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In: ZeS-Arbeitspapier 1999,11
Eine wachsende politische Enthaltung, Verdrossenheit und Rechtsorientierung ist besonders bei formal gering Gebildeten zu beobachten. Angesichts dieser im Folgenden untersuchten Problemlage scheinen politische Bildung und 'Befähigung' neben strukturellen politischen Veränderungen als wichtige, aber vernachlässigte Aufgabe in Schulen und Jugendarbeit. Die diesbezüglich vorherrschenden Ansätze der 'Politikvermittlung' nach einem funktionalistischen 'Input-Output-Modell' greifen jedoch zu kurz und drohen zu scheitern, die Ungleichheit politischer Interessen und Kompetenzen eher bestätigend und vertiefend, so der allerdings defizitäre Forschungsstand. Politische Bildung sollte vor diesem Hintergrund, ausgehend von Positionen, Perspektiven und Interessen der Beteiligten, stärker auf eine Analyse des sozialen und politischen Machtfeldes zielen und ambivalente Funktionen von Schulen und Bildung bei der Herstellung von Herrschaft und Ordnung einbeziehen. Dazu müssten spezifische Konzepte der politischen Bildung für sozial Benachteiligte entwickelt und getestet werden.
SSRN
Working paper
Entgegen des hehren Anspruchs gleicher politischer Beteiligungsmöglichkeiten aller Bürger gibt es in den real existierenden Demokratien wie Deutschland eine krasse und wachsende Ungleichheit der politischen Repräsentation. Neben den traditionellen Dimensionen sozialer Ungleichheit des ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapitals (Bourdieu, 1983) scheinen in der bildgestützten 'Mediendemokratie' 'neue' Faktoren wie körperliche Attraktivität, weibliches Geschlecht und Jugend eine immer bedeutendere Rolle zu spielen. Allerdings haben sich damit die 'alten' Faktoren der Ungleichheit keineswegs erledigt, vielmehr stehen diese in einem näher zu beleuchtenden Zusammenhang. Bis auf die stark beachtete (und abnehmende) Unterrepräsentation von Frauen und Migranten scheinen andere Faktoren der politischen Ungleichheit, insbesondere die wachsende Unterrepräsentation der Arbeiterklasse, politikwissenschaftlich wenig Beachtung zu finden (Carnes, 2012). Zudem werden einzelne Faktoren der Ungleichheit meist isoliert rekonstruiert.
Deshalb werden im Folgenden alte und neue Spuren und Ursachen politischer Ungleichheiten mithilfe des theoretischen Instrumentariums von Pierre Bourdieu verfolgt, ein Ansatz, der durch die Politikwissenschaft bisher kaum benutzt wurde, trotzdem (oder vielleicht weil) dieser in der Soziologie, zumal der sozialen Ungleichheit, ein Klassiker ist. Zudem kann mit ihm das komplexe, relationale Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren bei der Begründung sozialer und politischer Ungleichheit besser verstanden werden. Dabei wird hier zwar primär die quantitative Unter- oder Überrepräsentation bestimmter sozialer Gruppen bei der Produktion öffentlicher und politischer Repräsentation in Parlamenten und Medien näher betrachtet, jedoch geht damit auch eine verzerrte Interessenrepräsentation in Bezug auf Ergebnisse ('outcomes') oder im Sinne von 'Responsivität' insgesamt einher (Flavin, 2012; Carnes, 2012).
