Verlagsinfo: Im Rahmen der zunehmenden, auch öffentlichen Diskussion um die Qualität journalistischen Handelns hat die nach wie vor umstrittene Frage nach Objektivität oder Unparteilichkeit im Journalismus an Brisanz gewonnen. Dieses Buch eröffnet eine neue, bislang vernachlässigte Perspektive auf dieses Problem, welche sich nicht nur als spannend, sondern vor allem als höchst ertragreich und relevant erweist - für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Journalismus ebenso unmittelbar wie für die journalistische Praxis. Rezipienten erfahren darüber hinaus, was vom Journalismus erwartet werden kann. Anhand einer detaillierten Analyse der "verdammten Tatsachen" (Howard Becker) zur Unparteilichkeits- und Objektivitäts-Tradition im deutschen - sowie in einem Exkurs zur entsprechenden Entwicklung im amerikanischen - Journalismus wird deutlich, daß die Unparteilichkeitsmaxime eine tragfähige, praxisnah-konkret operationalisierte Handlungsnorm darstellt, die zugleich eindeutig Ausdruck eines prägenden journalistischen Berufsverständnisses ist. Die Frage nach den Motiven für diese Maxime zeigt, daß sie in erster Linie im Konzept eines 'pragmatischen Journalismus' wurzelt. Mit der hier sorgfältig am historischen Material belegten und durchgehend in erkennbarer Praxisnähe analysierten Unparteilichkeitsnorm steht nun ein fruchtbares Konzept zur Verfügung, welches die höchst umstrittene und vielfach mißverstandene Forderung nach journalistischer Objektivität nicht nur erhellen, sondern im Sinne einer sachlichen Klärung ersetzen kann.
Die dritte, aktualisierte Auflage dieses Lehrbuchs führt zunächst verständlich in die wissenschafts- und erkenntnistheoretischen Hintergründe qualitativer Methoden ein. Sodann werden die Basismethoden des Verstehens vorgestellt: Phänomenologische Beschreibung, Vergleich, Hermeneutik, Dialektik und Typenkonstruktion. Schliesslich werden anwendungsorientiert die für die Kommunikationsforschung relevanten komplexen Methoden erläutert: Konversationsanalyse, Gruppendiskussion, Teilnehmende Beobachtung, Qualitatives Interview, Qualitative Inhaltsanalyse, Biographische Methode, Historische Untersuchungen, Wissenschaftliche Deskription. Das Werk ist eine differenzierte und zuverlässige Arbeitsgrundlage für Lehrende und Studierende, zum Selbststudium und zur Projektplanung sowie zur Anfertigung von Abschlussarbeiten.
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Inhaltsverzeichnis: Front matter -- Cover -- Impressum -- Inhalt -- Vorwort -- Einleitung -- 1. Von Rationalisierungen, Evolutionen und Revolutionen -- 2. Versammlungskommunikation -- 3. Zunehmende Kommunikation über Distanz -- 3.1 Voraussetzungen und wachsende Bedeutung für Kommunikation über Distanz -- 3.2 Periodische, allgemein zugängliche Zeitungen als neues Forum gesellschaftlicher Kommunikation -- 3.3 Journalistisch vermittelte Kommunikation als europäische Innovation? -- 4. Journalistisch vermittelte Kommunikation -- 4.1 Ausweitung der Presselandschaft im 17. und 18. Jahrhundert und Meinungsjournalismus -- 4.2 Industrialisierung und Massenpresse: Nachrichtenagenturen, Illustrierte Zeitschriften und Generalanzeiger -- 4.3 Elektronische Medien: (drahtlose) Telegrafie, Rundfunk, Internet bzw. digitale Medien -- 4.3.1 Von der kabelgebundenen Telegrafie zum Radio -- 4.3.2 Das Aufkommen audiovisueller Medien -- 5. Zusammenfassung und Ausblick -- Bildnachweis -- Literatur -- Back matter -- Buchanzeigen -- Back cover.
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