Ernst Matthiensen (1900 - 1980): ein deutscher Bankier im 20. Jahrhundert
In: Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft 4
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In: Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft 4
In: Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Bd. 84
Main description: Since the beginning of the 1970s, democratic capitalist Western Europe as well as state-socialist Eastern Europe faced the double challenge of the third industrial revolution and the second globalization. The accelerated political, social, economic and cultural change did not lead to a crisis "of capitalism" or "of communism", instead challenging European industrial society as such. In 1989, after a long erosion process, state socialism failed at the task of solving the manifold problems of adjustment; yet a lasting solution is also not conceivable within the context of a neo-liberal "new spirit of capitalism".The present volume, which arose from the interdisciplinary cooperation of historians and social scientists, discusses the consequences of this "great transformation" for the economic elites in both "West" and "East": for their qualification profiles and their social composition, their options and their room for maneuver, their value systems and legitimization strategies, their self-perception and their public image. Economic elites in both systems saw themselves forced to adopt new strategies which very often seem quite different at the surface; looking deeper, they exhibit clear similarities. After 1989, the consolidation of the post-socialist economic elites has, all in all, been completed according to the Western example. The emerging convergences, which are being supported by the process of European integration, contributed to the internationalization of the European economic elites. The volume discusses the problem how strong this tendency was and if it has already created truly transnational economic elites more or less separated from the national context.The contributions, which are embedded into a coherent interpretative framework, are penned by internationally renowned experts and junior researchers from a wide array of countries, from Britain to Poland and from Norway to Portugal. The innovative value of the volume lies in its Europe-wide scope and, above all, in its comparative East-West perspective. A genuinely European community of researchers tackles a topic which is indisputably current for history as well as for the social sciences.
In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte: Economic history yearbook, Band 64, Heft 2, S. 407-432
ISSN: 2196-6842
Abstract
The article examines the genesis, perception and handling of the staffing and governance problems of Deutsche Bank, which stemmed from its entry into international investment banking in the mid-1980s and which have remained virulent into the bank's recent past. Why was it not possible to prevent the blatant, extremely costly and permanently reputation-damaging breaches of rules by many investment bankers in this business area? An important explanatory factor seems to be the only half-hearted adherence to the concept of a global universal bank with integrated investment banking, while investment banking – which expanded strongly through the acquisitions of Morgan Grenfell (1989) and Bankers Trust (1998) – was de facto granted extensive autonomy within the group and a continuous but not precisely recorded transfer of resources by the parent company.
In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte: Economic history yearbook, Band 63, Heft 1, S. 105-134
ISSN: 2196-6842
Abstract
German mortgage banks based on stock, more frequently founded from the early 1860s, used the traditional Pfandbrief system to cope with the growing tasks of urban and housing construction. Its safety for both creditors as well as debtors of real estate financing depended not least on a clear limitation of business activities. During the building boom of the late 19th century, however, many mortgage banks undertook a massive expansion of their business and developed highly complex corporate structures, so that the well-established rules for lending on real estate were increasingly undermined. Using the examples of the "Pommern-" and the "Preußenbankgruppe", the article explores the distortions resulting from the building boom of the late 19th century and analyses the economic, penal, and legislative means that were used to solve them. The study concludes that, due to their severity, the crisis phenomena in the real estate market of the 1890s led to a uniform regulation of mortgage banks across the Reich for the first time, which indeed achieved a sustainable stabilization of the Pfandbrief system: the price, however, was the isolation of German mortgage banking from developments in Western Europe.
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: das zentrale Forum der Zeitgeschichtsforschung, Band 64, Heft 4, S. 597-636
ISSN: 2196-7121
Vorspann
Was zeichnete den Rheinischen Kapitalismus aus, der bis heute als Charakteristikum der "alten" Bundesrepublik Deutschland gilt? Friederike Sattler geht dieser von Historikern nur selten gestellten Frage nach und rückt eine herausragende Figur in den Mittelpunkt: Alfred Herrhausen, der seit 1985 als Sprecher des Vorstands der Deutschen Bank fungierte und 1989 ermordet wurde. Die Autorin arbeitet auf der Basis neuer Quellen die gesellschaftspolitischen Ordnungsvorstellungen des Managers heraus und zeigt am Beispiel der Wissenschaftsförderung auf, wie sich in den schwierigen Jahren nach dem Ende des Nachkriegsbooms ökonomische Leitbilder und soziale Verantwortung zu einem neuen Ansatz verbanden, mit dem der wirtschaftliche Strukturwandel bewältigt werden sollte.
In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte: Economic history yearbook, Band 51, Heft 2
ISSN: 2196-6842
Die Geschichtsschreibung über Banken und Finanzmärkte im Industriezeitalter als spezieller Zweig der Wirtschaftsgeschichte wurde von der Zeitgeschichte, sowohl in ihrer klassischen politik- und sozialhistorischen als auch in ihrer aktuellen, stärker kulturalistischen Ausprägung, bisher kaum zur Kenntnis genommen: Banken und Finanzmärkte scheinen Opfer "blinder Flecken" in der Wahrnehmung der Zeithistoriker/innen zu sein.