In so genannten 'Wohlfahrtsstaaten' dominiert seit dem Ende der oft als 'golden' bezeichneten 1960er und 1970er Jahre eine reaktionäre Reformpolitik mit dem überwiegenden relativen Stop des Ausbaus bis hin zum Abbau sozialer Teilhaberechte mit einer wieder wachsenden sozialen Ungleichheit, Massenarbeitslosigkeit sowie Armut. Immer neue 'Krisen' und 'Sachzwänge' der Finanzen, Wirtschaft & Arbeit, Demographie, Familie, Umwelt usw. nehmen hierbei eine zentrale argumentative Rolle ein, so dass politische 'Reformen' mit ihren Ursachen wie auch Wirkungen auf technokratische Art und Weise ideologisch neutralisiert oder gewendet werden - wesentlich geprägt durch wirtschaftsnahe, 'neo-liberal' geprägte 'Experten', 'think tanks' oder internationaler Organisationen wie Weltbank, Internationaler Währungsfonds (IMF), Welthandelsorganisation (WTO) oder Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Dabei stellt sich für mich im Folgenden die Frage nach der Logik und dem sozialen Hintergrund des Erfolgs der wohlfahrtsstaatlichen Reformpolitik, was mithilfe des Ansatzes von Pierre Bourdieu betrachtet und besser verstanden werden kann. Dessen Modell des politischen Feldes (Bourdieu 2001) wurde in der Wohlfahrtsstaatsforschung bisher kaum beachtet, obwohl seine soziologischen Analysen längst einen Klassikerstatus genießen und erhellend auf die wachsende und sich wandelnden Formen so-zialer Ungleichheit und 'Prekarität' angewandt wurden (Schultheis/Schulz 2005; Schultheis 2007, Vester et al. 2001; Wacquant 2010). Zunächst folgen einige kritische theoretische Rekonstruktionen des 'real existierenden' Wohlfahrtsstaats als Machtfeld, womit die dominierenden einseitigen funktionalistischen Sichtweisen ergänzt und korrigiert werden sollen. Danach werden die Transformation sozialer und politischer Milieus in Deutschland mit der daraus resultierenden 'Krise der Repräsentation' (Vester et al. 2001) skizziert, als eine wichtige Grundlage des Durchbruchs wohlfahrtsstaatlicher Reformpolitik.
In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 52, Heft 3, S. 73-79
ISSN: 0038-609X
Der Beitrag stellt auf der Grundlage von Daten einer erstmals 1999 in allen Bundesländern durchgeführten Pflegestatistik differenzierte Analysen zur Pflegeinfrastruktur in den letzten Jahren vor. Daraus lassen sich tendenziell auch Veränderungen zu früheren Erhebungen aufzeigen und Hinweise auf Unterschiede und Anpassungsprozesse der Pflegeinfrastruktur ableiten. Im einzelnen geht es um Daten zur Förderung und Entwicklung der Versorgung mit Pflegeheimen in den Bundesländern zwischen 1994 und 1999, zur Anzahl der Pflegebedürftigen im Ländervergleich, um Angebot und Nachfrage bei Pflegedienstleistungen in den Bundesländern im Querschnittsvergleich im Jahr 1999 und um die Entwicklung von Angebot und Nachfrage bei Pflegedienstleistungen in Nordrhein-Westfalen zwischen 1997 und 1999. Abschließende Bemerkungen beziehen sich auf die unterschiedlichen Wachstumsquoten in den einzelnen Bundesländern in Abhängigkeit von Ausstattung und Landesförderung. (ICH)
In: Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Bd. 56
In: Archiv für Kommunalwissenschaften: AFK ; Grundlagen, Konzepte, Beispiele, Band 36, Heft Hjb. 2, S. 309-327
ISSN: 0003-9209
"Die Entwicklung der kommunalen Sozialverwaltung wird im vorliegenden Beitrag anhand statistischer Quer- und Längsschnittvergleiche zwischen 20 westdeutschen Großstädten untersucht. Im Vordergrund steht dabei der klassische Zusammenhang zwischen Organisation und Aufgaben sowie anderen Umweltparametern wie der Größe der Stadt und ihrer 'Steuerkraft'. Damit werden Thesen zur Verwaltungsentwicklung überprüft und 'kennzahlenbasierte' Organisations- und Leistungsvergleiche für die Sozialverwaltung angestrengt, die insbesondere für die Diskussion um 'lean management' und das 'Neue Steuerungsmodell' von zentraler Bedeutung sind. Basierend auf vorliegenden Daten für den Zeitraum zwischen 1976 und 1986 ergeben sich erstaunliche und nicht einheitliche Ergebnisse: Die untersuchten Sozialverwaltungen zeigten sich einerseits durchaus 'schlank' und aufgabenbezogen, teilweise sogar schrumpfend, andererseits aber noch stärker 'pfadabhängig', das heißt beharrend; nimmt man nämlich beide Faktoren zusammen, so dominiert eindeutig die Beharrungskraft. So wuchsen z.B. relativ große Verwaltungen unabhängig von den Aufgaben weiter, während relativ kleine eher stagnierten." (Autorenreferat)