geschlecht in der politischen Bildung. Grundlagen und theoretische Bezüge -- Grundlagen und Perspektiven der Gender Studies. Ein Überblick für Theorie und Praxis politischer Bildung -- 1. Die Kategorie Geschlecht: sex und gender -- 2. Geschlecht als Strukturkategorie und als symbolisches Ordnungssystem -- 2.1 Strukturorientierte Perspektiven: Geschlechterverhältnis und soziale Ungleichheit qua Geschlecht -- 2.2 Dekonstruktivistische Perspektiven: Machtdimensionen symbolischer Ordnung -- 3. Perspektiven für geschlechtliche Emanzipation? -- 4. Fazit -- Zur Entwicklung geschlechtertheoretischer Bezüge in der politischen Bildung -- 1. Ein Blick in die Anfänge der Debatte: Geschlechtsneutraler oder androzentrischer (Fach-)Unterricht? -- 2. Ein Blick auf die konstruktivistische Wende: Doing gender und die soziale Konstruktion von Geschlecht -- 3. Aktuelle Impulse: Politisierung des Blicks auf Subjekt und Subjektbildung -- Geschlecht - eine politische Kategorie -- 1. Geschlecht, Staat und Geschlechterverhältnisse -- 2. Neoliberale Geschlechterdiskurse, historische Entwicklung und Kritik der Geschlechterverhältnisse in Deutschland: Vom Fordismus zum Postfordismus/Neoliberalismus -- 2.1 Fordismus: Die strukturelle Verankerung von Geschlechterhierarchie und die Regulation von Geschlecht -- 2.2 Postfordismus und Vielfachkrise -- 3. Schlussüberlegungen: Geschlecht ist politisch überdeterminiert -- Bewegungsräume zwischen Kritischer Theorie und Poststrukturalismus. Eine Pädagogik vielfältiger Lebensweisen als Ansatz für die politische Bildung -- 1. Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt - Dimensionen eines aktuellen Topos.
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"Der Beitrag wird geleitet von der Kritik an einem Kompetenzbegriff, der im Kern auf einen engen Politikbegriff und eine Outputorientierung von politischen Bildungsprozessen gerichtet ist. Dem stellen die AutorInnen unter Rückgriff auf Theorieansätze von Antonio Gramsci, Jacques Rancire oder Ernesto Laclau/ Chantal Mouffe ein eigenes radikaldemokratisches Modell politischer Bildung gegenüber, welches subjektive wie gesellschaftliche Ebenen mit einbezieht. Hierfür nehmen sie den Gedanken auf, dass gegebene Ordnungen das Resultat diskursiver, durch unterschiedlichste Machtbeziehungen gesteuerte Prozesse sind, also nicht unhinterfragbar, sondern stets unabgeschlossen und damit prinzipiell veränderbar. Diese Offenheit von Politik und Bildung wird mit Bezug auf Laclau als 'Leere' gefasst und beschreibt das Moment des Politischen, indem unterschiedliche Perspektiven in die Diskussion treten können. Aufgabe politischer Bildung ist es nun, gegebene Grenzziehungen zu hinterfragen und 'Orte der Durchbrechung', der Widersprüche herauszustellen. Vor dem Hintergrund der Kritik an einem normativ aufgeladenen, systemaffirmativen Kompetenzbegriff wie er auch in politikdidaktischen Modellen gegenwärtig zu finden ist, geht es den Autoren darum, einen Bildungsbegriff zu beschreiben, der an den Fähigkeiten des Subjekts ansetzt und die Erweiterung der individuellen Handlungsmöglichkeiten im Blick hat. Ziel politischer Bildungsprozesse ist damit die Förderung kritisch-reflexiver politischer Aktivität. Mit dieser Perspektive reformulieren die AutorInnen schließlich die bekannten Komponenten von Kompetenzmodellen wie Fach-/ Sach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz am Beispiel der EU-Grenzziehungen. Hier können einschließende und zugleich ausschließende Praktiken und Möglichkeiten deren Veränderung diskutierbar werden. Kern der darauf bezogenen abschließenden didaktischen Überlegungen ist, dass Inhalte und Methoden aus Perspektive der Teilnehmenden zu generieren sind und somit nicht, den Bildungssettings vorgängig planbar sind." (Textauszug).
"Der Beitrag wird geleitet von der Kritik an einem Kompetenzbegriff, der im Kern auf einen engen Politikbegriff und eine Outputorientierung von politischen Bildungsprozessen gerichtet ist. Dem stellen die AutorInnen unter Rückgriff auf Theorieansätze von Antonio Gramsci, Jacques Rancire oder Ernesto Laclau/ Chantal Mouffe ein eigenes radikaldemokratisches Modell politischer Bildung gegenüber, welches subjektive wie gesellschaftliche Ebenen mit einbezieht. Hierfür nehmen sie den Gedanken auf, dass gegebene Ordnungen das Resultat diskursiver, durch unterschiedlichste Machtbeziehungen gesteuerte Prozesse sind, also nicht unhinterfragbar, sondern stets unabgeschlossen und damit prinzipiell veränderbar. Diese Offenheit von Politik und Bildung wird mit Bezug auf Laclau als 'Leere' gefasst und beschreibt das Moment des Politischen, indem unterschiedliche Perspektiven in die Diskussion treten können. Aufgabe politischer Bildung ist es nun, gegebene Grenzziehungen zu hinterfragen und 'Orte der Durchbrechung', der Widersprüche herauszustellen. Vor dem Hintergrund der Kritik an einem normativ aufgeladenen, systemaffirmativen Kompetenzbegriff wie er auch in politikdidaktischen Modellen gegenwärtig zu finden ist, geht es den Autoren darum, einen Bildungsbegriff zu beschreiben, der an den Fähigkeiten des Subjekts ansetzt und die Erweiterung der individuellen Handlungsmöglichkeiten im Blick hat. Ziel politischer Bildungsprozesse ist damit die Förderung kritisch-reflexiver politischer Aktivität. Mit dieser Perspektive reformulieren die AutorInnen schließlich die bekannten Komponenten von Kompetenzmodellen wie Fach-/ Sach-, Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz am Beispiel der EU-Grenzziehungen. Hier können einschließende und zugleich ausschließende Praktiken und Möglichkeiten deren Veränderung diskutierbar werden. Kern der darauf bezogenen abschließenden didaktischen Überlegungen ist, dass Inhalte und Methoden aus Perspektive der Teilnehmenden zu generieren sind und somit nicht, den Bildungssettings vorgängig planbar sind." (Textauszug)
Wie tragfähig ist der hochschuldidaktisch viel beschworene "Wandel vom Lehren zum Lernen"? Dieser Frage gehen die Autor_innen für die sozialwissenschaftliche Lehre auf den Grund. In Feldstudien erarbeiten sie neue, auch für den theoretischen Diskurs relevante Kriterien für die Lehrkultur in ihrem Fachbereich. Gleichzeitig zeigen die Erfahrungen und die Auseinandersetzung mit den institutionellen Rahmenvorgaben, wie eng die Grenzen sind, die bestehenden Lehr- und Lernverhältnisse vom Kopf auf die Füße zu stellen.
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