In ihrem umfassenden Beitrag befasst sich Christiane Rohleder mit dem Alltag psychisch erkrankter Senior*innen in Tagesstätten. Durch eine qualitative Interviewstudie kommen die Bedarfe der Betroffenen besonders zur Geltung, sowohl in ihrer eigenen Sprache, wie auch im Kontext der wissenschaftlichen Debatte.
The anthology takes up the increasing importance of low-threshold counselling services and investigates the question of subjective concerns and the latent problem structures of users. Using the example of pastoral care by telephone and based on empirical data, the individual psychosocial problems of callers as well as the challenges of social change, which clearly emerge in low-threshold counselling formats, are examined.; Der Sammelband greift die steigende Bedeutung niedrigschwelliger Beratungsangebote auf und geht der Frage nach den subjektiv gemeinten und den latenten Sinngehalten nach, die sich in den individuellen Anliegen der Nutzer*innen spiegeln. Dabei werden am Beispiel der Telefonseelsorge auf der Grundlage von Gesprächsprotokollen, Berichtsblättern der Geschäftsstellen sowie statistischer Daten sowohl die spezifischen psychosozialen Problemlagen der Anrufenden als auch die generellen Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels für den Einzelnen beleuchtet, die im Kontext niedrigschwelliger Beratungsformate deutlich zutage treten.
Der Sammelband greift die steigende Bedeutung niedrigschwelliger Beratungsangebote auf und geht der Frage nach den subjektiv gemeinten und den latenten Sinngehalten nach, die sich in den individuellen Anliegen der Nutzer*innen spiegeln. Dabei werden am Beispiel der Telefonseelsorge auf der Grundlage von Gesprächsprotokollen, Berichtsblättern der Geschäftsstellen sowie statistischer Daten sowohl die spezifischen psychosozialen Problemlagen der Anrufenden als auch die generellen Herausforderungen des gesellschaftlichen Wandels für den Einzelnen beleuchtet, die im Kontext niedrigschwelliger Beratungsformate deutlich zutage treten. Seit der explosiven Einrichtung psychosozialer Beratungsstellen in den 1970er Jahren lässt sich im Zuge beschleunigter Modernisierungsprozesse ein stetig wachsender Beratungsbedarf beobachten. Beratung erscheint in diesem Zusammenhang als zeitgemäße Form der Begleitung und Bearbeitung von Orientierungs- und Bewältigungsproblemen moderner Lebensführung, bei der wegweisende und haltgebende "Leitplanken" immer mehr erodieren. Insbesondere die Einrichtung so genannter Krisentelefone, zu denen die Telefonseelsorge oder das Kinder- und Jugendtelefon gehören, deuten auf einen erheblichen Bedarf eines anonymen Gesprächsangebots hin, der für fluide Gesellschaften, in denen sich ein Wandel der sozialen Ordnung ins Ungewisse vollzieht, charakteristisch zu sein scheint. Im Vergleich zur steigenden Bedeutung niedrigschwelliger Beratungsangebote mangelt es jedoch immer noch an empirischen Studien, die sowohl die Problemlagen und Motivationen der Anrufer*innen beleuchten als auch die soziale Bedeutung dieser Angebote auf der Folie gesamtgesellschaftlicher Entwicklungsprozesse reflektieren. Dieses Forschungsdesiderat greift der Sammelband auf, der am Beispiel der Telefonseelsorge den genannten Aspekten in insgesamt fünf Beiträgen nachgeht. Als Grundlage dafür dienen vor allem drei aktuelle empirische Studien, deren Ergebnisse vorgestellt, diskutiert und in den Kontext der allgemeinen Beratungsforschung eingeordnet werden. Anhand dieser Untersuchungen wird zum einen mit Hilfe quantitativ ausgewerteter Daten das manifeste Nutzungsverhalten von Anrufenden sichtbar, während zwei weitere qualitativ angelegte Studien die subjektiven Anliegen sowie die latenten Problemstrukturen von Nutzer*innen nachzeichnen. Insgesamt liefert der Sammelband einen wichtigen Beitrag zur Beratungsforschung, da nicht zuletzt Einblicke in realtypische Beratungsprozesse ermöglicht werden.
