Im Schatten der Fassaden: Leben zwischen Verbot und Widerstand ; Grazer Zwischenräume aus stadtsoziologischer Perspektive
In: Kulturwissenschaft Bd./Vol. 49
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In: Kulturwissenschaft Bd./Vol. 49
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 16, Heft 1
ISSN: 1438-5627
"Im Unterschied zu quantitativ-methodischen Zugängen, die Interaktionseffekte für gewöhnlich als Fehler oder Störgrößen behandeln, verstehen wir Interviews als soziale Situationen und Interaktionsdynamiken zwischen Interviewten und Interviewenden als konstitutiv für Datenerhebung und -interpretation. Im Rahmen eines Projekts zur Hochschulforschung führten wir eine Reihe von Interviews mit AkteurInnen des akademischen Feldes durch. Aufgrund unserer Felderfahrungen nehmen wir an, dass Interviews den Interviewten immer auch eine Gelegenheit bieten, sich in einem diskursiven Prozess selbst darzustellen. In diesem Beitrag wollen wir daran anschließend zunächst zeigen, dass wir von vielen unserer InterviewpartnerInnen als Evaluatorinnen wahrgenommen wurden. Wir gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass die Selbstdarstellungen der InterviewpartnerInnen und ihre rhetorischen Strategien durch das evaluative und kompetitive Umfeld der 'unternehmerischen Hochschule' geprägt sind, weswegen auch die Interviews vor dieser Folie zu betrachten sind. Darüber hinaus fassen wir unterschiedliche Typen von Interaktionseffekten zusammen, die auftreten können, wenn AkteurInnen interviewt werden, die einen höheren sozialen Status als die ForscherInnen aufweisen. Diese 'research up'-Effekte sowie die Wahrnehmung der InterviewerInnen als EvaluatorInnen beeinflussten nicht nur, wie und was uns die InterviewpartnerInnen mitteilten, sondern auch, was sie nicht zur Sprache brachten. Deshalb plädieren wir dafür, dass ForscherInnen den Interaktionseffekten im Prozess der Dateninterpretation aufmerksam begegnen sollten, da diese Hinweise auf Spannungsfelder, Konflikte oder konfligierende Perspektiven liefern können." (Autorenreferat)
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 23, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Digitalisierungsprozesse veränderten in den letzten zehn bis zwanzig Jahren die Felder und die Handlungspraxis der Sozialen Arbeit nachhaltig. Das Spektrum digitaler Anwendungen, Einsatzbereiche und Nutzungskontexte ist breit gefächert, und digitale Technologien eröffnen neue Möglichkeiten in der Betreuung, Begleitung und Versorgung von Adressat*innen sowie in der Organisation der Arbeitspraxis. Zudem verändert sich die Zusammenarbeit in den Einrichtungen und mit Netzwerkpartner*innen. Im Zentrum dieses Beitrags steht daran anschließend die Frage, wie die Digitalisierung der Handlungspraxis im Feld der Sozialen Arbeit aus der Sicht von Fachkräften wahrgenommen und bewertet wird. Um diese Frage zu beantworten, wurden neun Gruppendiskussionen mit 30 Fachkräften durchgeführt. Die Gruppendiskussionen wurden einerseits mit dem Auswertungsverfahren nach SCHMIDT (2013) im Querschnitt ausgewertet, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den befragten Organisationen zu identifizieren. Andererseits wurde in Anlehnung an die Methode des thematischen Codierens nach FLICK (2012) Einzelfallanalysen und kontrastierende Analysen durchgeführt, um Besonderheiten und zentrale Themen des Feldes zu erarbeiten. Es zeigte sich, dass die Wahrnehmung und Bewertung von Digitalisierungsprozessen im Feld der Sozialen Arbeit mit drei Themen zusammenhängen: 1. Zielgruppe (Kinder und Jugendliche vs. Senior*innen), 2. Angebotsstruktur (mobile vs. Stationäre Tätigkeiten) und 3. organisationale Rahmenbedingungen der Trägerorganisationen (Digitalisierungsverständnis, Regeln/Richtlinien).
