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Seit der Mitte der vorigen Jahrhunderts war bis vor kurzem Modernisierung in Japan mit der Übernahme westlicher Vorbilder verbunden. Dies schloß die Frage des Umgangs mit der eigenen traditionellen Kultur ein, auf die sich Japans nationale Identität bis heute fest gründet. Der Beitrag beschreibt den Strukturwandel der japanischen Gesellschaft und Kultur seit der erzwungenen Öffnung nach Westen durch die Amerikaner. Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in Japan drei wesentliche institutionelle Faktoren: erstens ein stark wachsender Nationalismus; zweitens das hartnäckige Fortbestehen der traditionellen Gemeinschaften und drittens die Tatsache, daß japanische Unternehmer ein einzigartiges Managementsystem entwickelten, das Gemeinschaftwerte und ökonomische Effizienz vereinte. Von den drei "mediating institutions" verloren sowohl der Nationalismus als auch die traditionellen Gemeinschaften ihren Einfluß. Seit Anfang der 90er Jahre werden alle diese normativen Konflikte durch eine wirtschaftliche Rezession überspielt, die sich als die schwerwiegendste seit dem Zweiten Weltkrieg erweist. (pre)