Brücken bauen: Migrantenunternehmen in München ; eine explorative Studie
In: [Veröffentlichung des Referats für Arbeit und Wirtschaft] H. Nr. 279
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In: [Veröffentlichung des Referats für Arbeit und Wirtschaft] H. Nr. 279
In: AIS-Studien: das Online-Journal der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), Band 9, Heft 2, S. 115-128
ISSN: 1866-9549
In dem Beitrag werden die Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung zur Gründungsgeschichte aus Sicht von Selbstständigen mit Migrationshintergrund vorgestellt. Als Ergebnis wird eine Typenbildung präsentiert, die den Kontext, in den die Unternehmensgründung eingebettet ist sowie die Motivationslagen, die zur Selbstständigkeit geführt haben, berücksichtigt. Hier zeigt sich die gesamte Spannweite selbstständigen Arbeitens von Migrantinnen und Migranten: vom prekären Unternehmertum bis hin zur Selbstständigkeit mit hohen Autonomiegraden. Darüber hinaus wird auf spezifische Herausforderungen für migrantische Unternehmerinnen und Unternehmer im Verstehen von Systemen, beispielsweise dem deutschen Rechts-, Bildungs- oder Sozialversicherungssystem, formellen Regelungen und informellen Regeln eingegangen. Zum einen wird deutlich, dass dieses Systemwissen nicht leicht zugänglich ist. Zum anderen offenbart sich, wie handlungsleitend (zunächst) kulturelle und institutionelle Prägungen durch die Herkunftsländer sind. Diese kulturellen und institutionellen Prägungen durch die Herkunftsländer finden in der Forschung zu Migration und Integration bisher zu wenig Beachtung, bekommen aber mit Blick auf die Integration von Geflüchteten zusätzliche Bedeutung.
In: Soziologie
Mit der Einführung der »GeSetze für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt« erfolgte eine Neuausrichtung des Sozialstaatsmodells vom versorgenden Wohlfahrts- zum Aktivierungsstaat. Diese Transformation des Sozialstaats wird mittels sog. »Work-first«-Programme umgeSetzt, deren Primärziel eine möglichst schnelle Wiedereingliederung von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt ist. In dieser empirischen Arbeit wird gezeigt, wie Erwerbslose den ALG-II-Bezug aktiv, aber eigenwillig als Sicherheitsressource interpretieren und nutzen. Mit der Handlungsstrategie »Security first« wird nicht eine möglichst schnelle, sondern eine möglichst stabile Integration ins Erwerbssystem verfolgt. Es handelt sich um eine eigenverantwortliche Priorisierung von individueller Sicherheit, die dazu dient, die Risiken eines prekären Arbeitsmarkts unter Bedingungen zunehmender Subjektivierung zu begrenzen. Die vorliegende Untersuchung bietet die Grundlage für eine politische Debatte, die jenseits von »Schuldzuweisungen« gegenüber erwerbsfähigen Hilfebedürftigen anSetzt, welche zumeist auf moralisierenden Unterstellungen von defizitären Persönlichkeitsmerkmalen und geringer Erwerbsorientierung basieren. Die Ergebnisse zeigen, wie der Hilfebezug als wichtige Ressource genutzt wird, um bei hoher Eigenverantwortlichkeit und ausgeprägter Erwerbsorientierung auch weiterhin individuell das Ziel der Arbeitsmarktintegration zu verfolgen. Aber: Arbeit nicht um jeden Preis – »Security first«!
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 72, Heft 5, S. 387-390
ISSN: 0342-300X
In: Gesellschaft innovativ, S. 235-250
In: Gesellschaft innovativ: wer sind die Akteure?, S. 235-250
Die Verfasserinnen gehen der Frage nach, was Akteure im Maschinenbau unter Innovation verstehen und welches Potenzial soziale Innovationen in diesem Kontext haben. Im Mittelpunkt stehen dabei Prozessstandards für Innovationen. Untersucht wird, in wie weit die Dimensionen "Antizipation gesellschaftlicher Bedarfe" und "Ressourcen" innerhalb der vorherrschenden Innovationssysteme des Maschinenbaus berücksichtigt werden und ob sie sich im Innovationsverständnis der Akteure widerspiegeln. Der Beitrag macht deutlich, dass gesellschaftliche Innovationen als abstrakt und unerreichbar wahrgenommen und kaum dem eigenen Aufgabengebiet zugerechnet werden. Trotz dieses ernüchternden Fazits sehen die Verfasserinnen die Chance, durch einen stärkeren Bezug auf den konkreten Nutzen von Innovationen auch im Maschinenbau für solche Innovationen zu sensibilisieren. (ICE2)
In: AIS-Studien: das Online-Journal der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), Band 4, Heft 1, S. 19-32
ISSN: 1866-9549
Der Beitrag stellt im ersten Teil "Smarte Innovationsverlaufsanalyse" als einen methodischen Ansatz im Rahmen eines umsetzungs- und anwendungsorientierten Verbundprojekts vor. Mit agilen Forschungsmethoden wird möglichst "lean", aber trotzdem praxisnah und explorativ das Untersuchungsfeld Innovationsarbeit erforscht und in diesem Forschungsdesign zudem Gestaltungsansätze integriert. Im zweiten Teil geht es darum, dass der partizipative Ansatz im Design - die Befragten sind Experten ihrer Arbeit und Mitgestalter des Forschungsprozesses selbst - neue Fragen aufwirft, wenn Partizipation unter Zeit- und Marktdruck stattfindet. Partizipative Ansätze tragen mitunter selbst dazu bei, Ökonomisierungstendenzen voranzutreiben und können u.U. zum Bumerang für Emanzipationsprozesse werden. Die Autoren adressieren daher eine offene Methodendiskussion und wenden ihre kritische Reflexion beispielhaft an den eigenen Forschungsmethoden an.
