There is hardly any other German company that was so polarizing in the twentieth century as Krupp. Publicly, "Krupp haters" and "Krupp fans" exchanged high-profile punches. Roelevink delves into this conflict, inquiring into the history policy of the company and showing to what extent and in what way Krupp was actively involved in the public negotiation of its own image.
Der landläufigen Vorstellung nach sind Unternehmen in ihrem Verhalten vor allem eines: zukunftsorientiert. Konfrontiert mit der immerwährenden riskanten Gegenwart und permanent auf der Suche nach Marktchancen blickten Unternehmenseigner und -manager in die Zukunft. Tatsächlich, dem geht Eva-Maria Roelevink am Beispiel der Geschichtspolitik der Friedrich Krupp AG im 20. Jahrhundert nach, ist diese Vorstellung unterkomplex. Nicht nur, dass sich Unternehmensentscheidungen ohne den Einbezug der Vergangenheit nicht erklären lassen. Auch die Vorstellung einer nach außen gerichteten Gegenwarts- und Zukunftsorientierung greift zu kurz. In der Studie wird die Arbeit an der eigenen Geschichte des Unternehmens Krupp in seiner Außenkommunikation ebenso wie in seiner Innenwirkung untersucht und mit der öffentlichen Aushandlung über Krupp in einen Zusammenhang gebracht. Dabei zeigt sich nicht nur ein Wandel der über Geschichte vermittelten Botschaften an die Öffentlichkeit, sondern ein stark vernachlässigter Umstand: Unternehmen brauchen ihre Geschichte. Sie können nicht auf sie verzichten.
Richard H. Tilly / Michael Kopsidis: From Old Regime to Industrial State: A History of German Industrialization from the Eighteenth Century to World War I. Chicago, IL: Chicago University Press 2020. 978-0-226-72543-7
Abstract State intervention was characteristic of most industries after the outbreak of WWI. This contribution draws attention to the contractual effects of state intervention in the coal industries of Germany and the Netherlands. While Germany, foremost with the Coal Syndicate, was an exporter of coal, the Netherlands were traditionally dependent on German coal imports. Although both states intervened in the structure of their coal industries, the outcomes of intervention were unexpected and clearly deviated from the objectives defined by the states. As a result, the close relationship between the Coal-Syndicate and its Dutch Trading Association allowed advantages to be taken from state intervention in terms of their own profit.
Cover -- Titel -- Impressum -- Inhaltsverzeichnis -- 1. Einleitung -- 1.1. Quantitativer Problemzusammenhang -- 1.2. Forschungs- und Untersuchungsgegenstand -- 1.3. Fragestellung -- 1.4. Analytischer Zugriff -- 1.5. Quellenlage und -auswahl -- 1.6. Untersuchungszeitraum -- 1.7. Untersuchungsaufbau -- 2. Das RWKS als Funktionssystem -- 2.1. Das RWKS in der Kartellliteratur -- 2.2. Das Kohlensyndikat und seine Funktionen -- 2.2.1 Produktionsfunktion -- 2.2.2 Preisfunktion -- 2.2.3 Absatzfunktion -- 2.3. Zwischenfazit: Die funktionale Trias des RWKS -- 3. RWKS und SHV: Die Kopplungsmechanismen einer syndizierten Absatzorganisation im Wandel -- 3.1. Strukturbildung: RWKS und SHV bis 1915 -- 3.1.1 Die Bindung des niederländischen Großhandels seit 1896 -- 3.1.2 Die Syndizierung der Rheintransporte 1904 -- 3.1.3 Der Ordnungsrahmen der transnationalen Absatzbeziehung: Das Kaiserreich, die Niederlande und die Kohle -- 3.2. Unter Transformationsdruck: RWKS und SHV während des Ersten Weltkrieges -- 3.2.1 Politische Verwerfungen der Absatzsyndizierung: Kriegswirtschaft und Neutralität -- 3.2.2 Anpassung: SHV und RWKS zwischen 1915 und 1918 -- 3.3. Restaurationsversuche in der unmittelbaren Nachkriegszeit 1918 bis 1923 -- 3.3.1 Zwangswirtschaft nach 1918 -- 3.3.2 RWKS und SHV zwischen 1918 und 1923 -- 3.3.3 Die Politisierung der Kohlenwirtschaft -- 3.4. Liberalisierung der Absatzorganisation: Die Zulassung der Zechenhandelsgesellschaften 1923 und 1924 -- 3.4.1 Das Syndikat im Ruhrkonflikt -- 3.4.2 Die Folgen für den niederländischen Markt: das syndikatsfreie Jahr -- 3.5. Neu-Kopplung 1924 und 1925: RWKS, SHV und Malbe -- 3.5.1 Von der Syndikatshandelsgesellschaft zur Zechenhandelsgesellschaft: Die Neustrukturierungspläne der SHV -- 3.5.2 Die Malbe als syndikatsersetzendes Organ -- 3.6. Ein neuer Ausgleich: Der Holland-Vertrag 1932.
