Intellektuelle Property rights, soziale Netzwerke und Globalisierung : eine OLG-Modell gestützte Untersuchung der kurz- und langfristigen Auswirkungen von sozialen Netzwerken und Copyrights auf Kunstmärkten im Rahmen internationaler Abkommen
Der zunehmende Anteil immaterieller Leistungen am internationalen Handel in den vergangenen Jahrzehnten lässt den Schutz von geistigen Eigentumsrechten immer bedeutsamer werden. Dahingehend ist die bisherige Praxis, wonach der Rolle digitaler sozialer Netzwerke bei der Verbreitung unautorisierter Kopien wenig Beachtung geschenkt wird, unzureichend. Im Rahmen eines OLG-Modells, das sich durch die Berücksichtigung von technologischen Schutzinstrumenten des geistigen Eigentums, die vom deutschen Urheberrecht besonders geschützt werden, von Umfang und Intensität des Urheberrechts sowie von unautorisierten Kopien und sozialen Netzwerken auszeichnet, wird in der vorliegenden Dissertation aufgezeigt, dass sich strengere Vorschriften, entgegen den klassischen Theorien zum Schutz von geistigem Eigentum, negativ auf die Anzahl der jungen Künstler und der Stars auswirken. Durch die Einführung von Zwangslizenzen, auf Basis des TRIPS-Abkommens, lässt sich jedoch die Anzahl der beiden aktiven Künstlergenerationen ausweiten, obschon in Bezug auf die Stars die individuellen Gewinne sinken. Als Ergebnis der vorgenommenen Untersuchung offenbart sich, dass Zwangslizenzen, deren Verwendung bereits heute national und international möglich ist, fokussiert zur Anwendung kommen sollten, um künftig den Wunsch der Künstler nach angemessener Entlohnung sowie das Interesse der Konsumenten am künstlerischen Fortschritt, im Angesicht des Superstareffektes und der voranschreitenden Globalisierung, besser miteinander in Einklang zu bringen, insbesondere, da das aktuelle Urheberrecht vor dem Hintergrund industriepolitisch motivierten Lobbyings zusehends zu versagen scheint. Dabei ist deren wesentliches Merkmal ihr Drohpotential. Überdies kristallisiert sich die Erkenntnis heraus, dass ökonomische und kulturelle Wohlfahrt nicht ohne Weiteres miteinander zu vereinbaren sind und es im Interesse der Politik wie auch der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung liegt, künftig enger zusammenzuar-beiten. ; The growing share of immaterial goods and services with regard to the international trade during past decades has led to an increase in the significance of intellectual property rights. Therefore, the existing practice of taking digital social networks into consideration only scarcely when investigating the dissemination of unauthorized copies on art markets is obviously insufficient.Within the scope of an OLG-model, determined by the inclusion of technological protection systems of intellectual property, granted in detail by the German copyright law, of the extent and intensity of a copyright as well as of unauthorized copies and social networks, the present thesis points out, that more rigorous regulations lead to a decrease in the number of young artists and stars, contradictory to traditional intellectual property arguments. However, by introducing compulsory licenses, based upon the TRIPS-agreement, it is possible to expand the quantity of both active generations of artists, although the stars` individual profits go down. As the result of this analysis, it is revealed that compulsory licenses, which are already applicable on the basis of national copyright laws and international agreements, should henceforth be applied in a focused way in order to harmonize the artists` desire to be paid appropriately with the consumers` interest in participating in the overall artistic progress. This is especially true in view of the Superstar-effect and the preceding globalization, since present copyright laws seem to fail when they arouse the interest of economic lobbyists. Nevertheless the essential characteristic of a compulsory license is its threatening potential. Moreover, the finding prevails that economic and cultural welfare are not automatically compatible, making it necessary for both, politicians as well as economic researchers, to cooperate more intensely in the future. ; Martin Rudolph Sauer ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Diss., 2013 ; OeBB ; (VLID)234335