Soziologische Theorie
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Volume 71, Issue 4, p. 677-680
ISSN: 1861-891X
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In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Volume 71, Issue 4, p. 677-680
ISSN: 1861-891X
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 20, Issue 2
ISSN: 1438-5627
Stephan Wolff zeichnet in diesem Interview die Entwicklung seines eigenen theoretischen und methodischen Vorgehens und akademischen Werdegangs nach. Dabei wird deutlich, dass es Wolff gelungen ist, die Ethnomethodologie als eine äußerst gewinnbringende, aber eben auch flexible Haltung zu betrachten. Dies ermöglichte ihm, auf verschiedene sozial- und gesellschaftstheoretische Angebote zurückzugreifen und diese durch eine ethnomethodologische Grundhaltung so zu operationalisieren, dass sie ethnografische Studien in verschiedensten Feldern informieren konnten. Stephan Wolff schaffte es dadurch wie kaum ein anderer deutscher Soziologe, den ethnomethodologischen Ansatz für andere Fachdisziplinen fruchtbar zu machen und in diese hineinzutragen. Das Interview bietet einen Einblick in die Situation der bundesrepublikanischen geisteswissenschaftlichen Theorie- und Forschungslandschaft seit den 1970er Jahren und zeichnet detailliert die Rezeptionsgeschichte der Ethnomethodologie nach. Dabei wird deutlich, wie schwerfällig die deutsche Soziologie auf die Ethnomethodologie reagierte und wie sehr eine Rezeptionsgeschichte von dem Engagement einzelner Personen abhängen kann.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 20, Issue 2
ISSN: 1438-5627
Charles (Chuck) Goodwin lässt in diesem Interview nicht nur seinen akademischen Werdegang Revue passieren, sondern gibt einen faszinierenden und grundlegenden Einblick in die Genese seines eigenständigen theoretischen Ansatzes. Dabei wird deutlich, dass er und seine Ehepartnerin Marjorie Harness Goodwin zu den wenigen Personen gehören, die zur Entwicklung gleich mehrerer Ansätze beitrugen, die heute zum etablierten Kanon nicht nur der Soziologie zählen. Goodwin bietet einen tiefen Einblick in die Entstehungsgeschichte und Hintergründe einer sozialtheoretischen Bewegung, die sich als diverser und gleichzeitig vernetzter zeigt, als es auf den ersten Blick scheint. Dabei gelingt es ihm zugleich, in die komplexeren Annahmen seiner Forschungsergebnisse und theoretischen Folgerungen einzuführen und einen Bogen zu spannen, der von seinen frühen Arbeiten der 1970er Jahre im Umfeld von Gregory Bateson über Erving Goffman, Gail Jefferson, Harvey Sacks, William Labov und vielen anderen bis in die heutige Zeit reicht. Es wird deutlich, mit welcher Kreativität und Offenheit es Charles Goodwin gelang, die Gräben zwischen Theorieschulen zu überwinden und einen ganz eigenen Ansatz zu entwickeln, mit dem es ihm schon in den frühen siebziger Jahren gelang, Bereiche zu erschließen, die heute kaum aktueller sein könnten.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 20, Issue 2
ISSN: 1438-5627
Der vorliegende Text führt in die Schwerpunktausgabe "Harold Garfinkels "Studies in Ethnomethodology" - ein Interviewprojekt" ein. In dieser sind acht Interviews mit Wissenschaftler*innen aus der Ethnomethodologie und benachbarten Disziplinen zum Buch "Studies in Ethnomethodology" (Garfinkel 1967) und der Ethnomethodologie allgemein versammelt. Das Ziel der Interviews besteht darin, die Vielstimmigkeit dieses kontroversen, gleichsam wirkmächtigen Textes einzufangen und in einer anregend-instruktiven Art zu bündeln. In der Einleitung rekonstruieren wir kurz den Entstehungskontext des Buchs und stellen den Inhalt vor, führen in die Anlage des Interviewprojekts sowie in die Interviews selbst ein und skizzieren exemplarisch zwei Themenfelder - das Verhältnis von Ethnomethodologie und Konversationsanalyse sowie die Ethnomethodologie als Forschungshaltung -, die sich quer zu den einzelnen Interviews identifizieren ließen und mögliche Lektürewege andeuten.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 20, Issue 2
ISSN: 1438-5627