Der Themenkreis Gender und Soziale Arbeit hat viele Facetten. Anhand von Beiträgen aus unterschiedlichen Bereichen des Forschungsschwerpunkts "Gender und Transkulturalität" der KFH NW reißt dieser Band wichtige Probleme an, beleuchtet zentrale Positionen, zeigt Perspektiven. Die Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen ist die grösste private und zugleich staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft für die Fachbereiche Sozialwesen, Gesundheitswesen und Theologie an vier Abteilungen in Aachen, Köln, Münster und Paderborn. An der Hochschule sind u.a. auch der Forschungsschwerpunkt Sucht sowie der Forschungsschwerpunkt Gender und Transkulturalität angesiedelt. Die KFH NW bietet den etwa 3.500 Studierenden auf konkrete Berufsfelder ausgerichtete Studiengänge und Weiterbildungsangebote an. Die "Schriften der KFH NW" versammeln Monografien und Herausgeberbände aus der Forschung sowie Sammelwerke in Anlehnung an aktuelle Veranstaltungen der genannten Fachbereiche und Forschungsschwerpunkte. Damit liefert die KFH NW Impulse für die Wissenschaft und Einblicke in die eigene Tätigkeit. Die "Schriften der KFH NW" sind über den Verlag zu beziehen, weitere Informationen – auch über die Hochschule selbst – finden Sie unter www.kfhnw.de Der erste Band der "Schriften der KFH NW" kommt aus dem Forschungsschwerpunkt Gender und Transkulturalität.
Der Themenkreis Gender und Soziale Arbeit hat viele Facetten. Anhand von Beiträgen aus unterschiedlichen Bereichen des Forschungsschwerpunkts "Gender und Transkulturalität" der KFH NW reißt dieser Band wichtige Probleme an, beleuchtet zentrale Positionen, zeigt Perspektiven. Die Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen ist die grösste private und zugleich staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft für die Fachbereiche Sozialwesen, Gesundheitswesen und Theologie an vier Abteilungen in Aachen, Köln, Münster und Paderborn. An der Hochschule sind u.a. auch der Forschungsschwerpunkt Sucht sowie der Forschungsschwerpunkt Gender und Transkulturalität angesiedelt. Die KFH NW bietet den etwa 3.500 Studierenden auf konkrete Berufsfelder ausgerichtete Studiengänge und Weiterbildungsangebote an. Die "Schriften der KFH NW" versammeln Monografien und Herausgeberbände aus der Forschung sowie Sammelwerke in Anlehnung an aktuelle Veranstaltungen der genannten Fachbereiche und Forschungsschwerpunkte. Damit liefert die KFH NW Impulse für die Wissenschaft und Einblicke in die eigene Tätigkeit. Die "Schriften der KFH NW" sind über den Verlag zu beziehen, weitere Informationen – auch über die Hochschule selbst – finden Sie unter www.kfhnw.de Der erste Band der "Schriften der KFH NW" kommt aus dem Forschungsschwerpunkt Gender und Transkulturalität.
In der gegenwärtigen Ehrenamtsdiskussion werden ältere Menschen als eine der vorrangigen Zielgruppen identifiziert, zumal lange Zeit von einer unterdurchschnittlichen ehrenamtlichen Beteiligung Älterer und damit unausgeschöpften Engagementpotenzialen ausgegangen worden ist. Die zunehmende Zahl an Einrichtungen und Förderprogrammen, wie z.B. Senior-Experten-Services, 50plus, ZWAR (Zwischen Arbeit und Ruhestand), kommunale Seniorenvertretungen, Seniorenbüros, Seniorengenossenschaften, Freiwilligenzentralen usw., sind Belege für den Perspektivenwechsel in der gesellschaftlichen wie politischen Bewertung der nachberuflichen Lebensphase, die aber insgesamt bislang nur Minderheiten der Älteren erreichen konnten. Im vorliegenden Beitrag werden die Forderungen nach einer "Produktivität im Alter" diskutiert und empirische Befunde zu Engagementstrukturen im Alter zwischen steigenden Potenzialen und veränderten Motivationen und Ansprüchen vorgestellt. Das freiwillige Engagement im Alter wird ferner als gesellschaftliche Gestaltungsaufgabe thematisiert und abschließend werden Praxisempfehlungen bzw. Förderstrategien skizziert. (ICI2)
In: Arbeit - Alter - Region: zur Debatte um die Zukunft der Arbeit, um die demographische Entwicklung und die Chancen regionalpolitischer Gestaltung ; Beiträge aus FfG (Forschungsgesellschaft für Gerontologie) und sfs (Sozialforschungsstelle Dortmund), S. 93-121
