The latest theory recognized by sociological science research in terrorism and violence
In: Terrorism, Band 3, Heft 3-4, S. 297-301
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In: Terrorism, Band 3, Heft 3-4, S. 297-301
In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 34, Heft 4, S. 16-21
ISSN: 0015-9999
Die Entwicklung der Gewaltakte zeigt, daß sich mit dem Wandel der technischen, ökonomischen und sozialen Umwelt auch auch die Erscheinungsformen der Gewalt geändert haben. Eine Erklärung kann also nicht allein auf die psychologischen Bedingungsfaktoren beschränkt werden. Gewalt hat sowohl einen interaktiven Aspekt, wie auch einen individuellen, da hinter der Gewalt die Lösung eines bewußten oder unbewußten individuellen Konfliktes steht. Beide Aspekte treten immer zusammen auf. Hier muß zwischen Gewalt und Aggression unterschieden werden, Zwar ist jeder Gewalt die Aggression vorausgesetzt, aber Aggression kann auch nichtgewalttätige Formen, auch konstruktive, finden. Liegt der Gewalt immer ein bewußter/unbewußter Konflikt zugrunde, kann man sagen, daß Gewalt das Resultat negativ verlaufender Interaktionen ist. Hier spielt vor allem eine Rolle, daß die heutige Gesellschaft die Möglichkeiten zu einer gefühlsbestimmten Kommunikation abschneidet, emotionale Grundbedürfnisse abgeschnitten werden. Besondere Beachtung verdient dabei die gestörte Kommunikation in der Familie, wo gleichgültiges oder feindliches Elternverhalten die Identitätsbildung der Kinder beeinträchtigt. Hinter dem Fehlverhalten der Eltern ist jedoch das bestimmende gesellschaftliche Wertesystem zu sehen. Ein zweiter wichtiger Punkt ist der Umgang öffentlicher Institutionen mit Gewalt. Hier kann von einen Zirkel der Gewalt gesprochen werden, von Role-Making und Role-taking. Die Eskalation beiderseitiger Gewalt zeigt sich am Beispiel der Terroristen. Erfolge können nur durch verstehende und offene Kommunikation erreicht werden. Das Gewaltproblem ist interdisziplinär, nicht allein psychologisch. (BG)