Jürgen Streeck diskutiert in dem nachfolgenden Interview die Entwicklung der Ethnomethodologie und ihre Überschneidungen mit der daraus hervorgehenden Konversationsanalyse sowie der sich parallel entwickelnden Interaktionsforschung. Er gibt einen persönlichen Einblick in seine stark durch Aaron Cicourel geprägte Aneignung der Ethnomethodologie und deren intellektuelles Umfeld innerhalb Deutschlands und auch der USA, in denen sich auf unterschiedliche Weise Stränge der Linguistik und der Soziologie miteinander verwebten. Anhand seines eigenen beruflichen Werdegangs zeichnet er nach, wie zentrale linguistische Konzepte, beispielsweise Indexikalität, durch die Ethnomethodologie herausgefordert und weiterentwickelt wurden. Weiterhin weist er auf die Bedeutung theoretischer Ansätze z.B. von Ludwig Wittgenstein, Maurice Merleau-Ponty und George Herbert Mead hin, die innerhalb der Ethnomethodologie und der Konversationsanalyse unterschiedlich stark einbezogen wurden. Von dort ausgehend unterstreicht er die Dimension des Körpers als maßgebliche Interaktionsressource und diskutiert die theoretischen sowie methodologischen Implikationen eines derartigen Fokus' auf embodied interaction. Er zeigt damit eindrücklich das Potenzial einer produktiven Öffnung ethnomethodologischer Konzepte.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 20, Issue 2
ISSN: 1438-5627
In the following interview, Karin Knorr-Cetina speaks about her experience of and engagement with the book "Studies in Ethnomethodology" (GARFINKEL 1967), and about the book's intellectual environment in the U.S. and in Germany. In doing so, she differentiates an orthodox versus an open understanding of ethnomethodology. Even though the latter may not always be labeled ethnomethodology, it is strongly influenced by this perspective because it focuses on the accomplishments of everyday processes by its competent members. At the same time, she sketches the methodological implications of ethnomethodology for qualitative research in general and ethnography in particular. In this context, KNORR-CETINA identifies original principles of ethnomethodology such as everyday-ness, slowness, and anti-interpretativity, which still make ethnomethodology a relevant research perspective today. Finally, she positions ethnomethodology within current debates in social theory, for example, in relation to practice theory.
Eric LAURIER spricht im Interview über die Rolle des Gründungsdokuments der Ethnomethodologie – den "Studies in Ethnomethodology" (GARFINKEL 1967) – in Großbritannien, und über den Einfluss des Buches auf seine eigene Forschung sowie die Humangeografie, Mobility Studies, Akteur-Netzwerk-Theorie und Methodologie der Sozialwissenschaften. Er unterstreicht dabei den besonderen Fokus GARFINKELs auf das Alltagsleben, die nicht-ironische Haltung gegenüber Praktiken von Feldteilnehmer*innen und die Plurivokalität des Buches. Die methodologischen Herausforderungen ethnomethodologischer Forschung in Bezug auf die Nutzung von Videodaten resümierend, weist er auf die Unterscheidung von Video als Forschungsverfahren und Video als Praxis von Feldteilnehmer*innen hin. LAURIER stellt so den inspirierenden und forschungsanregenden Charakter der ethnomethodologischen Studien heraus und zeichnet zugleich Grenzen dieser Position nach. Damit zeigt er den Einfluss des Buches auf gegenwärtige Forschungsgegenstände wie Mobilität, Bewegung und auch Raumanalysen. Außerdem diskutiert er die Rolle der "Studies in Ethnomethodology" als politischen Text. ; In the following conversation Eric LAURIER talks about the role of ethnomethodology's foundational account—the "Studies in Ethnomethodology" (GARFINKEL, 1967)—within the UK and the influence of the book on his own research as well as on human geography, mobility studies, actor-network-theory, and a general social science methodology. He therefore underlines the peculiar focus of GARFINKEL on the everyday, his non-ironic position towards member's practices, and the plurivocality of the book. Giving an elaborated account on the methodological challenges with an ethnomethodological approach including video recordings he differentiates between the video as a research tool and video usage as a member's practice. LAURIER demonstrates the inspiring and initiating content of the studies as well as its limits. By doing so he can show the prolific quality for current research fields like the study ...
