Wie in "Gender mainstreaming - kritische Reflexionen einer neuen Strategie" (Dietz, 2002), bezogen auf das deutsche politische Umfeld, wird in diesem Band das Instrument des Gendering für die Frauen- und Gleichstellungspolitik in der EU untersucht. Es gibt bisher nur wenige Publikationen, die sich speziell mit der Lage der Frauen in der EU beschäftigen. im Amsterdamer Vertrag wurde festgelegt, dass die Europapolitik in allen wesentlichen Politikfeldern auf die Gleichstellung der Geschlechter zu achten hat, und damit wurde eine rechtsverbindliche Grundlage geschaffen. Teil A widmet sich eher den praktischen Strategiekonzepten, einschließlich eines Kapitels über Frauenhandel in der EU. Einiges Grundwissen ist Voraussetzung zum Verständnis, aber für Frauen, die sich aktiv in der Frauenpolitik engagieren, bietet der Band viele Informationen, auch über rechtliche Grundlagen. Im Anhang Adressenverzeichnis und Hinweise auf EU-Förderprogramme. (3) (LK/HD: Eberle)
Die Skepsis gegenüber dem Vertrag von Maastricht und seinen Folgen für die Arbeitsmarktchancen der Frauen herrscht europaweit. In diesem Kontext sind die Aktionen der Frauen in der Rhein-Ruhr-Region zu sehen, wo im Rahmen der europäischen Montanpolitik das Strukturproblem der Vernichtung von Arbeitsplätzen eine besondere Brisanz hat. Im Zentrum des vorliegenden Beitrags steht die Frage, welche Folgen diese strukturellen Veränderungen für die Familienfrauen mit sich bringen, welche Ziele sie sich setzen, welche Mittel sie wählen und ob und wie weit sie sich von denen der Männer unterscheiden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie verhängnisvoll die Veränderungen in den Mitgliedsländern der EU nach rein marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten sind. Arbeitsplätze können nicht isoliert gesehen werden, sondern sind Bestandteil eines Lebensumfeldes, das auch die nicht-erwerbstätigen Familienangehörigen einbezieht. (pmb)
Euregio als Idee und als Praxis der regionalen Integration und Kooperation wird vorgestellt. Ursprünglich handelte es sich dabei um die Zusammenarbeit einiger Kommunalpolitiker aus den Niederlanden und der Bundesrepublik. Die Region selbst umfaßt den Nordwesten von Nordrhein-Westfalen und Teile der holländischen Provinz Geldern. Der positive Effekt der Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg wird nachgewiesen, insbesondere an den Folgen für die Praxis der Regionalpolitik und ihrer ausgleichenden Wirkung. Geschichte und ökonomische sowie kulturelle Struktur und Entwicklungschancen beider Teilen der Region werden erläutert. Die Hemmnisse für weitere Fortschritte in der Zusammenarbeit werden in den mangelnden regionalpolitischen Kompetenzen der Kommunen und den Einflüssen der nationalstaatlichen Organe gesehen. (HA)
Es geht um die Entwicklung einer präziseren und aussagefähigen Konzeption des Begriffs der Region. Dabei wird vermerkt, daß dieser Terminus in der politischen Wissenschaft überwiegend als rein territoriale Kategorie verwendet wird. Die Autoren legen dar, daß die Region eine räumlich bestimmte Organisationsform der menschlichen Gesellschaft darstellt, mit mehr oder weniger deutlichen Grenzen, innerhalb derer besondere sozio-ökonomische Interessen oder Forderungen oder natürliche Bedingungen vorherrschen. An den Besonderheiten und Merkmalen Westeuropas und des Ruhrgebiets wird diese Konzeption näher erläutert. (HA)