Wenn man davon ausgeht, dass Schulbücher bzw. schulbezogene Bildungsmedien generell neben Lehrplänen und noch unmittelbarer als diese die zentralen Steuerungsmittel des Unterrichts sind, also Inhalte und deren Vermittlung entscheidend mitbestimmen, liegt es nahe, sie auf dem Prüfstand sehen zu wollen. Aber: Wer stellt sie auf den Prüfstand? Wer ist berechtigt, dies zu tun? Und welches sind die Prüfkriterien? Ein Schwerpunkt dieses Bandes liegt auf staatlichen Zulassungsverfahren. Diese unterscheiden sich, nicht zuletzt nach Zustand der jeweiligen politischen Systeme, in ihrer Intention und ihrer Beschaffenheit deutlich voneinander. Ein weiterer Fokus gilt den Versuchen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen, Schulbüchern ihre Legitimität abzusprechen oder selber Schulbücher (und zunehmend auch: Online-Lehrmittel) mit bestimmten Inhalten durchzusetzen, beispielsweise aus weltanschaulichen Gründen. Und schließlich enthält der Band auch einschlägige Beiträge, die aus (bildungs-) wissenschaftlicher Perspektive prüfen, inwieweit Schulbücher den aktuellen bildungspolitischen und didaktischen Trends der Umsetzung von Bildungsstandards und Kompetenzmodellen entsprechen.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Dieser Artikel befasst sich mit den Entwicklungsbedingungen von inklusiven Schulen und macht deutschsprachige Leser/innen mit den Ergebnissen einiger englischer Untersuchungen bekannt. Bei der ersten handelt es sich um einen systematischen Überblick über englischsprachige Forschungsliteratur zum Thema "inklusive Schulen". Die zweite umfasst eine Reihe von Fallstudien über Schulen, die einen relativ hohen Anteil von Schüler/inne/n "mit besonderem Förderbedarf " unterrichten. Die dritte Studie befasst sich mit Lehrerteams, die die Bedingungen an ihren Schulen erforscht und gemeinsam daran gearbeitet haben, ihre Schulen inklusiver zu machen. Wenn man die Ergebnisse dieser Studien zusammenfasst, kommt man zu dem Ergebnis, dass es zwei Möglichkeiten gibt, wie inklusive Schulen sich entwickeln können. Die erste setzt für die Entstehung inklusiver Schulen außergewöhnliche Umstände und ein außergewöhnliches pädagogisches Engagement voraus. Die zweite geht davon aus, dass inklusive Schulen gewöhnlichen Schulen eigentlich recht ähnlich sind und sich ganz undramatisch aus Reflexionsprozessen der Lehrerschaft und mit Hilfe einer unterstützenden Schulverwaltung entwickeln. Der Autor vertritt die Auffassung, dass das letztere Modell vor allem dann für die Entwicklung inklusiver Schulen gut geeignet ist, wenn es von einer Bildungspolitik getragen wird, der an einer zunehmenden Inklusivität des gesamten Schulwesens gelegen ist. (DIPF/Orig.)
