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Selbstwertschätzung ist wichtig für einen guten zwischenmenschlichen Umgang. Die populäre Ratgeberliteratur beschäftigt sich überwiegend damit, wie Selbstwertgefühl gesteigert werden kann. Aber nicht nur ein zu geringes sondern auch ein zu großes Selbstbewusstsein kann problematisch sein. Die Autorin, Professorin an der TU Chemnitz, beschreibt in ihrem Buch die Ergebnisse empirischer Studien zu unterschiedlichen Aspekten, wie z.B. Entwicklung und Formen von Selbstwertschätzung, Einflussfaktoren, Zusammenhang zwischen Selbstwertschätzung und Geschlecht, Kultur, sozialen Beziehungen und Leistung. Zielgruppe sind Studierende und Praktiker; gut lesbar und verständlich jedoch auch für interessierte Laien. Systematisch gegliedert und klar strukturiert, mit grafischen Darstellungen und einigen treffenden Cartoons. Umfangreiches Literaturverzeichnis, Sachregister. (3)

Mit diesem Buch hat die Autorin "eine erste Gesamtdarstellung des deutschen und teilweise auch internationalen Forschungsstandes zum Thema Selbstwertgefühl und zugehörigen Konstrukten wie z.B. Quellen des Selbstwertgefühls oder Selbstregulation vorgelegt" (Report Psychologie 28/2003). Für die Neuauflage wurde das Werk um einen Überblick über die aktuellen Forschungserkenntnisse sowie ein Register erweitert.

Politikvermittlung und politische Werbung erfolgen zum großen Teil über das Medium Fernsehen. Dabei trägt der hohe Stellenwert der Visualisierung zur Personalisierung der Politik mit bei. Für die Analyse der Selbstdarstellungstechniken in der Politik wird auf psychologische Theorien in der Tradition von Goffman zurückgegriffen. Eine empirische Untersuchung von 1995 wird vorgestellt, in der anhand videografierter Talkshowauftritte aus dem deutschen Fernsehen das Auftreten von Politikern mit dem von Entertainern und Fernsehstars verglichen wird und gezeigt wird, wie zugunsten der Sympathienwerbung politische Sachfragen vernachlässigt werden. Die Wirkungen verschiedener Varianten der Selbstdarstellung werden beschrieben. Dabei wird auf Parallelen zur vergleichenden Konsumwerbung hingewiesen. (BB)

Interviews und Diskussionen im Fernsehen sind ein wichtiges Forum für die Selbstdarstellung von Politikern. Ziel des Beitrags ist es, das Auftrittsverhalten von Politikern näher zu beleuchten, einzelne Elemente zu identifizieren, zu sehen, wie die Selbstdarstellungen aufgebaut sind und mit welchen Mitteln Politiker sich darum bemühen, einen guten Eindruck zu erwecken. Aus der empirischen Analyse des Auftrittsverhaltens der Kanzlerkandidaten in Fernsehdiskussionen des Wahlkampfes 1986/87 wurde ein Kategoriensystem für Techniken der Selbstdarstellung entwickelt. Unterschieden werden dabei die drei abstrakten Oberkategorien offensive, defensive und assertive Selbstdarstellung. Die einzelnen Techniken der Selbstdarstellung illustrieren Beispiele aus dem politischen Alltag. Die zunehmende Bedeutung des Faktors Selbstdarstellung liegt nicht im Interesse der Wählerschaft. Obwohl im Alltag notwendiger Bestandteil jeder Interaktion, kann Selbstdarstellung durch übertriebene Personenbezogenheit von komplexen Sachfragen ablenken, was letztendlich zu einer Entpolitisierung des politischen Diskurses beitragen kann. (ICH)