Bauernwirtschaft und Gutsbetrieb in der vorindustriellen Zeit
In: Quellen und Forschungen zur Agrargeschichte 6
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In: Quellen und Forschungen zur Agrargeschichte 6
In: History of European ideas, Band 12, Heft 3, S. 351-362
ISSN: 0191-6599
In: International review of social history, Band 29, Heft 2, S. 215-253
ISSN: 1469-512X
Am Ende des Ancien Régime lebte die Mehrzahl der deutschen Familien an der Grenze des Existenzminimums. Verstärkt durch den wechselhaften Witterungsverlauf schwankte die Lebenshaltung dieser Zugehörigen zu den ländlichen und nichtbürgerlichen Unterschichten wegen des ungleichmäßigen Angebots an Lebensmitteln zwischen Unterversorgung mit den lebensnotwendigen Bedürfnissen bei Minderernten (und relativ hohem Preisniveau) und damit abwechselnden Zeiten ausreichender Bedarfsdeckung in wohlfeilen Jahren. In den beiden ersten Jahrzehnten und in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts stieg der Anteil dieser urn die physische Existenz ihrer Familie ringenden Bevölkerungsgruppen erheblich an. Engels und Marx haben dieses Phänomen der Massenarmut (oder das Elend des Proletariats) auf die Industrialisierung und den übermächtigen Einfluß des Kapitals, das zunehmend in alle Lebensbereiche eindrang, zurückgeführt. Durch Abzug von Kapital aus dem Produktionsprozeß und Akkumulierung zu großen Vermögen würden den in der großbetrieblichen Produktion beschäftigten Arbeitern nur noch Löhne ausgezahlt, die lediglich für die Bestreitung der physischen Existenz ausreichen wiirden. Mit zunehmender Industrialisierung und Konzentration der Produktion in Fabriken hätte schließlich eine ständig wachsende Zahl von kleingewerblichen Produzenten ihren Besitz verloren und sei in die Klasse des Proletariats (Expropriation) abgesunken. Knapp hat für Deutschland noch eine Sonderentwicklung aufgezeigt, indem er als wesentliche Ursache für die Entstehung eines freien Arbeiterstandes die Bauernbefreiung herausstellte.
In: Sozialer und kultureller Wandel in der ländlichen Welt des 18. Jahrhunderts, S. 229-251
"Zusammenfassend ist hervorzuheben, daß die Bevölkerung Niedersachsens im Zeitalter des Absolutismus eine den Zeitgenossen bewußte ständische Gliederung aufwies. An der Bevölkerungsvermehrung während des 18. Jahrhunderts hatten die beiden zahlenmäßig überhaupt ins Gewicht fallenden Stände - die Bürger und Bauern - gleichen Anteil. Innerhalb des Bauernstandes, der die unterste Schicht und mit einem Anteil von mehr als 70 v. H. an der Gesamtbevölkerung die größte Sozialgruppe bildete, ergab sich in der Bevölkerungsstruktur eine Verschiebung von den voll- und mittelbäuerlichen Höfen zu den Kleinstellen, dem nebenbäuerlichen Handwerk sowie zu den landarmen und besitzlosen ländlichen Unterschichten. Niedersachsen kann als ein typisches Beispiel für Deutschland sowie Mittel- und Westeuropa gelten." (Autorenreferat)
In: The economic history review, Band 14, Heft 2, S. 373
ISSN: 1468-0289
In: Quantitative Methoden in der historisch-sozialwissenschaftlichen Forschung, S. 65-87
Ziel der empirischen Untersuchung ist es, ein Schichtenmodell für die soziale Zuordnung des einzelnen, der Familie und der Haushalte in Göttingen von 1760 bis 1860 zu entwickeln und die Wandlungen in der Sozialstruktur dieser räumlich geschlossenen Gesellschaft in der Übergangsphase zum Industriezeitalter darzustellen. Der Autor geht näher auf die Problematik einer historischen Schichtenanalyse ein und stellt das Quellenmaterial sowie die Arbeitsmethode dar. Das Grundlagenmaterial für die Untersuchung bildeten vollständig erhaltene Volkszählungen und verschiedene Steuerregister, die mit Methoden der Datenverarbeitung ausgewertet wurden. Abschließend erfolgt die Diskussion ausgewählter Ergebnisse zur Berufs- und Erwerbsstruktur, zur Haushaltsstruktur und zum Wandel in der sozialen Schichtung der Göttinger Bevölkerung. (KS)