In: Machtkonzentration in der Multimediagesellschaft?: Beiträge zu einer Neubestimmung des Verhältnisses von politischer und medialer Macht, S. 139-156
Vergleichende Analyse von US-amerikanischen und deutschen Fernsehnachrichten. Ausgangspunkt ist die These, daß "mit der gestiegenen Bedeutung der Massenmedien ... die Kontrolle über Kommunikationsmittel als politische, aber auch wirtschaftliche Machtbasis an Bedeutung (gewinnt)", weil allein Massenmedien entscheiden, welche Akteure, Themen, Meinungen und Werthaltungen überhaupt von der Bevölkerung wahrgenommen werden können. Um ihre Zugangschancen zu erhöhen, passen sich die politischen Akteure den inszenatorischen Normen der Medienberichterstattung an. Im empirischen Teil der Arbeit wird gezeigt, welche Chancen verschiedene Themen- und Sachgebiete sowie Akteure haben, über das Fernsehen Öffentlichkeit zu erreichen. Demnach besteht in den beiden verglichenen Ländern eine jeweils unterschiedliche, über die Zeit aber doch jeweils stabile Hierarchie von Sachgebieten mit dem Effekt, daß bestimmte, vor allem neu auftretende und potentiell politisch bedeutsame Probleme deutlich diskriminiert werden. Bezüglich der Aktionsstruktur zeigen beide Fernsehsysteme eine starke Konzentration auf die Regierung als dominantem Handlungsträger. Insgesamt spielt das "Management von Symbolen" im Kontext einer kleinteiligen zeitlichen Inszenierungsdramaturgie eine besondere Rolle bei der Konstruktion und Interpretation von Wirklichkeiten in den Fernsehnachrichten. (UN)
Am 28. Juni 2017 fand die 68. Jahresversammlung des ifo Instituts in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians- Universität München (LMU) statt. Der öffentliche Teil der ifo Jahresversammlung stand dieses Jahr ganz im Zeichen des Wechsels von ifo-Vorstand Meinhard Knoche in den Ruhestand. In seiner 22-jährigen Amtszeit am ifo Institut trug er entscheidend dazu bei, das Institut in Deutschland und international zu einer führenden Forschungseinrichtung auszubauen. Dementsprechend widmete sich die Veranstaltung dem Thema »Deutschland als Wissenschafts- und Innovationsstandort«. Zu Beginn hieß Bernd Huber, Präsident der LMU, Meinhard Knoche herzlich willkommen mit dem Worten, er sei viele Jahre der »gute Geist« des ifo Instituts gewesen, und dankte ihm im Namen aller Anwesenden für seine herausragenden Leistungen für das ifo Institut. Auch ifo-Präsident Clemens Fuest unterstrich in seiner kurzen Ansprache, wie maßgeblich Meinhard Knoche am Erfolg des ifo Instituts beteiligt war. Zu Beginn seines Festvortrags zum Thema »Wissenschaft und Wirtschaft vernetzt: Gemeinsam Neues schaffen« schloss sich Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung – auch im Namen von Frau Ministerin Johanna Wanka – den besten Wünschen an Herrn Knoche an. Im Mittelpunkt seines Vortrages stand die Frage nach Verbesserungsmöglichkeiten von Rahmenbedingungen, damit Wirtschaft und Wissenschaft in Zukunft Neues schaffen können. Unter dem Titel »Gemeinsam forschen als Innovationsstrategie« unterstrich Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, dass die gegenwärtigen großen Krisen nur gemeinsam in wissenschaftlicher Kooperation über verschiedene Disziplinen hinweg zu lösen seien. Die nachfolgende Expertenrunde, an der, neben Clemens Fuest und Meinhard Knoche, Milagros Caiña-Andree, Mitglied des Vorstands der BMW AG, und Angelika Niebler, Abgeordnete des Europäischen Parlaments, teilnahmen, vertiefte die Diskussion um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands als Wissenschafts- und Innovationsstandort.
Inhalt: VORTRÄGE UND ZUSAMMENFASSUNG (Haucap, Justus: Warum erlahmt die Innovationsdynamik in Deutschland? Was ist zu tun? - Schubert, Sascha: Disruptive Geschäftsmodelle und Unternehmensgründungen: Wie viel Nachholbedarf hat Deutschland? - Hoyer, Werner: Eine neue Innovationsagenda für Europa und Deutschland: Was ist zu tun, um nicht abgehängt zu werden? - Schröder, Lothar: Moderne digitale Arbeitswelt: Vor welchen Herausforderungen steht Deutschland? Die Perspektive der Gewerkschaften. - Zander, Oliver: Moderne digitale Arbeitswelt: Vor welchen Herausforderungen steht Deutschland? Die Perspektive der Arbeitgeber. - Schütte, Georg: Brauchen wir eine Renaissance staatlicher Innovationspolitik? - Großer, Thilo: Zusammenfassung der Diskussion: Vom digitalen Nachfrager zum digitalen Anbieter?) (HoF/Text übernommen)