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Abstract The syndicated structure of the German coal industry has not yet been reflected on in detail in business history. Generally the picture is dominated by the idea of a powerful controlling German Coal Syndicate (RWKS). In fact, the relationship between the Coal Syndicate and its formerly dependent trading organizations, such as the Coal Trading Association (SHV), changed rapidly as a result of World War One. One outcome of this change was the attempt of the Coal Trading Association – the exclusive coal trader of Ruhrcoal on the Dutch market – to diversify into a producer itself. This diversification and investment into the Sophia-Jacoba colliery became a risk investment because of the marketing rules the Syndicate imposed upon its trader. Even though the colliery's integration of special rights into the Dutch-German Treaty of 1920 had been reflected in political historical science, it is suggested here to focus that case in the context of the syndicated market structure, to get an understanding of this explosive issue for the SHV.
Der landläufigen Vorstellung nach sind Unternehmen in ihrem Verhalten vor allem eines: zukunftsorientiert. Konfrontiert mit der immerwährenden riskanten Gegenwart und permanent auf der Suche nach Marktchancen blickten Unternehmenseigner und -manager in die Zukunft. Tatsächlich, dem geht Eva-Maria Roelevink am Beispiel der Geschichtspolitik der Friedrich Krupp AG im 20. Jahrhundert nach, ist diese Vorstellung unterkomplex. Nicht nur, dass sich Unternehmensentscheidungen ohne den Einbezug der Vergangenheit nicht erklären lassen. Auch die Vorstellung einer nach außen gerichteten Gegenwarts- und Zukunftsorientierung greift zu kurz. In der Studie wird die Arbeit an der eigenen Geschichte des Unternehmens Krupp in seiner Außenkommunikation ebenso wie in seiner Innenwirkung untersucht und mit der öffentlichen Aushandlung über Krupp in einen Zusammenhang gebracht. Dabei zeigt sich nicht nur ein Wandel der über Geschichte vermittelten Botschaften an die Öffentlichkeit, sondern ein stark vernachlässigter Umstand: Unternehmen brauchen ihre Geschichte. Sie können nicht auf sie verzichten
Seit gut einem Jahrzehnt ist ein wachsendes Interesse an der Geschichte einzelner Stoffe zu verzeichnen: Es gibt Studien zu Kohle, Salz oder Baumwolle, aber auch zu komplexen Stoffprodukten wie Kunststoffen oder Kokain. Das geschichtswissenschaftliche Interesse an Stoffen ist zwar keineswegs neu, aber die Perspektiven haben sich in den letzten Jahren unter dem Eindruck einer neuen Debatte über »Materialität« erheblich gewandelt. Die Beiträger*innen bündeln aktuelle Debatten und arbeiten Umrisse einer Stoffgeschichte heraus. Sie liefern damit erstmals einen Einblick in Methoden und Praktiken des Forschungsfeldes - und geben Perspektiven für die Zukunft.
Seit gut einem Jahrzehnt ist ein wachsendes Interesse an der Geschichte einzelner Stoffe zu verzeichnen: Es gibt Studien zu Kohle, Salz oder Baumwolle, aber auch zu komplexen Stoffprodukten wie Kunststoffen oder Kokain. Das geschichtswissenschaftliche Interesse an Stoffen ist zwar keineswegs neu, aber die Perspektiven haben sich in den letzten Jahren unter dem Eindruck einer neuen Debatte über "Materialität" erheblich gewandelt. Die Beiträger*innen bündeln aktuelle Debatten und arbeiten Umrisse einer Stoffgeschichte heraus. Sie liefern damit erstmals einen Einblick in Methoden und Praktiken des Forschungsfeldes – und geben Perspektiven für die Zukunft.
Seit gut einem Jahrzehnt ist ein wachsendes Interesse an der Geschichte einzelner Stoffe zu verzeichnen: Es gibt Studien zu Kohle, Salz oder Baumwolle, aber auch zu komplexen Stoffprodukten wie Kunststoffen oder Kokain. Das geschichtswissenschaftliche Interesse an Stoffen ist zwar keineswegs neu, aber die Perspektiven haben sich in den letzten Jahren unter dem Eindruck einer neuen Debatte über "Materialität" erheblich gewandelt. Die Beiträger*innen bündeln aktuelle Debatten und arbeiten Umrisse einer Stoffgeschichte heraus. Sie liefern damit erstmals einen Einblick in Methoden und Praktiken des Forschungsfeldes - und geben Perspektiven für die Zukunft.
Seeraub ist ein aktuelles Thema, dessen Wurzeln bis in die frühe Menschheitsgeschichte zurückreichen. Doch so vertraut die Piraten uns auch scheinen, so widersprüchlich und schillernd sind die Freibeuter der Meere bei näherer Betrachtung. Sind sie Helden der Freiheit oder organisierte Kriminelle? Rächer der Entrechteten oder mörderische Agenten imperialer Großmächte? Räuber zur See oder Entrepreneure mit politischem Gestaltungsanspruch? Die Beiträge dieses Bandes beschränken sich nicht nur auf die Geschichte der Seeräuber von der Antike bis heute, sondern nehmen auch die literarische, mythologische und filmische Bearbeitung der Piraterie in den Blick. Sie achten zudem auf den Rollenwechsel der Seeräuber - zwischen Held und Pirat in der Odyssee, zwischen Pirat und Söldner in Byzanz oder Venedig, zwischen Kaperfahrer mit staatlicher Erlaubnis und freiem Pirat in der frühneuzeitlichen Karibik