Möglichkeiten und Grenzen der Budgetpolitik der Bundesländer am Beispiel der Steiermark
Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise führte in Österreich im Jahr 2009 zu einer der stärksten Konjunktureinbrüche der zweiten Republik. Das gesamtstaatliche Budgetdefizit im Sinne von Maastricht verfünffachte sich beinahe im Jahr 2009 im Gegensatz zum vorhergegangenen Jahr und erreichte den Wert von ? 11,3 Mrd. (=4,1% des BIP). Auch auf Landesebene wurde ein historischer Tiefstand der Fiskalposition verzeichnet: Das Budgetdefizit der Landesebene stieg 2009 auf rund 0,7% des BIP an. Vor diesem Hintergrund wird in dieser Arbeit anhand eines theoretischen Gerüstes, das einerseits auf die nationalen-regionalen (den österreichische Finanzausgleich, die Steuerreform 2009 und die Haushaltssystematik der Länder) und andererseits auf die europäischen institutionellen Rahmenbedingungen der österreichischen Budgetpolitik (den Stabilitäts- und Wachstumspakt und den europäischen Fiskalpakt) eingeht, versucht, den von diesen Rahmenbedingungen abgegrenzten dezisionistischen Spielraum der steiermärkischen Budgetpolitik widerzuspiegeln. Durch eine genaue Analyse der Voranschläge und Rechnungsabschlüsse des Landes Steiermark der Jahre 2008 bis 2014 soll ein Einblick in die wesentlichsten Einnahme- und Ausgabenbereiche des steirischen Landeshaushaltes geschaffen werden. Eine Betrachtung dieser Einnahme- und Ausgabenkategorien kann Aufschluss darüber geben, inwiefern einnahme- und ausgabenseitige Spielräume der steirischen Landesfinanzen für strukturelle Gestaltungs- und Einsparungsmaßnahmen bestehen und in weiterer Folge inwiefern diese einnahme- und ausgabenseitigen Gestaltungsspielräume von der steirischen Landespolitik vor und nach den Landtagswahlen im September 2010 genutzt wurden bzw. werden. Die Zielsetzung dieser Arbeit ist somit die Darstellung der Möglichkeiten und Grenzen der steirischen Budgetpolitik im Zeitraum von 2008 bis 2014. ; In 2009 the global financial and economic crises resulted in one of the most severe recession of the Second Austrian Republic. The general government deficit according to the Maastricht definition reached in 2009 the value of ? 11,3 billions (=4,1% of the GDP). The same holds for the federal and provincial (Länder) levels, where the budget deficit according to the Maastricht definition amounted to around 0,7% of the total GDP in 2009. Against this background, the first part of the paper provides a closer insight into the institutional framework at national-regional level and at European level. Therefore, the paper discusses at national-regional level the Austrian system of financial equalisation, the Austrian tax reform of 2009 and the structure of the federal budget. At European level, the paper takes a glimpse at the Stability and Growth Pact and the Fiscal Pact. Keeping this institutional framework in mind, the question arises to which amount the budgetary policy determines the income and the expenditure of the regional budget. Therefore, the paper concentrates on the budget situation of Styria in the time frame between 2008 and 2014. Based on the analyses of the budget estimations and the statement of accounts for the years from 2008 to 2014, the main categories of income and of expenditure of the Styrian budget are identified. The paper additionally takes a closer look at the budgetary development before and after the Styrian federal elections in September 2010 and points out the major differences in the income and expenditure developments before and after the elections. Consequently, the paper?s aim is to outline the federal-specific income and expenditure scope of budgetary design options. ; Angelika Sauer ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2013 ; (VLID)233735