Main description: Anhand von Testamenten, Leichenpredigten, Briefen, Familienordnungen, Bestallungsakten, Fotografien oder Zeugnissen aus Kunst und Literatur werden Aspekte sächsischer Adelskultur beschrieben und in den Gesamtzusammenhang der modernen Adelsforschung eingeordnet.
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Gegenstand der Untersuchung sind die Gerichtsprozesse zwischen den Untertanen und Herren des Rittergutes Schleinitz in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Hierbei geht es der Autorin nicht vordergründig um Rechtsgeschichte, sondern in erster Linie um die über rechtshistorische Quellen transportierten Informationen im Hinblick auf Konfliktstoffe und soziale Verhaltensweisen. Ein vorangestellter Vergleich mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Gerichtsverfassung macht deutlich, daß Gerichtsprozesse für die bäuerlichen Untertanen der frühen Neuzeit durchaus nichts Ungewöhnliches waren. Ferner zeigt sich, daß die Untertanenprozesse seit dem 16. Jahrhundert explosionsartig zugenommen haben, und daß die Schleinitzer Untertanen die neuen Rechtsmittel geschickt auszunutzen wußten. Es folgt nun eine Betrachtung der Schleinitzer Prozesse aus der Sicht der bäuerlichen Untertanen sowie eine Untersuchung des Verhaltens der herrschaftlichen Prozeßpartei. Gegenstand des Rechtsstreits waren oftmals herrschaftliche Mehrforderungen oder unzumutbare neue Belastungen. Abschließend stellt die Autorin die Frage, ob die Untertanenprozesse in jedem Falle als bäuerlicher Widerstand qualifiziert werden können. Sie kommt zu dem Schluß, daß die Wahl prozessualer Konfliktlösungen eher unter dem Aspekt des 'Kräftemessens' oder auch des Auslotens von Handlungsspielräumen im herrschaftlich-bäuerlichen Beziehungsgefüge zu betrachten ist. (ICE)