In den aktuellen Diskussionen um Ehrenamt und freiwilliges Engagement in der Gemeinwesenarbeit werden ältere Menschen als besondere Zielgruppe hervorgehoben. Es finden sich hier verschiedene Argumentationsstränge, mit denen die Förderung des ehrenamtlichen/freiwilligen Engagements älterer Menschen begründet werden soll, da es als wichtiges Handlungsfeld zur demokratischen Partizipation und sozialen Integration Älterer sowie als Beitrag zum Generationenvertrag verstanden wird. Die Autorinnen untersuchen auf der Grundlage von empirischen Ergebnissen die Frage, inwieweit diese allgemeinen Prinzipien tatsächlich das Handeln älterer Menschen sowie die vorhandenen Förderansätze für freiwilliges Engagement bestimmen. Anhand von Daten aus einer Erhebung von 1999 ("Freiwilligenarbeit, ehrenamtliche Tätigkeit und bürgerschaftliches Engagement") und anhand von Längsschnittdaten des Sozio-ökonomischen Panels werden das Ausmaß freiwilligen Engagements im Alter, die Entwicklung der Beteiligungsraten Älterer, die Ausweitung der Engagementmöglichkeiten und die Veränderungen der Motivation Älterer für freiwilliges/ehrenamtliches Engagement, die soziale Selektivität bestehender Förderprogramme und die Engagementstrukturen auf Stadtteilebene beschrieben. Die Angaben beziehen sich auf die Bundesrepublik insgesamt, jedoch vor allem auch auf Nordrhein-Westfalen. Die Autorinnen skizzieren abschließend einige Ansatzpunkte für die Partizipationsförderung älterer Menschen in benachteiligten Stadtgebieten. (ICI)
"Vor dem Hintergrund des sich seit Jahrzehnten vollziehenden Strukturwandels des Alters geraten die Zeit- und Kompetenzressourcen älterer Menschen zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Betrachtung. Es geht um die zeitliche Ausweitung der Altersphase, bedingt durch die Veränderungen in der Arbeitswelt einerseits (Vorruhestand) und die Zunahme der Lebenserwartung andererseits. Subjektiv 'alt' fühlen sich die meisten Älteren erst etwa ein Jahrzehnt nach ihrem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben. Ohne, die Zeitstrukturvorgaben des bisherigen Arbeitsalltags müssen Ältere nun ihren Tageslauf neu gestalten. Parallel zu dieser individuellen Herausforderung verlangt die Verknappung öffentlicher Mittel nach alternativen Ansätzen und Unterstützungsmöglichkeiten bei der Bewältigung der Probleme des Alterns. Insbesondere geraten dabei die 'jungen Alten' mit den ihnen unterstellten Potenzialen an Zeit und Kompetenzen zur Unterstützung des Gemeinwohls in das Zentrum des öffentlichen Interesses." (Autorenreferat)
Das Gesundheitswesen wird allgemein als eine zentrale Triebkraft des Wandels von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft angesehen. Hinsichtlich des Aspekts "Gesundheitswesen als Arbeitsmarkt" mangelt es aber noch an empirisch fundierten Darstellungen, wie sich die Beschäftigung in den einzelnen Teilsektoren des Gesundheitswesens entwickelt hat und welche Faktoren den Stand der Beschäftigung beeinflusst haben. Die Autoren möchten am Beispiel Nordrhein-Westfalens einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücke leisten. Ihre Ausführungen lassen sich thesenartig in folgenden Aussagen zusammenfassen: (1) Das Gesundheitswesen ist von herausragender beschäftigungspolitischer Bedeutung. Bei insgesamt 7,6 Mio. Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen bedeutet dies, dass im Jahre 1998 jeder achte im Gesundheitswesen beschäftigt war. (2) Die Beschäftigungsentwicklung im Gesundheitswesen ist von einer starken Dynamik gekennzeichnet. Im Zeitraum von 1985 bis 1998 zeigte sie einen Zuwachs von 23%. (3) Für die vorliegenden Daten ist kein einzelner Beeinflussungsfaktor identifizierbar, der sich maßgeblich auf die Beschäftigungsentwicklung auswirkte. Jedoch spielen der sozio-demografische Wandel, staatliche Interventionen und der medizinisch-technische Fortschritt eine besondere Rolle. (4) Trotz der Hoffnungen, die in den Bereich der Biotechnologie als Beschäftigungsmotor gesetzt werden, ist die Anzahl der Beschäftigten in der Biotechnologiebranche in NRW im Untersuchungszeitraum sehr gering. (ICI2)