BASE
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 20, Issue 2
ISSN: 1438-5627
Eric Laurier spricht im Interview über die Rolle des Gründungsdokuments der Ethnomethodologie - den "Studies in Ethnomethodology" (Garfinkel 1967) - in Großbritannien, und über den Einfluss des Buches auf seine eigene Forschung sowie die Humangeografie, Mobility Studies, Akteur-Netzwerk-Theorie und Methodologie der Sozialwissenschaften. Er unterstreicht dabei den besonderen Fokus Garfinkels auf das Alltagsleben, die nicht-ironische Haltung gegenüber Praktiken von Feldteilnehmer*innen und die Plurivokalität des Buches. Die methodologischen Herausforderungen ethnomethodologischer Forschung in Bezug auf die Nutzung von Videodaten resümierend, weist er auf die Unterscheidung von Video als Forschungsverfahren und Video als Praxis von Feldteilnehmer*innen hin. Laurier stelllt so den inspirierenden und forschungsanregenden Charakter der ethnomethodologischen Studien heraus und zeichnet zugleich Grenzen dieser Position nach. Damit zeigt er den Einfluss des Buches auf gegenwärtige Forschungsgegenstände wie Mobilität, Bewegung und auch Raumanalysen. Außerdem diskutiert er die Rolle der "Studies in Ethnomethodology" als politischen Text.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 20, Issue 2
ISSN: 1438-5627
Michael Lynch is widely known as one of the key figures of ethnomethodology. In this interview, he takes the discussion of Garfinkel's "Studies in Ethnomethodology" (1967) as an opportunity to take the reader back to California in the 1970s as he shares his personal story of how he became acquainted with Harold Garfinkel and ethnomethodology as a radical approach on the rise. Lynch provides an account of ethnomethodology as a distinctive way of researching, writing, talking; which stands in high contrast to conventional social sciences and, which not only has been marginalized by the sociological mainstream at the time it came up, but may be seen as endangered nowadays. As he says in the interview, the tense relationship between ethnomethodology and conversation analysis as a robust field of inquiry can be traced back to this question as well. He reflects upon Garfinkel's central intellectual resources -namely phenomenology and the philosophy of Wittgenstein- and shows how his own work embraces the relationships of ethnomethodology with science and technology studies and actor-network theory. Giving insights into how his work is driven by a confrontation of social theory and philosophy with empirical concreteness, Lynch discusses concepts such as practice and knowledge which may be seen as in-between-phenomena within this confrontation. Finally, he suggests to continuously reread Garfinkel's "Studies in Ethnomethodology" as the book provides a rich resource of ideas which especially become productive in light of own research.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Volume 20, Issue 2
ISSN: 1438-5627
Jörg Bergmann und Christian Meyer zählen mit zu den prominentesten Vertretern der Ethnomethodologie und Konversationsanalyse im deutschsprachigen Raum. In diesem Interview rekonstruieren beide ihren akademischen Werdegang hin zur Ethnomethodologie und bieten einen tiefen Einblick in die Theoriegeschichte der Ethnomethodologie in Deutschland sowie in Amerika. Dabei werden vielerlei Fragen nach den theoretischen Grundlagen und Verständnissen sowie Anwendungs- und Lehrmöglichkeiten diskutiert. Das Interview bietet neben diesem Blick auf die Wege und Umwege der bundesrepublikanischen Rezeptionsgeschichte der Ethnomethodologie zudem einen Zugang zu den theoriearchitektonischen Tiefen und Untiefen dieses von Harold Garfinkel entwickelten Strangs der Soziologie.