Das Forschungsprojekt "Nach Bologna. Gender Studies in der unternehmerischen Hochschule. Eine Untersuchung in Deutschland, Österreich und der Schweiz" rückt den Wissensaspekt von Genderchange im Kontext der Hochschulforschung in den Fokus, indem es sich mit Gender Studies-Studiengängen als jenen universitären Strukturen beschäftigt, in denen wissenschaftliches Geschlechterwissen vermittelt wird. Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Perspektive des D-A-CH-Verbundes wird im Projekt von der Frage ausgegangen, inwiefern wissenschaftliches (Geschlechter-) Wissen und dessen Vermittlung in der unternehmerischen Hochschule auf spezifische Weise geprägt wird. Ausgangspunkt dieser Fragestellungen sind Recherchen und Inhaltsanalysen, die bereits 2010 im Rahmen der Projektantragsphase durchgeführt wurden. Diese zeigten, dass die Einrichtung von Gender Studies-Studiengängen im Großteil der Fälle mit den aktuellen Transformationsprozessen der Hochschule wie der Autonomisierung und Ökonomisierung einhergeht, insbesondere aber mit jenen Studienreformen, die mit der Bologna-Reform verbunden sind. Neben dem Umbau der Universitäten zu unternehmerischen Hochschulen werden im Projekt daher vor allem die Bologna-Reform und deren Implikationen auf die Einrichtung und inhaltliche Gestaltung von Gender Studies-Studiengängen berücksichtigt. Darüber hinaus konnte in einer ersten Inhaltsanalyse von Gender Studies-Curricula, die ebenfalls als Vorbereitung für den Projektantrag durchgeführt wurde, herausgefunden werden, dass zum Zeitpunkt der Antragsstellung in allen Gender Studies-Studienplänen zwei Themenbereiche eine zentrale Rolle spielten: Zum einen handelt es sich dabei um die interdisziplinäre Ausrichtung, zum anderen um die Praxisrelevanz bzw. Anwendungsbezogenheit der Studiengänge. Daher legte das Projekt seine inhaltlichen Schwerpunkte auf diese beiden Themen, wobei das Grazer Team die Praxisrelevanz der Gender Studies und das Berliner Team die Interdisziplinarität der Gender Studies erforschte. Folgende Themen und Forschungsfragen standen somit stets vor der Folie der aktuell stattfindenden Transformationsprozesse des Hochschulsystems betrachtet im Zentrum unseres Projekts: Wir beschäftigten uns mit der Implementierungsgeschichte der Gender Studies-Studiengänge und fragten danach, welche Aushandlungsprozesse der Implementierung von Gender Studies-Studiengängen voraus gehen und diese begleiten sowie welche Akteur_innen daran beteiligt waren und sind. Eng damit verbunden sind ferner Fragen nach den finanziellen Ressourcen und der organisationalen Verankerung der Studiengänge. Darüber hinaus erforschten wir, welches Wissen, welche Themen, welche Theorien, Methoden sowie Anwendungs- und Praxisbereiche der Geschlechterforschung Eingang in die neuen Studiengänge finden und wie sich diese in offiziellen Texten wie Studienplänen, Flyer oder Homepages nach außen, d.h. bspw. potentiellen Studierenden oder der Universitätsleitung, präsentieren.
BASE
In: Soziale Arbeit: Zeitschrift für soziale und sozialverwandte Gebiete, Band 72, Heft 6, S. 202-211
ISSN: 2942-3406
Im Beitrag werden Ergebnisse einer österreichweiten quantitativen Online-Fragebogenerhebung mit Fachkräften der Sozialen Arbeit zur Nutzung digitaler Technologien präsentiert. Im Zentrum steht die Frage, welche Rahmenbedingungen notwendig sind, um digitale Technologien adäquat und selbstverständlich in den Arbeitsalltag integrieren zu können. Dabei wird deutlich, dass der Einsatz digitaler Technologien in der Sozialen Arbeit weit verbreitet ist und viele Fachkräfte technikaffine und kompetente Nutzer:innen sind.