BASE
Der demokratische Zentralismus als das prägende Herrschaftsprinzip staatssozialistischer Gesellschaften, das nicht nur in der politischen Sphäre, sondern auch in der Staats- und Wirtschaftsordnung volle Gültigkeit beanspruchte, lässt die Frage nach möglicherweise daneben existierenden kooperativen "Netzwerken" auf den ersten Blick als nachgeordnet erscheinen. Das Herrschaftsprinzip des demokratischen Zentralismus, das sei kurz in Erinnerung gerufen, stellte die wichtigste Grundlage für die zentralistische Leitung und den einheitlich-hierarchischen Aufbau des gesamten politischen, staatlichen und wirtschaftlichen Institutionengefiiges in den staatssozialistischen Gesellschaften dar. Legitimiert wurde es bekanntlich mit dem ideologischen Postulat, die sozialistische Gesellschaft bedürfe der einheitlichen und planmäßigen Führung durch die Partei der Arbeiterklasse, die deshalb keine konkurrierenden Macht- und Selbstbestimmungsansprüche neben sich dulden könne. Von der Partei wurde das Prinzip des demokratischen Zentralismus folglich nicht nur im eigenen Organisationsaufbau berücksichtigt, sondern - leicht abgewandelt - auch auf den ihrer Leitung subordinierten Staat sowie die ihm einverleibte Wirtschaft übertragen.
BASE
In: Deutschland Archiv, Band 39, Heft 3, S. 470-479
ISSN: 0012-1428
In: Deutschland Archiv, Band 35, Heft 4, S. 658-660
ISSN: 0012-1428
In: Die DDR - Politik und Ideologie als Instrument, S. 581-597
Im zentralen Parteiapparat der KPD gab es 1945/46 keine spezielle Abteilung, die sich mit Politik und Entwicklung der anderen Parteien befaßte. Die Bündnis- und Blockpolitik der KPD wurde im "provisorischen Sekretariat" selbst besprochen und koordiniert. Der Beitrag zeigt, daß die KPD-Parteiführung nicht in der Lage war, sich allein mit Hilfe ihres zentralen Apparates gegenüber den anderen Parteien als "führende Kraft" durchzusetzen. Dazu bedurfte es zusätzlicher direkter und massiver sowjetischer Eingriffe. Den zentralen Parteiapparat der KPD schon im ersten Nachkriegsjahr als eigentliche "Schalt- und Machtzentrale" der SBZ zu bezeichnen, ist deshalb verfehlt. (pre)
Wirtschaftskammem sind öffentlich-rechtlich verfasste Einrichtungen zur wirtschaftlichen Selbstverwaltung und gelten als typisch für korporative Marktwirtschaften, wie sie das Deutsche Kaiserreich und die Weimarer Republik kannte und auch die Bundesrepublik noch immer kennt. In einer korporativen Marktwirtschaft dienen Wirtschaftskammem - hierin den freien Berufs-, Fach- und Unternehmerverbänden recht ähnlich - in erster Linie der Selbstverwaltung, Interessenvertretung und Repräsentanz des gewerblichen Mittelstandes, nehmen darüber hinaus aber auch gewisse staatliche Aufsichts- und Kontrollaufgaben gegenüber ihren Mitgliedern wahr. Vor diesem Hintergrund ist es auf den ersten Blick etwas erstaunlich festzustellen, dass Wirtschaftskammem auch in der Planwirtschaft der DDR existierten. Stehen zentraladministrative Planwirtschaft und wirtschaftliche Selbstverwal-tung nicht in einem grundsätzlichen Widerspruch zueinander? Was war die raison d'etre der Wirtschaftskammem in der DDR? Stellten sie lediglich Übergangserscheinungen dar, die nur deshalb toleriert wurden, weil sie sich bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Probleme der unmittelbaren Nachkriegszeit als nützlich erwiesen und die öffentliche Verwaltung ohne ihre Unterstützung hoffnungslos überfordert gewesen wäre? Verloren sie angesichts der immer stärkeren Verdrängung der Privatwirtschaft im Zuge des "Aufbaus des Sozialis-mus" ihre Existenzberechtigung? Oder bewirkte die sich verschärfende Systemkonkurrenz des Kalten Krieges einen spezifischen Wandel ihrer Funktionen, so dass sie - vielleicht gerade weil sie eigentlich "systemfremde" Institutionen waren, die zur politischen Kommunikation mit dem konkurrierenden westlichen System gebraucht wurden - dauerhaft bestehen konnten?
BASE
Die Gesellschaftspolitik der KPD/SED richtete sich sofort nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes in direkter Abhängigkeit von den Zielen sowjetischer Deutschland- und Besatzungspolitik auf eine Entmachtung der alten Eliten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Neben umfassenden Demontage-, Beschlagnahme- und Enteignungsmaßnahmen in der gewerblichen Wirtschaft, mit denen allen größeren Industrieunternehmern die Basis ihres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einflusses entzogen wurde, gehörte eine radikale landwirtschaftliche Bodenreform zu den wohl wichtigsten Ansatzpunkten zur Beschleunigung der durch den Krieg selbst bereits eingeleiteten Umwälzung des gesellschaftlichen Gefüges.
BASE