In: Arbeitsmarkt und Sozialpolitik: Kontroversen um Effizienz und soziale Sicherheit, S. 167-188
Die Autoren untersuchen die Bedeutung des Arbeitsvermögens im Kontext der Aktivierung von Leistungsempfängern durch die jüngsten Hartz-Reformen am Arbeitsmarkt. Mit diesem Paradigmenwechsel hin zu einem "aktivierenden Wohlfahrtsstaat" wurde die Kommodifizierung von Arbeitskraft zum zentralen Ziel, das sowohl durch eine Verstärkung des Arbeitszwangs als auch durch eine Ausweitung befähigender Politiken umgesetzt werden soll. Allerdings ist nach Ansicht der Autoren dabei zu beachten, dass die Arbeitslosigkeit mit einer umfassenden "Enteignung an Lebenschancen" sowohl in Bezug auf die Erwerbswelt als auch die Lebenswelt einhergeht. Für die Ermittlung des Aktivierungspotenzials der Betroffenen muss daher der Blick auch auf die qualitative Seite der Arbeitskraft und auf das erwerbs- wie lebensweltlich generierte Arbeitsvermögen gerichtet werden, um erfolgreiche Übergänge in die Welt der Arbeit zu ermöglichen. Die Autoren erläutern zunächst das Aktivierungsparadigma im Zuge der SGB-II-Reformen sowie die Möglichkeiten einer qualitativen, subjektbezogenen Arbeitsmarktforschung. Sie stellen anschließend das Konzept des Arbeitsvermögens vor und berichten aus einem laufenden Forschungsprojekt, in welchem ein qualitatives Kurzzeitpanel in zwei Befragungswellen durchgeführt und eine Verlaufstypologie des subjektgebundenen Arbeitsvermögens entwickelt wurde. (ICI2)
"Wie Flexibilitäts- und Mobilitätsanforderungen subjektiv und biografisch bewältigt werden können, wie mit widersprüchlichen Konstellationen von Sicherheit und Unsicherheit im Rahmen der SGB-II-Reformen lebensweltlich umgegangen wird - damit befasst sich das Projekt 'Armutsdynamik und Arbeitsmarkt: Entstehung, Verfestigung und Überwindung von Hilfebedürftigkeit bei Erwerbsfähigen'. Gemeint sind Personen, die im Sinne des SGB II hilfebedürftig sind (also Leistungen beziehen) oder hilfebedürftig zu werden drohen. Im Rahmen des Projekts erforschen wir nicht nur, wie Hilfebedürftigkeit entsteht, sich verfestigt und überwindet, sondern vor allem auch, wie diese Prozesse von den Betroffenen erlebt werden. Ein solcher subjektbezogener Ansatz beschränkt sich nicht auf die Identifikation von begünstigenden oder hemmenden sozialen und subjektiven Faktoren, sondern stellt auch die Frage, wie sich die Alltagswirklichkeit von Hilfebeziehern im Zeitverlauf ändert ... . Die hier zentral gestellte Perspektive nimmt dabei vor allem in den Blick, welche Fähigkeiten auf der Subjektseite notwendig sind, um nicht nur den gestiegenen Mobilitäts- und Flexibilitätsansprüchen begegnen, sondern auch die damit einhergehenden subjektiven (Un-) Sicherheitskonstellationen lebensweltlich und biografisch bewältigen zu können. Dazu stellen wir im Folgenden zunächst die zentrale Kategorie unserer Analysen vor, nämlich das Konzept des Arbeitsvermögens (Kapitel 2). Darauf beschreiben und begründen wir unser methodisches Vorgehen (Kapitel 3), um schließlich erste, noch vorläufige Ergebnisse in Form von Dimensionenbündeln und einer Verlaufstypologie zu skizzieren (Kapitel 4). Erste Schlussfolgerungen für den Ertrag unseres analytischen Ansatzes finden sich in einem kurzen Fazit (Kapitel 5)." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Arbeitsmarkt und Sozialpolitik, S. 167-188
Wesentliche Eckwerte des Ausbildungsgeschehens in Main-Rhön sind bereits in dem Teilbericht
IV "Struktur der beruflichen Erstausbildung in Main-Rhön und zukünftiger Fachkräftebedarf"
dargestellt. In dem hier vorgelegten Bericht stehen nun die einzelnen Berufsgruppen
und Berufe im Mittelpunkt. Für eine Bestandsaufnahme über die berufliche Ausbildung in
einer Region ist von Bedeutung, in welchen Berufen ausgebildet wird, aber auch welche Berufe
z.B. rückläufig sind.
Vor dem Hintergrund der Analyse der Beschäftigtenstruktur in Main-Rhön und des Umfangs
und der beruflichen Struktur des demographisch bedingten Ersatzbedarfs an Arbeitskräften
soll im Folgenden die Entwicklung und Struktur der Arbeitslosigkeit in der Region näher beleuchtet werden. Arbeitslose Erwerbspersonen stellen ein Arbeitskräftepotenzial dar, aus dem gegenwärtig und in Zukunft der Bedarf an Arbeitskräften gedeckt werden könnte. Insbesondere der Abgleich der Struktur des Arbeitslosenpotenzials hinsichtlich Alter, Dauer der Arbeitslosigkeit und berufsfachlicher Qualifikation könnte Hinweise darauf geben, inwieweit das Arbeitslosenpotenzial in der Region dem erkennbaren Fachkräftebedarf entspricht bzw. inwieweit Diskrepanzen bestehen, die evtl. Hinweise für die Ausrichtung beruflicher Weiterbildung und Umschulung geben könnten.