Die Europäische Union konnte bei den jüngsten Europa-Wahlen zwar viele Anhänger mobilisieren; allerdings ist auch sichtbar geworden, dass sie immens an Attraktivität eingebüßt hat. Eine Wiederbelebung der europäischen Idee von Menschenrechten, Demokratie, Freiheit und Toleranz und damit auch des Wertefundaments der Europäischen Union kann allerdings nur gelingen, wenn eine deutliche Mehrheit der Bürger*innen Europas mitzieht. Hierfür kommt den Bildungsinstitutionen vom Kindergarten über die Schule und außerschulische Jugendbildungsstätten bis zu Einrichtungen der Erwachsenenbildung eine immense Bedeutung zu. In all diesen Institutionen kommen Bildungsmedien zum Einsatz; von daher ist es von hoher Relevanz, dass sich Bildungsmedienforscher*innen mit Fragen auseinandersetzen, wie Europa in Bildungsmedien in Geschichte und Gegenwart repräsentiert wurde und wird, ob und, wenn ja, wie die Vorteile der EU und eines Europa ohne Grenzen und auf menschenrechtlichem Fundament jungen Menschen nahegebracht werden oder ob nationale Vorurteile und Stereotypen Platz finden oder gar überwiegen. Eine wichtige, hoffnungsvoll stimmende Perspektive bieten in diesem Zusammenhang gemeinsame Bildungsmedienprojekte verschiedener europäischer Länder, die in diesem Band ebenfalls vorgestellt werden.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
During the 19th century, up to the middle of the 20th century, the theme of national identity – and even more so of the absolute primacy of the nation – was firmly at the center of the educational projects of European states. Moreover, schools had and have been one of the fundamental instruments in the processes of nation building and, subsequently, in the establishment of nationalist perspectives, being used as a place of transmission of narratives aimed at legitimising the primacy of the nation, whether historically or ethnically based. A significant undermining of the absolute primacy of the nation emerged in the aftermath of the Second World War. A widespread desire to reduce the scope of national sovereignty, to fight against the drifts of nationalism, took on a new consistency. The ideological struggle centered on the two blocs, which characterized the age of the Cold War, contributed to strongly circumscribing the political space of nationalism, but the fall of the Wall has opened up new spaces both for the role of the nation and for the phenomena of micro-nationalism and neo-nationalism. Scholars of different European countries contributed to the reflection on the interrelation of nation(alism) and schooling with a special focus on educational media. This reflection is more urgent than ever and is central to our future and our social, civil, and cultural development.
Angesichts eines wiedererwachten öffentlichen und wissenschaftlichen Interesses an Religion befasst sich dieser Band in unterschiedlichen disziplinären Zugängen (Erziehungs- und Religionswissenschaftler*innen, Fachdidaktiker*innen, Schulbuchautor*innen, Lehrkräfte) mit der Frage, welchen Einfluss Religion(en) auf Bildungsmedien nimmt bzw. nehmen, wie sich ihre Darstellung inhaltlich verändert und wie Bildungsmedien für einen zeitgemäßen Religionsunterricht heute aussehen können. Die historischen Beiträge des Bandes verdeutlichen die gravierenden Veränderungen über die Jahrhunderte hinweg: Während bis in die frühe Neuzeit hinein Unterweisung in Religion und Bildung nahezu gleichgesetzt wurden und dementsprechend Bildungsmedien vor allem religiöse Inhalte hatten, scheinen diese in den europäischen Ländern inzwischen teilweise ganz aus Lehrplänen und schulischen Bildungsmedien verschwunden zu sein. Aktuelle Beiträge aus verschiedenen Fachdidaktiken befassen sich mit den Möglichkeiten einer ausgewogenen, multiperspektivischen Darstellung religiöser Inhalte. Die Beiträge aus der Religionspädagogik diskutieren die Herausforderung an Bildungsmedien für Religionsunterricht, zum einen Grundkenntnisse über die eigene Religion zu vermitteln und zum anderen einen Dialog in einer zunehmend säkular und zugleich interreligiös gewordenen Gesellschaft anzubahnen.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes befassen sich mit den Auswirkungen, die "1989" – verstanden als Chiffre für die fundamentalen politischen Veränderungen in Mittel- und Osteuropa um 1989, häufig als "Wende", zutreffender als "(Friedliche) Revolution" bezeichnet – auf Bildungsmedien hatte. Dabei geht es zum einen um die veränderten Produktionsbedingungen und die gesellschaftlichen Herausforderungen, vor die Autorinnen und Autoren sowie Verleger von Bildungsmedien sich in den ehemals sozialistischen Ländern gestellt sahen. Des Weiteren behandeln etliche Beiträge inhaltliche Veränderungen in Lehrmitteln für einzelne Fächer, die den politisch-gesellschaftlichen Veränderungen in den betreffenden Ländern einschließlich der ehemaligen DDR geschuldet waren. Dies betrifft u.a. die Fächer Heimatkunde, Englisch, Chemie, Biologie, Geschichte und Geographie. Neben diesen Beiträgen aus Deutschland, Polen, Rumänien, Russland, Serbien und Tschechien geht es auch um die Darstellung des vereinten Deutschlands und des veränderten Europas in Schulbüchern von Ländern, die selbst nicht von den Umwälzungen betroffen waren – in England, Finnland, Italien, Norwegen und der Schweiz.
Zugriffsoptionen:
Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext: